Fabio Stassi

 3,9 Sterne bei 14 Bewertungen
Autor*in von Die letzte Partie, Ein Pakt fürs Leben und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Fabio Stassi ist in Rom geboren, auch wenn alle immer dachten, es müsse Sizilien gewesen sein, die Eltern aus Piana degli Albanesi - in einer Familie von Emigranten aus vielen Weltregionen: Sizilien, Buenos Aires, Albanien, Karthago, Mittlerer Orient. Im Mittelpunkt seiner literarischen Suche steht das Thema der mehrfachen Identität, der geretteten Sprachen, der Geografie des Bluts. Seine Vorbilder sind seit immer schon Leonardo Sciascia, Gesualdo Bufalino und Vincenzo Consolo. Seinen Durchbruch als Schriftsteller hatte er mit einem Roman über das Massaker bei Portella della Ginestra: Fumisteria. (2006, Neuauflage 2015 bei Sellerio.) Rasch aufeinander folgten die Romane Die letzte Partie und Die Trophäe. Mit der romanzierten oder fiktiven Biografie von Charlie Chaplin L’ultimo ballo di Charlot , deutsch Ein Pakt fürs Leben (Ü Monika Lustig), der in 19 Sprachen übersetzt wurde, schaffte er den internationalen Durchbruch. Der Noir Ich töte wen ich will (Ü Annette Kopetzki) ist der erste einer Serie um den singulären römischen Detektiv und Bibliotherapeuten, Vince Corso, der seine Klientel mit Literaturempfehlungen zu heilen versucht. Weitere: Die Seele aller Zufälle (Ü Annette Kopetzki, OT: Ogni coincidenza ha un’anima); La lettrice scomparsa; Notturno francese. Fabio Stassi forscht u. a. zum Thema Bücherverbrennungen. Zahlreiche seiner Texte sind im Laufe der Jahre bei LETTRE International veröffentlicht worden. Fabio Stassi geht noch anderen Bücherberufen nach. Höhepunkt seiner Apologie der Dichtung als idealem Heilmittel geschundener Seelen und politischer Beitrag zu an Nationalismus erkrankten Gesellschaften ist sein Dante-Essay

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Ich, ja ich werd' Sorge tragen für dich (ISBN: 9783949558368)

Ich, ja ich werd' Sorge tragen für dich

Erscheint am 01.10.2024 als Gebundenes Buch bei Edition CONVERSO.

Alle Bücher von Fabio Stassi

Cover des Buches Die letzte Partie (ISBN: 9783036959061)

Die letzte Partie

 (7)
Erschienen am 30.10.2013
Cover des Buches Ein Pakt fürs Leben (ISBN: 9783036956770)

Ein Pakt fürs Leben

 (3)
Erschienen am 28.08.2013
Cover des Buches Die Seele aller Zufälle (ISBN: 9783949558306)

Die Seele aller Zufälle

 (2)
Erschienen am 04.01.2024
Cover des Buches Ich töte wen ich will (ISBN: 9783982225289)

Ich töte wen ich will

 (2)
Erschienen am 01.03.2022
Cover des Buches Die Trophäe (ISBN: 9783036992549)

Die Trophäe

 (0)
Erschienen am 20.09.2013
Cover des Buches Ich, ja ich werd' Sorge tragen für dich (ISBN: 9783949558368)

Ich, ja ich werd' Sorge tragen für dich

 (0)
Erscheint am 01.10.2024

Neue Rezensionen zu Fabio Stassi

Cover des Buches Ich töte wen ich will (ISBN: 9783982225289)
walli007s avatar

Rezension zu "Ich töte wen ich will" von Fabio Stassi

Bibliotherapeut
walli007vor 3 Monaten

Das will man nicht erleben. Beim nach Hause kommen entdeckt Vince Corso, dass sein kleines Apartment aufgebrochen wurde, seine Bücher aus den Regalen gerissen, seine Platten zerstört. Und sein kleiner Hund Django liegt schwer gezeichnet in der Wohnung. Vergiftet? Vince ist entsetzt. Wer sollte einen Grund haben, ihm so etwas anzutun. Alles wäre erträglich, aber sein unschuldiger kleiner Django, das ist zu viel. Seine Tätigkeit, die er selbst als Blibliotherapeut bezeichnet, kann er so kaum ausüben. Lieber ist er in der Tierklinik, um sich nach seinem Hund zu erkundigen. Gleichzeitig geschehen in Vince Corsos Quartier seltsame Morde und Vince ist immer in der Nähe.




