Rezension zu "Erotic Wonderland: Englisch-Deutsche Originalausgabe" von Fabio Borquez
Der Bildband "Erotic Wonderland" präsentiert auf seinen 160 Seiten rund 180 Fotografien des argentinischen Aktfotografs Fabio Borquez. Er, Jahrgang 1964, arbeitet seit Jahren als Fotograf für verschiedene südamerikanische Magazine, darunter auch den renommierten Playboy. Vor Kurzem ist die deutsche Ausgabe des Titels bei der Edition Skylight erschienen. Rein äußerlich präsentiert sich der Band edel und erweist sich auch nach dem Umblättern der ersten Seiten als hochwertig und qualitativ gut verarbeitet. Das Hardcoverbuch wird von einem Hochglanz-Umschlag geschützt, der auf den Innenseiten biografische Textteile (englisch, deutsch, spanisch) zum Künstler bereit hält. Nach dem Aufschlagen des Buches fällt sofort das starke Papier auf, das auch mehrmaliges Durchschauen ohne Schaden übersteht. Verarbeitung und auch Gestaltung liegen entsprechend auf hohem Niveau, so dass hier von einem edlen Band gesprochen werden kann.
Borquez' Fotos unterscheiden sich in Format und farblicher Gestaltung immens, was der abwechslungsreichen Aufmachung der Seiten zugutekommt: Mal erblickt das Leserauge mehrere bunte Bilder, die mit illustrativen Schwarzweißaufnahmen eine stimmungsvolle Mischung abgeben, blättert er um, warten ganzseitige Panoramen mit spezieller Kolorierung. Farbe und Licht in ihren unterschiedlichsten Nuancen sind elementare in den Fotografien, die Stimmung, Ausdruck und Interpretation bestimmen. Tiefes Blau lässt Meerwasser geheimnisvoll erscheinend, während das kräftige Grün von Wäldern, Wiesen und Pflanzen die botanische Natürlichkeit ins Zentrum der Sinne rückt. Die kontrastierende Wirkung von Schwarzweiß findet ähnlich eindrucksstark Verwendung. Der Künstler weiß mit jeglichen Formaten und farblichen Gestaltungswegen zu einem facettenreichen Ergebnis zu kommen.
Was das Äußere bereits vorwegnimmt, setzt sich im Inhaltlichen konsequent fort. Das Gezeigte hebt sich weitestgehend vom Boulevard-Akt ab und nimmt berechtigterweise den Kunst-Anspruch für sich ein. Wo andere gewohnt primitiv auf die Sensation des Zeigens setzten und lediglich auf die simple Befriedigung der Schaulust abzielen, gestaltet der argentinische Fotokünstler seine Bilder äußerst vielseitig und lässt seine Modelle nie zum eindimensionalen Gegenstand der Blicke werden. Stets ist die Gesamtkomposition des Bildes von großer Wichtigkeit, keine bloße zur Schaustellung weiblicher Körper.
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