Cover des Buches Der Teezauberer (ISBN: 9783423139786)
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Rezension zu Der Teezauberer von Ewald Arenz

Rezension zu "Der Teezauberer" von Ewald Arenz

von Lesegenuss vor 13 Jahren

Rezension

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Lesegenussvor 13 Jahren
Klappentext: Was geschieht, wenn Träume wahr werden? Eigentlich müsste Jakob glücklich sein: Er liebt seine Frau, seine kleine Teehandlung und er hat eine ganz besondere Fähigkeit wenn er vorliest, werden die Geschichten vor den Augen seiner Zuhörer zu Bildern; die Namen von Teesorten werden zu duftender Sommerhitze oder kühlem Herbstwind. Doch eines Morgens im späten Frühling beginnt er zu verstehen, dass sein Reisen auf Worten ihn nirgends ankommen lässt. Eine vage Sehnsucht ist in ihm und nährt seine Träume von einem Leben auf Tucholskys »Schloß Gripsholm« oder im Chicago alter Filme und von seiner großen Liebe zu Musils »Portugiesin«. Getrieben von diesen Wunschbildern reist er in die Stadt, die schon immer ein Tor zu anderen Welten war: Hamburg. Dort wird ihm ein geheimnisvoller Tee serviert und das Wunderbare geschieht: Seine Traumwelt wird zur Wirklichkeit... Statement: Was für ein Buch! Nachdem ich vor einiger Zeit vom gleichen Autor „Der Duft von Schokolade“ gelesen hatte, war ich begeistert. Doch die Reise durch „Der Teezauberer“, auch wenn sie aufgrund der etwas über 150 Seiten kurz war, hat mich fasziniert. Aber was ist es, das den Zauber ausmacht, der einen gefangen hält und man gar nicht mag, dass das Buch ein Ende hat? Gedanklich: „Schade, schon vorbei.“ Ich denke, es liegt an diesem besonderen Schreibstil, das Einfühlungsvermögen des Autors, den Leser mit auf diese bildliche Reise zu nehmen. Schritt für Schritt, Bild für Bild geht man mit Jakob, dem Teehändler, durch die Handlung. Er ist der Hautprotagonist der Geschichte, doch zugleich begleitet von den anderen Charakteren, seine Frau Marietta, angenehm und doch manchmal so unscheinbar, sein Freund Hermann, der Chirurg, der oft für ein derbes Wort dasteht, Luise, in Hermann verliebt, ja und dann die Gräfin. Jakob, mit seinen Visionen, mit der Leidenschaft zum Lesen und dem Tee. Wenn er erzählt, entschwebt man mit ihm in eine andere Welt. Die Geschichten werden vor dem inneren Auge lebendig. Mit seiner bildlichen Sprache bringt der Autor uns in ferne Länder, man meint in den Teeplantagen zu wandeln und der Duft der Blätter bleibt an der Kleidung hängen. Jakob erkennt, dass er seinen Visionen hinterher läuft und macht sich auf die Reise in die Stadt, die für viele das Tor in eine andere Welt, eine andere Zukunft ist – Hamburg. Dort begegnet er seiner „Portugiesin“. Er taumelt zwischen Realität und Traum, verfängt sich in den lockenden Armen der Liebe. Der Protagonist und die Charakteren des Romans haben wir ausgesprochen gut gefallen. Ewald Arenz hat eine besondere Art, in schönen Sprachbildern den Leser die Handlung mitfühlen, miterleben zu lassen. Erwähnenswert die einzelnen Episoden aus der Geschichte des Tees, z. B.: Um das Jahr 780 schrieb Lu-Yu, der Dichtermönch, das chá-ching, das Buch vom Tee. (S. 51) Das gibt dem Buch noch einmal eine besondere Note. Fazit: Mit einem ansprechenden Cover, das schon den diskreten Hinweis auf eine Liebesgeschichte gibt, hat das Buch einen besonderen Stellenwert in meinem Buchregal gefunden. Es lässt sich sehr gut lesen. Die besondere Atmosphäre zieht den Leser in seinen Bann. „Der Alchimist“ von Paulo Coelho besitzt ebenfalls eine besondere Atmosphäre, auf eine andere Art, aber als ich „Der Teezauberer“ las, war ich genauso gefangen wie bei dem vorgenannten Buch. Sie gehören für mich mit zu den schönsten Büchern, die ich in der letzten Zeit gelesen habe. Wenn es darum geht, dass man etwas sucht, vielleicht auch nur genießen möchte, für den Moment hilft es über eine Traurigkeit hinweg, es gibt so vieles, was noch aufgezählt werden könnte, solche Bücher tun gut! Vielleicht ist es aber auch eine Frage der Sichtweise eines jeden.
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