Ich bin nicht unbedingt ein Fan von Liebesgeschichten, aber der Hintergrund und der Inhalt haben mich doch interessiert. Die junge Tibeterin Sonam wächst mit ihren Eltern in ärmlichen Verhältnissen in der Hauptstadt Lhasa auf, geht dort zur Grundschule und darf aufgrund ihrer Herkunft nicht mehr weiterstudieren.Die Eltern Sonams wünschen sehr, daß ihre Tochter in den Nepal flüchtet um sich dort weiterzubilden. Die chinesische Regierung, läßt nicht zu, daß Tibeter sich weiterbilden. Das tibetische Volk wird sehr unterdrückt. Ihr Glaube an den Frieden ist unerschütterlich. Das Volk setzt sich mit ganzer Kraft ein, um ihre Kultur und Gebräuche zu erhalten. Dies wird in diesem Buch sehr gut und in einfacher, aber sehr intensiver Art geschildert. Ihre Familie hilft immer wieder über Mittelsmänner politisch Verfolgten und hat gute Kontakte in viele Richtungen.In diesem Zusammenhang lernt Sonam Osher, kennen und lieben. Die schwedische Touristin Anna spricht Sonam während eines Aufenthaltes in Lhasa an, filmt einen gerade stattfindenen schlimmen Aufstand und übergibt unter schwierigen Umständen die Videokassette Sonam, die diese Kassette nach Nepal bringen sollte. Während eines Aufstandes wird ihre Mutter schwer verletzt. Die Familie flüchtet mit Hilfe von befreundeten Menschen und Osher in ein abgelegenes Mönchskloster. Die sterbende Mutter und ihr alter geschwächter Vater legt ihrer Tochter nahe, ins freie Nepal mit Hilfe von Osher zu flüchten. Unter widrigsten klimatischen Umständen erreichen die beiden mittels Pferden die Grenze zum Nepal. Sie werden entdeckt und Sonam kann mit Hilfe ihres treuen Tieres eine alte Brücke überqueren. Osher bietet ihr Schutz vor Gewehrsalven durch Ablenkung der Chinesen. "Weißer Kranich über Tibet" ist ein einfühlsam geschriebenes Buch und auch als "Anfangslektüre" über den Tibet, seine Menschen, seine Kultur und den schwierigen Problemen sehr gut geeignet.