Fei Mo

INHALT:
Gao Ying möchte an einer Kunstakademie studieren und ist gerade dabei, sich einzuschreiben und sein Zimmer im Studentenwohnheim zu beziehen. Doch leider wird er abgewiesen und muss die erste Nacht im Qing Dynasty Grand Hotel verbringen, das gleich um die Ecke liegt. Dort trifft er auf den etwas eigenartigen, kauzigen Hotelbesitzer Onkel Guan, der ihm erklärt, wie wichtig es ist, vor Mitternacht im Hotel zu sein. Anfangs ist Gao Ying darüber verwundert, doch im Laufe der Nacht geschehen immer mehr seltsame und unerklärliche Dinge. Nach und nach erkennt er, dass das Hotel ein tiefes Geheimnis birgt. 

Meinung:
Die Geschichte war für mich an manchen Stellen etwas schwer nachzuvollziehen, und das Format hat das Lesen für mich etwas erschwert. Ich freue mich auf die nächsten Teile, in denen ich mir mehr Tiefe und Verständnis erhoffe. 

Von mir gibt es eine solide 3 von 5 Sternen.

Gao Ying möchte an der Guangzhou Academy of Fine Arts Kunst studieren. Allerdings kommt es schon bei seiner Anreise zu Komplikationen, denn er ist scheinbar zwei Tage zu früh angereist und kann noch nicht sein Zimmer im Studentenwohnheim beziehen. Notgedrungen muss er auf das nahe gelegene Hotel „Qing Dynasty Grand Hotel“ ausweichen, ohne zu wissen, dass er damit in einen Kampf zwischen Dämonen und Menschen gerät, der schon seit mehreren Jahrhunderten andauert.

Bereits auf der Leipziger Buchmesse 2024 konnte ich das chinesische Original am Stand des Chinabooks-Verlags begutachten und war direkt von der Aufmachung und dem Format angetan. Umso mehr hat es mich gefreut, dass das Format auch für den deutschen Markt übernommen wurde.

Der Manhua ist vollständig in Farbe gedruckt und wird in der westlichen Leserichtung gelesen. Die Panels wirkten auf mich kleiner als in einem Manga, aber ich konnte alle Sprech- und Gedankenblasen noch gut lesen, und vor allem fand ich es gut, dass die Erklärungen für manche Situationen rechts oder links am Rand standen und nicht wie so oft in einem Manga direkt unter dem Panel.

Generell fand ich die Geschichte rund um Gao Ying und dem mysteriösen Hotel spannend erzählt. Manches Mal hat mich die Geschichte an eine „Haunted House“-Erzählungen erinnert, die aber immer wieder von lustigen Elementen aufgelockert wurde, sodass der erste Band insgesamt gar nicht so gruselig war, wie ich anfangs gedacht habe.

Vor allem hat mir gefallen, dass der Manhua sehr oft Bezug auf andere Manga-Serien genommen hat, wie z. B. in einem Panel, in dem plötzlich ein Death Note auftaucht. So macht es Spaß, den Manhua noch einmal auf Anspielungen zu durchforsten und so noch das ein oder andere Easter Egg zu entdecken.

Mein Highlight dieses ersten Bandes war aber Onkel Guan. Zeitweilig hat er mich mit seiner perversen Art, wie er A-Hua hinterherspannt an Muten-Roshi aus Dragonball erinnert, aber dennoch hat er noch eine andere ernsthaftere Art und ist ein guter Lehrer für Gao Ying. Zudem spielt er auch ständig mit dem Umstand, dass er eine Figur aus einem Manhua ist. Z. B. als Gao Yings Onkel Guan nochmal alles erzählen möchte, was er erlebt hat, sagt Onkel Guan nur, dass er das nicht mehr machen müsste, weil die Leser es ja schon wissen.

Alles in allem hat mir der Manhua sehr gut gefallen und ich kann jedem diesen ersten Band ans Herz legen, der eine spannende Haunted-House-Erzählung lesen möchte, die von lustigen Elementen aufgelockert wird.

The Last Dynasty von Fei Mo ist eine faszinierende Mischung aus Horror, Mystery und chinesischer Mythologie, die mich sofort in ihren Bann gezogen hat. Die Geschichte beginnt mit dem scheinbar harmlosen Missgeschick des Kunststudenten Gao Ying, der in einem heruntergekommenen Hotel absteigt – doch schnell wird klar, dass sich hier weit mehr verbirgt als nur ein seltsamer Hotelbesitzer und knarrende Dielen.

Der Autor verbindet geschickt düsteren Horror mit übernatürlichen Elementen und einem Hauch von historischem Drama. Besonders beeindruckt hat mich die Atmosphäre: Die alten Gemäuer des „Qing Dynasty Grand Hotel“ wirken lebendig, fast schon bedrohlich, und die unheimlichen Geschehnisse lassen einem immer wieder einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Dazu kommt ein schräger Humor, der die Geschichte angenehm auflockert, ohne die Spannung zu mindern.

Der Zeichenstil von Fei Mo, bekannt für seine filmreifen, visuell beeindruckenden Panels, verstärkt das Gefühl, als würde man einen hochwertigen Horrorfilm in Comic-Form erleben. Die preisgekrönte Story hält einige unerwartete Wendungen bereit und lässt viel Raum für weitere Geheimnisse in den nächsten Bänden.

Mit der angekündigten Donghua-Adaption steigt die Vorfreude auf eine noch intensivere Umsetzung dieser einzigartigen Geschichte. Wer düsteren Horror mit kulturellem Tiefgang, Mythen und einer fesselnden Story mag, sollte sich The Last Dynasty nicht entgehen lassen!