Dieses Buch von Fahim Mohammad und Xavier Parmentier wurde bereits verfilmt, mit Gerard Depardieu, Isabelle Nanty und dem jungen Laiendarsteller Assad Ahmed in den Hauptrollen.
Darum geht’s: Der kleine Fahim muss mit seinem Vater aus Bangladesch nach Frankreich fliehen, weil er in seinem Heimatland bedroht wird. Fahim hat schon in Bangladesch seine Liebe zum Schach entdeckt und begegnet in Frankreich Xavier Permentier, der ein Schachlehrer ist und ihm Unterricht gibt. Dann stehen aber die französische Regierung und das dortige Asylrecht nicht auf Fahims Seite und plötzlich befinden sich Fahim und sein Vater illegal in Frankreich. Fahim ist aber so gut im Schach, dass er es bis zur französischen Schachmeisterschaft schafft. Diese zu gewinnen ist für ihn vielleicht die letzte Chance, den Spieß nochmal umzudrehen und für sich und seinen Vater eine Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen. Damit könnte er auch ihre gemeinsame Zukunft in Frankreich möglich machen. Ob die beiden das schaffen, müsst ihr selbst lesen ...
Meine Bewertung: Da die Geschichte real, also wirklich passiert ist, fand ich gut, dass sie abwechselnd von dem „echten Fahim“ und dem „richtigen Schachlehrer Xavier“ aus der Ich-Perspektive erzählt wurde. So konnten beide über das Geschehene aus ihrer Sichtweise berichten. Die Autoren bringen durch die Wahl der trostlosen Schauplätze gut rüber, dass die Situation für die beiden vor Ort oft total schrecklich war. Das hat mich sehr berührt und zum Nachdenken angeregt.
Allerdings gab es hier und da einige Strecken, die sich echt gezogen haben. In denen saß Fahim dann in seinem „Loch“ fest, kam dort nicht mehr hinaus, die Situation verschlechterte sich immer weiter und es gab eigentlich keine Hoffnung mehr. Fahim war mir auch manchmal ein bisschen zu fordernd. Seinen Vater, der alles für Fahim getan hat, fand ich hingegen sehr herzergreifend. Diese Beziehung zwischen den beiden machte die Geschichte manchmal sehr trostlos! Man muss aber leider dazu sagen, dass alles wirklich so passiert ist.
Noch ein Wort zur Buchgestaltung: Ich fand gut, dass die Teile in denen Xavier berichtet, anders typographisch gestaltet sind, als die in denen Fahim erzählt. So kann man das besser auseinanderhalten und das Ganze wird authentisch.
Fazit: 4/5 Punkten - und schaut euch unbedingt die gleichnamige Verfilmung an.