Cover des Buches Der große Sommer (ISBN: 9783832181536)
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Rezension zu Der große Sommer von Ewald Arenz

Nur ein weiterer Coming of Age-Roman

von Literameer vor 3 Jahren

Kurzmeinung: Leider ohne besonderes Profil

Rezension

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Literameervor 3 Jahren

Statt mit seiner Familie in den gemeinsamen Sommerurlaub zu fahren, muss Frieder für Nachprüfungen in Mathe und Latein lernen. Und das auch noch bei seinem strengen Großvater, zu dem er kein sonderlich enges Verhältnis hat. Zum Glück gibt es noch Alma, die nicht nur seine Schwester, sondern auch seine beste Freundin ist und Johann, seinen besten Freund. Und dann ist da auch noch Beate, die er im Schwimmbad kennenlernt und in die er sich verliebt. “Der große Sommer” ist ein Coming of Age-Roman und erzählt von Frieders großem Sommer, von Liebe, Freundschaft, Angst, Respekt und Vertrauen.

“Alte Sorten” von Ewald Arenz habe ich geliebt. Der Roman war im letzten Jahr eines meiner absoluten Lesehighlights. Die Geschichte von Sally und Liss hat mich sehr berührt und noch lange begleitet. Entsprechend groß war also meine Vorfreude auf “Der große Sommer”. Der Klappentext hat mich eigentlich nicht angesprochen, da der Roman aber aus der Feder von Ewald Arenz stammt, wollte ich ihn natürlich trotzdem unbedingt lesen. Entsprechend hoch waren also auch meine Erwartungen.

Die ersten Seiten des Romans haben mir dann auch richtig gut gefallen. Der Autor schafft eine tolle Atmosphäre, die schon fast spürbar und riechbar war. Gedanklich haben mich diese Beschreibungen gleich an die Schulzeit und die Sommerferien erinnert. Ewald Arenz hat ein großes Talent dafür, Orte zu beschreiben. Selten sehe ich beim Lesen alles so klar und deutlich vor meinem inneren Auge wie bei seinen Worten. Was also die Atmosphäre angeht, hat mir auch “Der große Sommer” wieder gut gefallen.

Frieder war mir als Protagonist ganz sympathisch, ebenso auch Alma, Johann und Beate. Die Figuren sind gut dargestellt, haben Charakter und sind greifbar. Dennoch blieben sie mir persönlich fern, ich habe keine Verbindung zu ihnen aufgebaut und ich merkte leider auch, dass sie mir beim Lesen eigentlich egal waren. Sie blieben für mich einfach ein paar Jugendliche, die ihre ersten Schritte ins Erwachsenenleben machen. Dabei stehen sie vor ganz neuen Herausforderungen und machen neue Erfahrungen, aber auch dies hat mich emotional nicht erreicht und somit auch nicht berührt.

Die Geschichte verläuft recht zäh, ich habe immer wieder darauf gewartet, dass endlich etwas passiert und dass das Buch endlich richtig los geht. Dabei passiert ganz viel und insbesondere Frieder durchläuft während dieses Sommers eine große Entwicklung. Diese hat der Autor gut und nachvollziehbar geschildert, Ich fand sie aber irgendwie auch einfach langweilig.

Nachdem ich die letzte Seite gelesen habe, dachte ich, dass es zwischen mir und der Geschichte vielleicht doch noch klick macht, wenn ich das Gelesene erstmal was sacken lasse. Inzwischen ist es schon einige Wochen her, dass ich das Buch gelesen habe. Aber der erhoffte Klick blieb aus, auch im Nachgang wollte einfach keine Begeisterung bei mir einsetzen.

“Der große Sommer” ist gut geschrieben, denn Ewald Arenz beherrscht sein Handwerk. Dies merkt man beim Lesen deutlich. Dennoch hat mich “Der große Sommer” leider so gar nicht erreicht. Die Geschichte war einfach nicht meins, mir hat hier das Besondere gefehlt, denn so ist es einfach nur ein weiterer Coming of Age-Roman, ohne besonderes Profil.

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