Durch die Morde, die Vince vor ein Rätsel stellen, wird Vince auch zum Ermittler. Als Bibliotherapeut möchte er eigentlich nichts mit Verbrechen zu tun haben. Oder wenn jedenfalls nur, im Roman. Lieber empfiehlt er seinen Klienten oder Klientinnen Bücher, die ihm am besten zu einer Situation zu passen scheinen. Meist sind es Frauen, die ihn aufsuchen. Und Vince bemüht sich, ihnen mit seinen Ratschlägen und einem Buch zu helfen. Mord ist nicht sein Geschäft. Doch in der momentanen Situation fragt er sich, ob er überhaupt noch ein Geschäft hat. 




Für einen passionierten Leser kann es doch kaum eine bessere Leseempfehlung geben, als einen Roman, in dem es sich jemand zur Aufgabe gemacht hat, Bücher zu empfehlen. Wenn das Ganze noch in einen Krimi mündet, kann eigentlich nichts besseres passieren. Doch ganz so einfach ist es nicht mit Vince Corso. Die Hinweise erschließen sich nicht durch eine klassische Ermittlung, sondern eher durch sein literarisches Wissen. Wenn man da, wie man möglicherweise zugeben muss, nicht mithalten kann, geht Einiges beim Lesen an einem vorbei. Dadurch wirken die Gedanken von Vince sehr nach innen gerichtet und einige Begegnungen ohne Zusammenhang. Erst zum Schluss wird alles offenbart und auch das ist schon recht weit hergeholt. Immerhin wird alles geklärt und wegen der tollen Idee bleibt man gerne am Ball.




Im italienischen Original handelt es sich um eine bisher dreiteilige Reihe, wobei dieses wohl der dritte Band ist. Natürlich ist die Entscheidung für einen Verlag nicht leicht, ob eine Serie in der richtigen Reihenfolge veröffentlicht wird oder ob man mit dem ersten Band anfängt. Inwieweit die Bände um Vince Corso aufeinander aufbauen, ist nicht bekannt. Hervorzuheben ist aber die herausragende Aufmachung des Buches, die schöne Farbgestaltung, das glatte schwere Papier und nicht zu vergessen ein Lesebändchen.

Cover des Buches Die Seele aller Zufälle (ISBN: 9783949558306)
aus-erlesens avatar

Rezension zu "Die Seele aller Zufälle" von Fabio Stassi

Er spricht in Rätseln - ein Fall für Vinci Corso
aus-erlesenvor 8 Monaten

Vinci Corso ist zurück. Der wohl originellste Detektiv der Welt! Er ist keiner, den man bittet einen Mörder oder die verschollene Verwandte zu finden. Und er ist auch keiner, der mit finsterer Miene Leute zum Schweigen bringt. Er ist Bibliotherapeut. Zu ihm kommt man, wenn man ein Buch sucht, das einem in einer bestimmten Situation hilft sich zurecht zu finden. Welch ein Beruf!

Und so findet auch Giovanna Baldini den weg zu ihm in die Via Merulana in Rom. Dort, wo Carlo Emilio Gadda Bruder den literarisch oppulentesten Krimi angesiedelt hat. Nun, Giovanna ist wegen ihres Bruders bei Vince Corso. Fabrizio, der Bruder, ist an Alzheimer erkrankt. Er war einmal ein gebildeter Mann, der sich in vielen Sprachen der Welt verständigen konnte. Das Wissen in seinem Kopf war unermesslich. Seit einiger Zeit jedoch sind nur noch Fragmente seiner selbst vorhanden. Es sind gerade mal etwas mehr als eine Handvoll Sätze, die er noch von sich gibt. Sie gehören wohl zu einem Buch. Giovanna erhofft sich nun, wenn Vince dieses Buch findet, ein wenig Linderung für ihren über alles geliebten Bruder.

Kein schlechter Auftrag – aber bei aller Liebe wohl der unmöglichste Auftrag, den ein Schnüffler erhalten kann. Doch die Aussicht das Rätsel um die Sätze, die einem umgekehrten caviardage (geschwärzte Zeilen in einem Text – kennt man vielleicht von so mancher Stasi-Akte) lösen zu können, ist ihm fast schon Bezahlung genug. Und außerdem würde Signora Giovanna auch keine Absage dulden. Ihre vehemente Präsenz ist ihm Befehl genug!

