Robert Gernhardt vorzustellen hieße Platz und Zeit zu verschwenden. Längst hat der 2006 verstorbene Maler und Schriftsteller "Kultstatus" und dankenswerterweise sind seine Werke noch zahlreich erhältlich, dazu kommen noch einige Anthologien aus Zeitungen und Zeitschriften, für die er tätig war. So auch dieses Buch, eine Zusammenstellung von "Wims" Beiträgen ("Welt im Spiegel"), einer Beilage der Satirezeitschrift PARDON. Hier tobte sich Gernhardt mit dem Kollegen F.W.Bernstein aus und lieferte hochwertigen Blödsinn, scharfe Satire und übertriebenen bis abwegigen Humor, der manchmal erst dann richtig wirkt, wenn man sich die kunstvollen Entstellungen so richtig auf der Zunge zergehen lässt (oder mit Muße über die Großhirnrinde gleiten). Wer meint, dass das schon in eine andere Zeit gehört, dem sei jeder Wind aus den Segeln genommen, denn man staune: Die Mentalität des Deutschen hat sich nicht geändert, sodass die Objekte des Gernhardt'schen Kosmos dieselben sind und genug Angriffsfläche bieten, um sich ausgiebig dem Lästern hinzugeben.
Nicht nur für die Millionen von Fans ein Geschenk, sondern für alle, deren Humor über die Schenkelklopfer am Kneipentresen (nein, das ist jetzt nicht diskriminierend) hinausgeht.
F.W. Bernstein
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von F.W. Bernstein
Frische Gedichte
Besternte Ernte
Hört, hört!
Meister der komischen Kunst: F.W. Bernstein
Die Gernhardt /Bernstein Duo-Box (Lokal-Termin, Hört, hört!)
Neue Rezensionen zu F.W. Bernstein
Bernstein ist der letzte Überlebende des genialen Trios Bernstein / Gernhardt / Waechter. Er, der den genialen Elche-Spruch erfunden haben soll, ist wohl auch der am wenigstens bekannte. Diese späten Gedichte zeigen, dass auch er ein größer Könner im Bereich des literarischen Hoch-Nonsens ist. In seinen besten Gedichten kann er sogar das Niveau von Robert Gernhardt errreichen. In seinen besten Gedichten...
Wunderbar satirisch, mit Witz und Humor dichtet sich Bernstein im vorliegenden Gedichtband durch die Welt. Egal, ob es sich um Tiere, das alltägliche Leben, Politik oder Musik handelt, er findet die richtigen Worte und verpackt sie in muntere Reime. Dabei versteigt er sich nie in die Tiefen des zu plakativen Witzes oder gar der Gassenhauer. Stilsicher spielt er die Klaviatur des gepflegten Humors, lässt den Leser schmunzeln.
So nimm denn, Freund, dir dieses Büchlein vor
und überprüfe Inhalt, Ton und Form.
Und wenn’s der Worte wert ist, dann besprich es
als etwas Gutes oder Wunderliches.
[…]
Die Gedichte überzeugen durch einen gekonnten Aufbau, durch zu Musik gewordener Sprache und Rhythmus. Die Frischen Gedichte sind ein Spätwerk, das von Munterkeit nur so strotzt und eines sicher tut: Gute Laune verbreiten.
Fazit:
Humor, Rhythmus und tiefgründige Munterkeit mit satirischem Einschlag. Absolute Leseempfehlung.
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