Fahim Mohammad

 4,6 Sterne bei 5 Bewertungen

Lebenslauf

Das Wunderkind: Fahim Mohammad wurde in Bangladesch geboren und spielt seit seinem vierten Lebensjahr Schach. Schon als Kind spielt er besser, als die meisten Erwachsenen und gewinnt zahlreiche Preise, unter anderem die nationale Meisterschaft der Kinder unter zwölf Jahren.

Als es in Bangladesch zu Unruhen kommt, flieht er mit seiner Familie nach Frankreich, wo ihnen nach einer bürokratischen Odyssee schließlich das Asyl verwehrt wird. Währenddessen spielt sich Fahim im Schach unter die 150 Top-Spieler des Landes, unter Anleitung seines Lehrers und Freundes Xavier Parmentier.

Fahims Geschichte wird in „Das Wunder von Marseille“ nacherzählt und wurde mittlerweile in mehrere Sprachen übersetzt. Die Geschichte wird 2019 mit Gérard Depardieu auch auf die große Leinwand gebracht.

Alle Bücher von Fahim Mohammad

Cover des Buches Das Wunder von Marseille (ISBN: 9783453605480)

Das Wunder von Marseille

(5)
Erschienen am 14.10.2019

Neue Rezensionen zu Fahim Mohammad

Cover des Buches Das Wunder von Marseille (ISBN: 9783453605480)
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Rezension zu "Das Wunder von Marseille" von Fahim Mohammad

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Das Spiel ums eigene Überleben

Dieses Buch von Fahim Mohammad und Xavier Parmentier wurde bereits verfilmt, mit Gerard Depardieu, Isabelle Nanty und dem jungen Laiendarsteller Assad Ahmed in den Hauptrollen.

Darum geht’s: Der kleine Fahim muss mit seinem Vater aus Bangladesch nach Frankreich fliehen, weil er in seinem Heimatland bedroht wird. Fahim hat schon in Bangladesch seine Liebe zum Schach entdeckt und begegnet in Frankreich Xavier Permentier, der ein Schachlehrer ist und ihm Unterricht gibt. Dann stehen aber die französische Regierung und das dortige Asylrecht nicht auf Fahims Seite und plötzlich befinden sich Fahim und sein Vater illegal in Frankreich. Fahim ist aber so gut im Schach, dass er es bis zur französischen Schachmeisterschaft schafft. Diese zu gewinnen ist für ihn vielleicht die letzte Chance, den Spieß nochmal umzudrehen und für sich und seinen Vater eine Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen. Damit könnte er auch ihre gemeinsame Zukunft in Frankreich möglich machen. Ob die beiden das schaffen, müsst ihr selbst lesen ...

Meine Bewertung: Da die Geschichte real, also wirklich passiert ist, fand ich gut, dass sie abwechselnd von dem „echten Fahim“ und dem „richtigen Schachlehrer Xavier“ aus der Ich-Perspektive erzählt wurde. So konnten beide über das Geschehene aus ihrer Sichtweise berichten. Die Autoren bringen durch die Wahl der trostlosen Schauplätze gut rüber, dass die Situation für die beiden vor Ort oft total schrecklich war. Das hat mich sehr berührt und zum Nachdenken angeregt.

Allerdings gab es hier und da einige Strecken, die sich echt gezogen haben. In denen saß Fahim dann in seinem „Loch“ fest, kam dort nicht mehr hinaus, die Situation verschlechterte sich immer weiter und es gab eigentlich keine Hoffnung mehr. Fahim war mir auch manchmal ein bisschen zu fordernd. Seinen Vater, der alles für Fahim getan hat, fand ich hingegen sehr herzergreifend. Diese Beziehung zwischen den beiden machte die Geschichte manchmal sehr trostlos! Man muss aber leider dazu sagen, dass alles wirklich so passiert ist.

Noch ein Wort zur Buchgestaltung: Ich fand gut, dass die Teile in denen Xavier berichtet, anders typographisch gestaltet sind, als die in denen Fahim erzählt. So kann man das besser auseinanderhalten und das Ganze wird authentisch.

Fazit: 4/5 Punkten - und schaut euch unbedingt die gleichnamige Verfilmung an.

Cover des Buches Spiel um dein Leben, Fahim! (ISBN: 9783453603332)
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Rezension zu "Spiel um dein Leben, Fahim!" von Fahim Mohammad

monerl
Spiel um dein Leben, Fahim!

