Fürst Lahovary al. Georges Manolescu

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Lebenslauf

Fürst Lahovary (1871–1908) kam als Georgiu Mercadente Manulescu in der Walachischen Tiefebene am Fuß der Karpaten zur Welt. Mit vierzehn floh er als blinder Passagier nach Konstantinopel, betörte in Athen die griechische Königin und brach mit dreiundzwanzig nach Halifax, Chicago, San Francisco, Honolulu und Yokohama auf. Zurück in Europa, beklaute er die Hautevolee von Paris, London und Nizza, heiratete als «Fürst» von eigenen Gnaden eine deutsche Gräfin und renommierte als Boxer, Segler und Motorbootfahrer, vor allem aber als Tartüff der mondänen Welt. 1905 erschienen seine Hochstapler-Memoiren und wurden ein Sensationserfolg. Als er mit nur siebenunddreißig Jahren in Mailand starb, hinterließ er zwölf Anzüge, vierzig Seidenhemden, zehn Paar Lackschuhe und einen gefälschten Adelsbrief.

Quelle: Verlag / vlb

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Die Welt will betrogen sein: Vom armen Schlucker zum Fürsten

Georgiu Mercadente Manulescu wird 1871 in der Walachischen Tiefebene am Fuß der Karpaten geboren. Mit vierzehn Jahren desertiert er aus der Armee, reist als blinder Passagier nach Konstantinopel und gelangt nach Abenteuern in Athen nach Paris, wo er als Georges Manolescu ein Jurastudium beginnt. Dies jedoch nur zum Schein. In den kommenden Jahren trainiert er sich eine zweite Identität an, die ihm bei der Überwindung innerer Anspannung und sonstiger verräterischer Körpersignale hilft. Die Anzahl seiner Raubzüge durch Hotels steigert sich, wie sich auch seine Gelassenheit festigt und seine Unternehmungen dreister werden. Als er mit 19 das erste Mal ins Gefängnis kommt, können ihm 37 Diebstähle, bei denen er Schmuck und Geld in Höhe einer halben Million Francs erbeutete, nachgewiesen werden. Danach führen ihn seine verbrecherischen Wege auch nach Amerika. Wieder in Europa wechseln sich hohe ergaunerte Summen mit großen Verlusten am Spieltisch ab und nach weiteren Inhaftierungen ehelicht er - bereits als "Fürst Lahovary" überzeugend mit gefälschten Papieren auftretend - die wirkliche Gräfin Angelika Wilding von Königsbrück. Mit ihr hat er eine Tochter... doch schon bald verlässt er seine Familie und ein verbrecherfreies Leben. Wieder wechseln sich Diebeserfolge mit Inhaftierungen und einer Einweisung in eine Irrenanstalt ab... Sein bewegtes Leben endet mit 37 Jahren in Mailand an den Folgen einer Amputation eines Stückes seiner Schulter.

1905 stöbert der aus der bekannten Verlegerfamilie stammende Unterhaltungsschriftsteller Paul Langenscheidt den Hochstapler in Mailand auf und sorgt dafür, dass die in französisch verfassten Memoiren Manolescu's ins Deutsche übersetzt werden. Hier agiert Langenscheidt dann als Übersetzer, Herausgeber, Co-Autor und Souffleur und peppt den Stoff auf. Die Memoiren werden ein Riesenerfolg und es dauert nicht lang, ehe man sich an einen zweiten Band wagt. Kühn war die Anfrage Langenscheidt's bei Karl May, ob dieser nicht beim Verfassen mithelfen wolle. 

Die Memoiren dienten Thomas Mann als Vorlage zu seinem "Felix Krull" und der großartige Regisseur Ernst Lubitsch setzte das turbulente Leben des "Fürsten" in seinem Film "Ärger im Paradies" von 1932 um.

