Fabian Hischmann

 3,7 Sterne bei 67 Bewertungen
Autor von Am Ende schmeißen wir mit Gold, Das Umgehen der Orte und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Hischmanns Kurzgeschichten: Der deutsche Autor Fabian Hischmann wurde 1983 in Donaueschingen geboren. Nach seinem Abitur absolvierte er ein Studium der Kulturwissenschaften und Literatur in Hildesheim und am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. 2008 und 2009 hospitierte er in Dramaturgie an den Theatern Heidelberg und Freiburg. 

2011 wurde Hischmann das Bremer Autorenstipendium verliehen und 2012 war er auf der Shortlist zu "Wortlaut", dem Kurzgeschichtenwettbewerb des österreichischen Radiosenders FM4, 2013 war er Teilnehmer der Jürgen-Ponto-Werkstatt. Hischmann veröffentlichte außerdem schon zahlreiche Kurzgeschichten in verschiedenen Zeitschriften und Anthologien. 

2014 gab er dann schließlich sein offizielles Debüt als Autor mit seinem Roman "Am Ende schmeißen wir mit Gold". Der Schriftsteller lebt und schreibt in Berlin.

Alle Bücher von Fabian Hischmann

Cover des Buches Am Ende schmeißen wir mit Gold (ISBN: 9783833310263)

Am Ende schmeißen wir mit Gold

 (54)
Erschienen am 11.05.2015
Cover des Buches Das Umgehen der Orte (ISBN: 9783827012920)

Das Umgehen der Orte

 (12)
Erschienen am 12.01.2017
Cover des Buches Alle wollen was erleben (ISBN: 9783827013576)

Alle wollen was erleben

 (1)
Erschienen am 05.08.2019

Videos zum Autor

Neue Rezensionen zu Fabian Hischmann

Cover des Buches Alle wollen was erleben (ISBN: 9783827013576)
Giselle74s avatar

Rezension zu "Alle wollen was erleben" von Fabian Hischmann

Kurzgeschichten
Giselle74vor 4 Jahren

Alle wollen was erleben, nur ich leider nicht. Zumindest nicht in dieser Form. Fabian Hischmann hat einen Kurzgeschichten-Band vorgelegt, der seine wirklich schönen sprachlichen Seiten hat, mir aber insgesamt etwas zu beliebig war. Für jeden ist etwas dabei: Ella verliert ihren Bruder während einer Ablenkung; Sophie, die früher Benedykt hieß, wünscht sich Anerkennung; Lukas und Roman ziehen gemeinsam ein Kind groß... Eine Geschichte reiht sich an die nächste, keine hat mich großartig berührt, etwas anklingen lassen. Alle Stories sind sicherlich nah am Zeitgeist, behandeln aktuelle gesellschaftliche Fragestellungen, aber mir fehlt Substanz. Alles schwebt, ist aus der Zeit gegriffen, beginnt und endet irgendwo, wird nur angerissen. Das ist ein Konzept, das durchaus Leser ansprechen mag, ein Konzept bei dem man vieles selbst überdenken kann, das zum Nachdenken anregen soll, leider haben mich die Charaktere zu wenig interessiert, um das zu tun. Das Buch ist an mir vorbeigerauscht, wie Grasland im Zug. Bisweilen merkt man auf, aber nie genug, um anzuhalten und genauer hinzusehen.
Vielleicht hätte ich bekennende Schnelleserin die Geschichten häppchenweise lesen sollen, nur eine am Tag, als Denkanregung. Oder so. Vielleicht bin ich auch schlicht der falsche Lesetyp, eine, die dicke Wälzer Kurzgeschichten meistens vorzieht.
Mich erinnert der ganze Band an dieses derzeit so beliebte Entrümpelungskonzept, bei dem nur das allernötigste zum Leben erhalten bleibt, der Rest weiß gestrichen wird und irgendwo eine einzelne dekorative Teeschale herumsteht. Ich sammele Porzellan, bin notorisch unordentlich und fühle mich erst wohl, wenn es aussieht wie in einer Hobbithöhle. Was ich damit sagen möchte? Das Buch und ich passen nicht zueinander. Aber es wird bestimmt seine Liebhaber finden.

Cover des Buches Das Umgehen der Orte (ISBN: 9783827012920)
Thomas_Lawalls avatar

Rezension zu "Das Umgehen der Orte" von Fabian Hischmann

Diffuse Bilderflut
Thomas_Lawallvor 5 Jahren


Ihr Vater hatte jene Erfrischungsbonbons ebenso gerne gelutscht wie zerbissen. Lisa hat die leere Tüte aufgehoben. Jetzt hängt sie über ihrem Bett. Lisa ist 17 Jahre alt und hat seinen frühen Tod weder verstanden noch verkraftet.