Meine Meinung:
Ein Buch, thematisch aktuell, auch wenn der hier vorgestellte Junge, kein Flüchtling aus dem Kriegsgebiet Syrien ist, sondern aus Bangladesch. Er ist nicht auf der Flucht vor Krieg und Hunger sondern vor Repressalien aus seinem Land, weil er so ein großes und besonderes Talent hat; er ist ein begnadeter Schachspieler, und das seit er 5 Jahre alt ist!

Um das Leben seines Sohnes zu retten, entscheidet sich der Vater mit Fahim zu fliehen. Sie haben große Aufmerksamkeit erhalten und nun müssen sie dafür bezahlen. Aber der Preis ist nicht die Anerkennung und die Freude eines Landes über ein Jugendtalent ihres Landes, nein, weit gefehlt, der Preis ist nun die Angst um das eigene Leben, die Trennung eines kleinen Jungen von seiner geliebten Mutter und den Geschwistern, eine ungewisse Zukunft, ob sie sich jemals wiedersehen werden, wie es ihnen in der Fremde gehen wird und wie sie das alles schaffen sollen!

Und so begleitet der Leser Fahim und seinen Vater bis nach Frankreich, wo sie über jede Hürde der Bürokratie stolpern werden. Vom Flüchtling zum Asylsuchenden zum Obdachlosen zum Illegalen. Das Geld geht aus, das Dach über dem Kopf wird ihnen weggenommen, sie werden alleine gelassen und sich selbst übergeben, ständig in der Angst ausgewiesen zu werden! Der Vater darf nicht arbeiten, der Sohn muss in die Schule, die Sprache lernen und sich auch um den Vater kümmern, da dieser mit der französischen Sprache einfach nicht zurechtkommt. Ein kleiner Junge wird zur Bezugspersonen für seinen erwachsenen Vormund. Verkehrte Welt!

In all diesem ganzen Unglück gibt es ja noch das besondere Talent Fahims, das Schachspielen! Dies ist der Schlüssel zu den Herzen der Menschen. Fahim wird in einen Schachklub aufgenommen und schließt Freundschaft mit dem Schachtrainer Xavier. Ein guter Mann, der sogleich erkennt, was in dem gebeutelten Jungen steckt. Er versucht es aus ihm herauszulocken, doch das erweist sich als das Schwierigste überhaupt!

Wie soll ein talentierter Junge, der sich illegal in Frankreich aufhält, getrennt von seiner Familie, im täglichen Überlebenskampf verstrickt, den Kopf soweit frei bekommen und französischer Schach-Jugendmeister werden? Wo er doch einfach nur ein Junge sein möchte, der mit anderen Jungs auf der Straße herumtollen und Fußball spielen möchte...

Auf diesem Wege begleiten ihn viele herzliche Menschen, die ihm und seinem Vater helfen, wo sie nur können, sie mit Sachspenden unterstützen, zu Behörden begleiten unvm., sodass am Ende mehrere Träume in Erfüllung gehen können.

Während des Lesens wechselten sich verschiedene Gefühle in mir ab. Ich war traurig, betrübt, hilflos, entsetzt, gespannt, glücklich und dann doch noch zufrieden.

Aber es bleibt ein Wermutstropfen. Warum?
Die Frage zwingt sich mir schließlich doch noch auf, ob die Menschen ihm und seinem Vater so viel Aufmerksamkeit geschenkt hätten, wenn er einfach "nur" ein kleiner Junge mit seinem Vater gewesen wäre, wie viele Millionen auch; ohne Talent, das so außergewöhnlich ist, um beachtet zu werden?! Eins ist gewiss; die französischen Politiker hätten sich nicht nach ihm umgesehen und ihn am Ende für sich benutzen können! So war es eine tolle Sache, einen potentiellen Schachweltmeister zum französischen Schachweltmeister zu machen und ihm ein Bleiberecht zu geben, da es doch Vorteile für die eigene Nation hat; denn, wer will sich nicht mit einem Weltmeister rühmen?
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http://monerls-bunte-welt.blogspot.de/2015/08/buchvorstellung-spiel-um-dein-leben.html

Cover des Buches Spiel um dein Leben, Fahim! (ISBN: 9783453603332)
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Rezension zu "Spiel um dein Leben, Fahim!" von Fahim Mohammad