Fabio Stassi lässt seinen Ermittler oft genug ins Leere laufen. Gibt ihm aber gleichermaßen derart viele Hinweise, dass man nie den Glauben verliert, das Unmögliche schlussendlich doch erfahren zu können. Diese Spannung und die zahlreichen Ausflüge in Literatur im Speziellen und Kunst und fremde Kulturen im Allgemeinen gepaart mit der neumodischen Angstform der Nomophobie (der Angst das Mobiltelefon zu verlieren – NOMObilePhObia – grandios dieses Wortspiel) lassen jedes Umblättern zu einem Nervenkitzel reifen. Die intellektuelle Wucht und das schier unendliche Wissen um   Bücher und ihre Wirkung hinterlassen Spuren beim Leser. Als Linderung gibt es im Anschluss eine Literaturliste mit Leseempfehlungen von Vince Corso.

Fabio Stassi zu lesen ist wie ein Rundflug durch die Weltbibliothek – nur die Zeit, die man scheinbar vergessen kann, ist der unerbitterliche Feind, dessen staubiger Atem einem im Nacken sitzt. Gefährlich – gefährlich gut!

Cover des Buches Ich töte wen ich will (ISBN: 9783982225289)
aus-erlesens avatar

Rezension zu "Ich töte wen ich will" von Fabio Stassi

Da kann man machen was man will - sich diesem Buch zu entziehen, ist zwecklos
aus-erlesenvor einem Jahr

Wenn man einen ungewöhnlichen Beruf hat, erlebt man auch Ungewöhnliches. Vince Corso ist Bibliotherapeut. Das heißt, dass zu ihm Leute mit einem Problem kommen, und er versucht ihnen einen Literaturtipp zu geben, der ihre Lage sichtbar macht, sie hilft zu begreifen und im Ernstfall zu verändern. Das ist wirklich außergewöhnlich. Mindestens genauso wie die Tatsache, das er in der Via Merulana in Rom wohnt. Nicht in Nummer 219 – die hat Carlo Emilio Gadda schon für sich in Beschlag genommen, literarisch. Aber ein paar Häuser weiter wird den Bewohnern ebenso grässliches beschert.

Vinces Wohnung wird verwüstet. Alles liegt kreuz und quer herum. Die Plattensammlung ein Scherbenhaufen. Und Django, sein Hund wurde vergiftet. Das trifft Vince mitten ins Herz. So ratlos wie er im ersten Moment schient, ist Vince Corso aber nicht. Natürlich erstattet er Anzeige bei der Polizei. Doch die Aufnahme der Anzeige gestaltet sich nicht so wie er es sich erhofft hatte.

Mit einem Mal gerät er ins Visier der Ermittler. Jemand mit so einem Beruf muss doch Feinde haben?! Oder Neider. Und wenn wir schon mal beim Aufzählen sind, wieso war er – natürlich immer zufällig – in der Nähe, wenn noch Grässlicheres passiert ist? Der Mord an der alten Dame, der „Unfall“ an der Piazza und und und. Corso schwant Böses. Er und die Mordserie, die das Viertel, ganz Rom in Atem hält? No, no, no, nicht Vince Corso!

Auf der Straße bemerkt er wie er beschattet wird. Ausgerechnet in dem Moment, in dem er beginnt selbst zu ermitteln. Denn der Zufall ist ihm zu offensichtlich, dass er, wenn er Zeuge einer Straftat wird, dass ausgerechnet dann ein Blinder immer in der Nähe ist. Er verfolgt den Blinden, die Polizei verfolgt Corso, der Blinde verfolgt ihn ebenso – wer fängt wen wann und wie endet diese Geschichte?

Fabio Stassi lässt Figuren der Literatur noch einmal auferstehen und in einem echten Spin-Off ihr Fähigkeiten ausspielen. Immer wieder treibt der den Leser in Romanhandlungen, die letztendlich nur ein Ziel haben: Vince Corso dem wahren Mörder auf die Spur zu kommen. Anleihen bei den Größen der schreibenden Zunft – von Camilleri bis zu Gadda – öffnen eine Bibliothek der Phantasten. Zitate und Nacherzählungen reichern dieses Buch so nachhaltig an, dass man nicht anders kann als stoisch bis zum Ende durchzuhalten.

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