Das hier vorliegende Buch beinhaltet beide Memoiren: "Ein Fürst der Diebe" und "Gescheitert. Aus dem Seelenleben eines Verbrechers". Es handelt sich um eine originalgetreue Neuausgabe - der ersten seit über hundert Jahren - und verleitet beim Lesen oft zum Schmunzeln.  Wie der junge Mann die Adelsgläubigkeit der feinen Gesellschaft damals, ihre Oberflächlichkeit und Saturiertheit vorführt, beschert eine große Lesefreude und wenn sich heutzutage aufgrund der Technologien der "Berufsstand" eines Hochstaplers und Heiratsschwindlers erschwert haben mag, so finden sich doch noch genug Bedeutsamkeistssimulanten, die äußerst erfolgreich Kinder dieses faszinierenden "Fürsten" sind.

Das Buch hat großen Unterhaltungswert und gibt einen interessanten Einblick in das Geschäftsleben und das der Hautevolee des auslaufenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Lediglich auftauchende Wiederholungen - besonders in den zweiten Memoiren werden Schlüsselszenen des ersten Bandes wiederholt - lassen den sonst heiteren kurzweiligen Lesefluss etwas ins Stocken geraten.

Ein Hochstapler mit Charme

Mein Abenteuerliches Leben als Hochstapler


Inhaltsangabe: Manesse Verlag 




Das dramatische Leben eines wahren Gentlemen-Verbrechers: voller Finten, Spleens und Verrücktheiten


Hoteldieb, Hochstapler, Glücksspieler. Georges Manolescu, um 1900 eine Weltberühmtheit, gebot über alles, was es braucht, um die Welt im großen Stil zu betrügen: gutes Aussehen, Charme, Geistesgegenwart, 1-A-Manieren, Chuzpe und «ein elastisches Gewissen». Als falscher Fürst Lahovary steckte er alle und alles in die Tasche, betörte die Schönen und Reichen und brachte es sogar zu künstlerischen Ehren: Thomas Mann setzte ihm mit dem «Felix Krull» ein weltliterarisches Denkmal, und Ernst Lubitsch huldigte ihm in der Filmfigur des Juwelendiebs «Gaston Monescu». Seine Memoiren waren Manolescus wohl raffiniertester Clou. Hier erfährt man amüsiert, mit welchen Bluffs sich der arme Schlucker aus der rumänischen Provinz in schwindelnde Höhen empormogelte. Zugleich verspottet der «Jahrhunderthochstapler» (Peter Sloterdijk) aber die Adelsgläubigkeit der besseren Kreise, ihre Oberflächlichkeit und Einfalt - ein unverschämtes Lesevergnügen.




Diese Neuausgabe, die erste originalgetreue seit über hundert Jahren, vereint beide Bestsellerbände des Jahres 1905, «Ein Fürst der Diebe» und «Gescheitert. Aus dem Seelenleben eines Verbrechers».




»Der Lesegenuss dieses Buches besteht (…) darin, sich über Manolescus naive Umwelt zu amüsieren, die immer wieder auf dessen schönen Schein und seine Redegewandtheit hereinfällt.«


Ruhr Nachrichten, Andreas Schröter (14. Oktober 2020)




Meine Meinung zum Autor und Buch 


Georges Manoluescu, kam 1871 in den Karpaten zur Welt und würde am 19. Mai „ 150 „ Jahre alt. Er war eine schillernde Persönlichkeit, aber auch ein Hochstapler, Gauner und Dieb. Er wurde als Fürst Lahovary zur Weltberühmtheit. Thomas Mann nahm ihn für seinen Roman, Felix Krull als Vorbild. Er starb noch jung mit 36 Jahren, an den Folgen einer Amputation. Vielleicht hätte er noch mehr Gaunereien sonst vollbracht.


Ich war erstaunt wie gut sich das Buch lesen gelassen hat. Er hat alles sehr Bildlich beschrieben, es ist spannend und mitreißend. Ich glaube diese Sorte Hochstapler und Gauner , besonders wenn sie wie er so viel Charme einsetzen, wird man es auch heute noch leicht machen, sie sterben nie aus.