Shunya
Ein Schachgenie und dessen Überlebenskampf in einem fremden Land

Er ist elf Jahre alt, er ist ein Illegaler, er ist ein Schachgenie

Hals über Kopf müssen Fahim und sein Vater aus Bangladesch flüchten. Politische Unruhen erschüttern das Land. Sie fliehen nach Europa und stranden in einem der hässlichen Vororte von Paris. Wohnungslos, ohne Papiere und immer in Gefahr, jederzeit von der Polizei aufgegriffen und abgeschoben zu werden. Bis der örtliche Schachklub auf Fahim aufmerksam wird: Was für ein Talent! Fahim schlägt jeden. Und dann kommt seinem Schach trainer Xavier die rettende Idee … Mitreißend und bewegend – eine Geschichte, die man nicht vergisst. (Quelle: Amazon)

Ich hatte durchaus meine Zweifel als ich das Buch gesehen habe. Ich wusste erst mal nicht genau ob es sich um eine Biografie handelt oder nicht, wobei ich da durchaus vom Namen des Autors ausgegangen bin, dass es eine sein könnte und ob ich mit dem Buch klar komme, da es sich hier um Schach dreht und ich damit nicht sehr vertraut bin.
Entgegen aller Zweifel hat mir die Biografie doch sehr gut gefallen und teilweise ist es wirklich bewegend was Fahim und sein Vater alles durchmachen mussten. Allein und getrennt von der restlichen Familie reisen sie quer über den Erdball und landen schließlich in Frankreich wo es ihnen ein ums andere Mal schwer gemacht wird eine Aufenthaltserlaubnis zu bekommen. Was die beiden tagtäglich erlebt haben inklusive der ganzen nervigen Bürokratie, alle Achtung! Ich hätte wahrscheinlich längst die Nerven verloren. Das einzige was Fahim in dieser schweren Zeit hilft ist der örtliche Schachclub in Crétail dem er beitritt und wo Fahim und Nura Xavier kennenlernen, der ihnen wo es nur möglich ist unter die Arme greift.
Ich finde es schlimm, wenn Kinder so etwas durchmachen müssen, kann aber gut nachvollziehen, dass es für Nura ebenso schwer gewesen ist. Weitab von seiner Frau und den anderen beiden Kindern, kaum der französischen Sprache mächtig und seine einzige Kontaktperson und Übersetzer ist sein Achtjähriger Sohn. Schlimm ist auch der Grund warum sie aus Bangladesch flüchten mussten.
Vater und Sohn und auch Xavier waren mir sehr sympathisch und ich denke mal das Flüchtlingsthema ist immer noch sehr aktuell. In diesem Buch erlebt man mal hautnah mit was Menschen in solchen Situationen durchleben müssen. Das kann man sich manchmal gar nicht vorstellen. Vor allem auch, weil diese Geschichte noch gar nicht so lange her ist und in einem Zeitraum von 2008 bis 2012 geschehen ist.
Die Erzählweise des Textes hat mir gut gefallen, einerseits wurde aus Fahims Sicht das Alltagsleben in den Flüchtlingsunterkünften geschildert sowie im Schachclub, auf der anderen Seite gab es zusätzlich einige Kommentare von Xavier, der erzählt wie Nura und Fahim auf ihn gewirkt haben, wie er ihnen zur Seite stand, ihnen half wo es nur ging und über sein Leben als Schachtrainer. Amüsant fand ich es auch, wenn Xavier immer mit einem Zitat geantwortet hat und er nimmt oftmals kein Blatt vor den Mund. Das gefällt mir. Fahim fand ich sehr tapfer und mutig. Traurig ist aber auch, dass er im Prinzip keine nennenswerte Kindheit gehabt hat.
Zum Schluss geht es natürlich viel um das Schachspielen und die Meisterschaften. Fahim ist wirklich ein guter Spieler, aber man merkt, dass er eben auch ein Kind ist und nicht immer wirklich bei der Sache ist.
Ich war ganz froh, denn selbst für einen Laien wie mich war dieser Teil des Buches gut erklärt, so dass ich nicht mit Fachbegriffen oder allzu detaillierten Spieltaktiken überfordert wurde. Hier hat die Co-Autorin Sophie Le Callennec ganze Arbeit geleistet.

Eine rührende Vater-Sohn-Geschichte fernab der Heimat Bangladesch und ihrem tagtäglichen Kampf in einem fremden Land eine neue Heimat zu finden. Wer mal einen kleinen Einblick in das Leben von Flüchtlingen erhalte möchte, sollte unbedingt reinlesen.

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