Meinung:
Mit dem ersten Teil aus ihrer Trilogie hat mich Fam Schaper durchweg überzeugen können und ich habe mich riesig auf die Fortsetzung gefreut. In diesem Teil geht es um Stella, die im ersten Teil zwar auch irgendwie eine Rolle gespielt hat, aber keine Auftritt hatte, da sie nach dem Flugzeugabsturz ihres Bruders aus München geflüchtet ist. Wegen einem Notfall muss sie jedoch zurück und trifft dabei auf Matt, den sie als Teil ihres Lebens in München zurückgelassen hat.
Wer schon ein Buch der Autorin gelesen hat, der wird auf eine gewohnte Gestaltung treffen und einen Schreibstil, der die Leser*innen auf eine sehr angenehme Weise empfängt und wirklich schön zu lesen ist. Der Einstieg trifft es wieder auf den Punkt und ich habe mich direkt zwischen Stella und Matt wiedergefunden und wohlgefühlt. Dabei werden aber auch die Gefühle und die Zerrissenheit der beiden sehr schön deutlich. Die Geschichte beschäftigt sich auf der einen Seite damit, dass sich Stella und Matt wieder näher kommen, aber beide auch noch viele Gefühle verarbeiten müssen. Dabei hat es mir gut gefallen, wie die Autorin das Umgesetzt hat. Der ganze Verlauf nimmt ein sehr schönes Tempo an, sodass es durchweg authentisch bleibt, aber über die Seiten auch nie langweilig wird. Dabei werden auch die anderen Figuren, die man schon aus dem ersten Band kennt, schön eingeflochten und es gibt eine tolle Abwechslung. Es ist wirklich kein Problem, für eine längere Zeit in der Geschichte zu verweilen, den sie hat auf mich eine angenehme Sogwirkung ausgeübt.
Ich mochte Stella und Matt mit ihren Narben, aber vorallem auch, wie sie unterschiedlich damit umgegangen sind und sich dadurch auszeichnen. Obwohl die beiden in dem Punkt sehr unterschiedlich sind, gehören sie doch irgendwie zusammen. Für mich haben die beiden mit ihrem Charakter sehr gut in die Geschichte gepasst, woran auch die Gestaltung ihren Teil beigetragen hat. Mir waren die beiden bis zum Schluss sympathisch und ich konnte sie bei ihren Gedanken und Gefühlen immer sehr nachvollziehen. Ich hätte mir dann aber doch gewünscht, dass Matt mit seinen Wunden vom Unfall etwas mehr Raum bekommen hätte. Es wird deutlich, dass er sehr eingeschränkt wird und mit allem zu kämpfen hat, aber dafür ist es mir dann doch etwas untergegangen. Am Ende war es aber auch nicht unbedingt der Fokus der Geschichte. Auch Stella hat einige Tiefe bekommen, aber auch da hätte ich mir nicht unbedingt mehr, aber deutlichere Einblicke gewünscht.
Die Vergangenheit der beiden nimmt einigen Platz ein und ich fand die Wechsel sehr schön, vorallem weil davon auch einige eine wichtige Bedeutung für die Geschichte von Stella und Matt haben. Trotzdem hat sich die Geschichte für mich an der Stelle etwas etwas zu sehr verloren. Ich konnte mich nicht gänzlich auf die Vergangenheit einlassen, weil ich mich mehr darauf fokussiert habe, wie die beiden in der Gegenwart wieder zusammen finden. Dadurch habe ich zum einen etwas in der Gegenwart verloren, aber auch zum anderen die Vergangenheit nicht so ganz an mich rangelassen, wie es die Geschichte möglich gemacht hätte. Ich mochte die Gestaltung wirklich gerne, aber mir waren es dann vielleicht doch etwas zu viele Wechsel, sodass ich mich nicht auf eins komplett einlassen konnte.
Wer schon Band 1 gelesen hat, der wird wissen, dass es in dem Band nicht nur um die Liebesgeschichte von Stella und Matt geht, sondern auch der Flugzeugabsturz nochmal in den Fokus rückt. Mir hat dieser Zusatz wirklich gut gefallen und ich war nach Band 1 schon Feuer und Flamme darauf. Obwohl es irgendwie wie wichtig für die Geschichte ist, hat es am Ende doch nicht viel Platz eingenommen. Für mich wurde die Auflösung zu lange aufgespart, wodurch sie dann doch etwas einfach und flott kam. Ich hätte mir da durchaus etwas mehr gewünscht, aber am Ende ist es eben ein New Adult Roman und dafür fand ich es dann gut umgesetzt.
Fazit:
Ein toller zweiter Teil, der dem Vorgänger in Nichts nach steht und zwei Protagonisten mitbringt, die mit ihren Narben ungleich sind, aber auf ihre Weise trotzdem zusammen passen. Ich mochte Stella und Matt bis zum Schluss wirklich gerne und ich habe die beiden auf ihrem Weg sehr gerne verfolgt. Ohne zu viel Tempo, wird es mit den beiden trotzdem nicht langweilig und auf eine greifbare Weise kommen sich die beiden Näher. An der ein oder anderen Stelle hätte ich mir gewünscht, dass die beiden mit ihren Narben etwas deutlicher werden. In der Geschichte bekommt die Vergangenheit zudem viel Platz, was bei mir dafür gesorgt hat, dass ich mich auf die Gegenwart nicht gänzlich einlassen konnte. Das Ende ist toll und für die Geschichte perfekt, auch wenn ich bei der Auflösung auf etwas mehr gehofft habe.
Ein toller zweiter Teil, den ich mit dem Vorgänger herzlich empfehlen kann!