Meine Meinung zum Autor und Buch 


Ehrlich gesagt ich bin auf Zufall darauf gestoßen, die Geschichte hat mich sehr neugierig gemacht, und an den Roman über Felix Krull erinnert von Thomas Mann. Ich war ehrlich gesagt entsetzt über Georges über seine Schandtaten, aber auch gleichzeitig etwas fasziniert. Seine ersten Abendteuer, als er die Marineschule verließ, mit einem Franc und 80 Centime, als er sich auf einem Frachtschiff versteckte, und entdeckt wurde, und da schon mit einem blauen Auge davon kam, ich wette er hatte da schon all seinen Charme und Gerissenheit eingesetzt. Er schafft es immer wieder, weiter zukommen, dazu gehört schon viel Dreistigkeit und Wagemut. Er schreckt wirklich vor nichts zurück, schießt sich in Griechenland, selbst in die Brust, aber so kaltblütig und raffiniert das er sich nicht ernsthaft verletzen konnte. Als Belohnung wurde er nach der Genesung auch noch von der Griechischen Königin eingeladen. Ob Bukarest, Paris, er schafft es immer wieder die Menschen einzuwickeln. Er ernennt sich selbst zum Fürst, heiratet eine Gräfin, stiehlt Juwelen, prallt Hotels, er steigt nur in den nobelsten ab. Er schädigt viele reiche Menschen der Adeligen und noblen Gesellschaft, alle fallen auf ihn rein, er hätte einen begnadeten und charmanten Schauspieler abgegeben . 


Er landet auch im Gefängnis und Irrenhaus, aber er windet sich geschickt wie ein Aal aus dem Missgeschicken. Er reißt durch die halbe Welt auf Kosten anderer. Eine sehr spannende, Interessante und Abenteuerliche Geschichte. Die einem beim Lesen in Atem hält. Ich frage mich was machte ihn so unwiderstehlich, das immer wieder so viele auf ihn reinfielen? Lest  das Buch selbst, über so viele raffinierten Gaunereien , und macht euch selbst das Bild über diesen Hochstapler.




PS, es ist eine überarbeitete Neuauflage, in einem edeln Goldenen Einband mit Lesebändchen.....

Leider nicht meine Geschichte

Ich gebe auf. Nach gut der Hälfte des Buches breche ich ab. Bücher nicht bis zum Schluss zu lesen, kommt bei mir selten vor, aber diesmal mag ich nicht mehr. 

Es klang so gut und spannend, auch unterhaltsam und dann spielte die Geschichte auch noch zu einer Zeit, die interessant und im Umbruch war. 

Doch was nützt es, wenn der Hauptcharakter mich so derart abstößt? Ich kam mit Georges Manolescu nicht zurecht. Seine Einstellungen, seine Handlungen, seine ganze Art mit anderen Menschen umzugehen, sie ohne Skrupel zu bestehlen, sie zu hintergehen und zu belügen, hat mich einfach abgestoßen. Dazu kam die Dreistigkeit sich stets als Opfer der herrschenden Umstände zu sehen und sein eigenes Handeln nicht zu reflektieren. Das gewonnene (ergaunerte) Geld nicht geschickt zu investieren oder anzulegen, sondern direkt wieder zu verjubeln und zu verzocken, ist einfach nur dumm und hat nichts mit den Umständen zu tun.

Interessant fand ich dagegen, dass man zur damaligen Zeit relativ frei reisen (wenn auch sehr umständlich und auf langen Wegen) und sich neue Identitäten zulegen konnte. In der heutigen Zeit mit Facebook & Co. und Handykameras fast nicht mehr möglich bzw. nur mit einem erheblichen Aufwand. Auch das Entlarven und Vorführen der besseren Kreise war durchaus mal unterhaltsam. Jedoch reicht es nicht, um mich von diesem Buch zu überzeugen, da auch der Schreibstil mich nicht ansprach. Es war ein herunter rattern der Fakten und Reisen und Geschädigten. Ein Narzisst auf Reisen hat mich leider so gar nicht mitgenommen und begeistert. 

Schade, denn die Aufmachung des Buches (ohne Schutzumschlag in Gold gehalten) mit rotem Leseband war wirklich schön und passend ausgewählt. 

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