Rezension zu "Tod im Tiber" von Fabio Pittorru
Rom in den letzten Jahren des 15. Jahrhunderts: Der Sekretär Biagio Bonaccorsi erhält von Kardinal Valenza den Auftrag, dessen verschwunden Bruder zu suchen. Da die Leiche des Vermißten schon bald aus dem Tiber gefischt wird, ist Bonaccorsi rasch in einen heimtückischen Mordfall verwickelt. Seine Ermittlungen werden zu einer atemberaubenden Reise durch eine Stadt voller Glanz und Elend, Reichtum und Kunst, Machtgier und Korruption...
Eigentlich mag ich historische Krimis sehr. Dieser war auch gut, aber auch sehr verzwickt. Wer sich mit den Verbindungen der führenden Familien jener Zeit (Borgia, Orsini, Sforza usw.) nicht etwas auskennt, bekommt echte Probleme damit, der Story einigermaßen zu folgen. Das war jedoch ok, da es schließlich ein Krimi mit historischen Hintergrund war.
Gestört hat mich mehr, dass es bei den beiden Ermittlern ständig um Sex ging. Hatten die Menschen wirklich nichts anderes im Kopf? Ich habe nicht in der Zeit gelebt und weiß nicht die Masse darüber, kann mir aber nicht vorstellen, dass der Römer an sich wirklich nur notgeil durch die Gegend gelaufen ist und die Huren bzw. "Liebesdienerinnen" freudig jeden Typen empfangen haben, der einigermaßen gut gebaut war. Das kam für mich etwas unglaubwürdig rüber und tat bzgl. der Story nichts zur Sache - heißt, war irgendwie überflüssig.