Den Weg zum Erwachsenwerden erlebt sie völlig anders als ihre neue Freundin Anna, die erst kürzlich in die Nachbarschaft zugezogen ist. Anna ist unkonventionell und unangepasst. Ihr Vater ist Pilot und ihre Mutter Olympia-Siegerin im Dressur-Reiten. Die erfolgreichen Eltern haben wenig Zeit, Anna um so mehr, denn ohne Aufsicht geht so einiges.

Lisa hingegen ist eher verschlossen und verkriecht sich hinter einem großen Panzer. Dieser wirkt sich auch auf ihr Körpergewicht aus, was auf ihre neue Freundin wiederum keinen besonderen Eindruck zu machen scheint. Auf Lisas entsprechende Frage meint sie, dass "fett" das falsche Wort sei und formuliert statt dessen: "Du bist halt mehr als andere."

Vielleicht ist dieser Satz so eine Art Schlüssel für dieses Buch. Im übertragenen Sinn und in der Umkehrung mag er für die Fähigkeit Fabian Hischmanns stehen, mit weniger Worten sehr viel mehr, als so manch ein Kollege, auszudrücken imstande ist. Dieses Weniger an Worten und das Mehr an Ausdruck zieht sich durch das ganze Werk. 

Mal trifft es Leserinnen und Leser, wie jenes Stäbchen aus Annas China-Box-Tüte, mitten ins Herz oder verzaubert flüchtige Momente, bevor sie für immer vergehen, unter ein kinoleinwandgroßes Vergrößerungsglas. Leiden und Glück liegen sehr nahe beieinander und gehen, unter der Anleitung des Autors, fast Hand in Hand.

Mitunter verstrickt er sich aber in Banalitäten. Die überdehnten Befindlichkeiten von Dylan, Magnus, Samuel, Tim und Katja sind auf der einen Seite rührend, auf der anderen überschreiten sie aber schnell die Grenzen zur Langeweile. Nicht jedes Fragment eines Sinneseindrucks mag den Leser interessieren. 

Der lustige Personenreigen setzt sich mit dem Beziehungsgeflecht zwischen Hannes, Kolja und Thomas fort. Man zieht fort, trifft sich mit dem besten Freund wieder, reflektiert die gemeinsame Kindheit ... und die diffuse Bilderflut geht weiter.

So als ob man mit einem Segelflugzeug über ein weites Land mit gelegentlich auftauchenden Leuten fliegt. Hier und da blitzt ein Schicksal auf, von Sonnenstrahlen geblendet ist aber nicht wirklich viel zu erkennen. Ein roter Faden schon gar nicht. Von Nachteil ist es nicht wirklich. Es ist ein unverbindlicher Blick auf Menschen, Episoden und das Leben, im Einzelnen wie im Ganzen. Frei und ohne an einen zwanghaften Zusammenhang gebunden zu sein. 

"Das Umgehen der Orte" findet als Betrachtung getroffener und unterlassener Entscheidungen statt, deren Auswirkungen unscharfe Blitzlichtfotos aus der Menge der Unüberschaubaren hinterlassen. Zufällige Treffer. Lebenslichter. Und den Blick in eine mögliche Zukunft.

Weglesen oder Runterlesen funktionieren mit diesem Buch nicht. Überlesen vielleicht manchmal, denn Ausflüge in die Vulgär- und Jugendsprache wirken mitunter aufgesetzt. Doch es überwiegt eine Sprache, die nach Streifschüssen am Wesentlichen immer wieder zum Verweilen einlädt. Vor allem, weil zwischen den Zeilen so viel Raum ist. Eine Seite mit nur zwei Worten ist manchmal schon genug.

Cover des Buches Das Umgehen der Orte (ISBN: 9783827012920)
skywatchers avatar

Rezension zu "Das Umgehen der Orte" von Fabian Hischmann

Emotionale Achterbahnfahrt durch Zeit und Raum
skywatchervor 7 Jahren

Nach seinem Debüt "Am Ende schmeißen wir mit Gold" konnte ich es kaum erwarten, Fabian Hischmanns neuen Roman zu lesen. Und auch in diesem geht es um Aufbruch, Wendepunkte des Lebens im jungen Leben, das Leben an verschiedenen Orten der Erde, Tod und Verlust, Liebe (vor allem die gleichgeschlechtliche), die Beziehung zu den Eltern und Schicksalsschläge in der Familie.
Es ist ein ruhiges und doch wütendes Buch, mit viel Wahrheit zwischen den Zeilen, in unterschiedlich langen (und meist kurzen) Kapiteln, mal mit Überschriften, mal ohne, mal in Schriftgröße 10, mal in 18.
Und obwohl einige Geschichten scheinbar unverbunden hintereinander stehen, "spürt" man doch den roten Faden. Vor allem das letzte Kapitel, in Island, hat besonders gut gefallen. Wegen Island. Und weil das Gefühl aufkam, dass am Ende doch alles irgendwie gut werden kann.

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