Felicia Ewert

 3,8 Sterne bei 12 Bewertungen
Autor*in von Trans. Frau. Sein..

Lebenslauf

Felicia Ewert ist Politikwissenschaftlerin, (freie) Autorin und politische Referentin zu den Themen Transfeindlichkeit, Transmisogynie, Sexismus und Homofeindlichkeit.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Felicia Ewert

Cover des Buches Feminism is for everyone! (ISBN: 9783751300315)

Feminism is for everyone!

(6)
Erschienen am 08.04.2021
Cover des Buches Trans. Frau. Sein. (ISBN: 9783960428053)

Trans. Frau. Sein.

(6)
Erschienen am 01.05.2021

Neue Rezensionen zu Felicia Ewert

Cover des Buches Feminism is for everyone! (ISBN: 9783751300315)
B

Rezension zu "Feminism is for everyone!" von Laura Hofmann

buecherjaeger
Feminismus und seine Verknüpfungen zu anderen Diskriminierungsformen

Die Diskussion über das Gendern, in der es genau zwei Lager zu geben scheint: die, die strikt dafür, und die, die strikt dagegen sind, ufert immer wieder aus und mit ihr einher geht der Feminismus. Doch Feminismus ist mehr als ein Frauen-kämpfen-für-ihre-Rechte. Viel mehr setzt sich der Feminismus für Gleichberechtigung aller diskriminierter und marginalisierter Gruppen ein: Frauen, Schwarze Personen, Transpersonen, nicht-binäre Menschen und viele mehr.

Genau das beschreiben die drei Autorinnen in diesem Büchlein von etwas über 90 Textseiten. Alles in allem hat hier jeder Mensch, der sich mit dem Thema auseinandersetzen möchte, die Möglichkeit, Neues zu lernen, auch wenn es zwei, drei Aussagen gibt, die ich (wohl gemerkt als heterosexueller, weißer Cis-Mann, der nullkommanull Erfahrungen mit Diskriminierung hat) nicht (vollumfänglich) unterschreiben würde.

Cover des Buches Trans. Frau. Sein. (ISBN: 9783960428053)
spookytrees avatar

Rezension zu "Trans. Frau. Sein." von Felicia Ewert

spookytree
Wichtiges Buch, doch leider eher für Menschen mit Vorwissen und Internet-Affinität zugänglich

Auf dieses Buch habe ich schon lange vor seiner Erscheinung voller Vorfreude gewartet. Seit Jahren folge ich Felicia Ewert auf Twitter und bin begeistert von der ganzen Aufklärungsarbeit, die sie dort leistet – unbezahlt und oft im Fadenkreuz transfeindlicher, misogyner und lesbophober Tweets. Eine so undankbare wie wichtige Aufgabe, der sie mit Bravour nachkommt.

Das Buch allerdings, muss ich sagen, hat mich leider enttäuscht.
Inhaltlich habe ich nichts auszusetzen – in detailgenauer Arbeit analysiert die Autorin die Aspekte des Transsexuellengesetzes, legt die Verflechtungen von Ableismus und Transfeindlichkeit offen, erzählt von alltäglichen absichtlichen wie unabsichtlichen Feindseligkeiten gegen trans Personen. Bei all dem verliert sie nie die Tatsache aus den Augen, dass von allen Menschen Transfeindlichkeit ausgehen kann, da wir alle, auch Personen voll guten Willens oder Personen, die selbst trans sind, in einer Gesellschaft der strukturellen Diskriminierung aufwachsen. Diese Positionierung innerhalb eines Systems anstatt der eine „objektiven“ Beobachtungsinstanz ist etwas, das ich in vielen kritischen Texten vermisse.

Das Enttäuschende war, dass das Buch wohl nur durch einen sehr, sehr oberflächlichen Lektoratsprozess durchlaufen hat. Bei diesem Thema bin ich bei kleinen/unabhängigen Verlagen sowie Self-Publishern eigentlich sehr kulant. Ich schwenke die Flagge des Teams „Inhalt über Form!“ und wenn ich twittere ist mir kaum etwas weniger wichtig als korrekte Rechtschreibung oder Grammatik. In diesem Buch aber wimmelte es in einem solchen Maße von Tippfehlern, seltsam platzierten Satzzeichen und unvollständigen Sätzen, dass teilweise das Verständnis des Inhalts sehr erschwert wurde. Hinzu kommt eine häufige Verwendung von Internet-Sprechweise (*zwinker*, lmao) und ständige Verweise auf online-Diskurse.

Ich kann selbst nur sagen, das Buch verstanden zu haben, weil ich mich mit den angesprochenen Themen schon vorher ziemlich gut auskannte und auch relativ gut dabei bin was ein aktuelles Wissen darüber betrifft, was in LGBT-Online-Communities gerade diskutiert wird. Als ein Einstieg für Menschen, die sich mit der Thematik Transsexualität noch überhaupt nicht auseinandergesetzt haben, und vielleicht auch gar nicht so viel im Internet unterwegs sind (ich denke da so an – ältere – Freund*innen und Verwandte, denen man vielleicht mit einem Buch einen kleinen Gedankenanstoß geben möchte, bevor man sich outet) kann ich das Buch leider nicht empfehlen.

Cover des Buches Trans. Frau. Sein. (ISBN: 9783960420408)
wortgetraenkts avatar

Rezension zu "Trans. Frau. Sein." von Felicia Ewert

wortgetraenkt
Pflichtlektüre!

| © Janna von www.KeJas-BlogBuch.de

Transgender, allgegenwärtig. 21. Jahrhundert. Und dennoch sind wir weit entfernt von Akzeptanz – von respektvoller Auseinandersetzung und Kommunikation ganz zu schweigen! Umso wichtiger ist dieses Buch für jene wie mich, die sich sensibilisieren wollen, um Cissexismus zu vermeiden. Und wie schnell dies im Alltag geschieht, zeigt die Autorin Felicia Ewert u.a. in ihrem Buch auf. Ein Sachbuch das anders ist, denn neben trockenen Themen wie Gesetzgebungen, gibt es unterhaltsame Randnotizen von ihr zu lesen. Es ist autobiographisch, es ist fachlich und es ist so wichtig!

Felicia nimmt sich den Cissexismus vor, sowie den Mainstream-Feminismus und zeigt mir knallhart auf, wo ich mein Denken neu überdenken muss! Wie schnell ich in Geschlechtern denke, ohne es so gezielt zu wollen. Man läuft durch die Stadt, sieht Menschen, beobachtet und hat im Unterbewusstsein schneller die Schubladen hervorgeholt, als das bis drei gezählt werden könnte. Weil wir es nicht anders gelernt haben. Macht das Schubladendenken aber nicht besser. Und warum muss es überhaupt so gezielt eingeordnet werden? Warum ist die erste Frage nach der Geburt, „Junge oder Mädchen?“ und warum kommt die Frage nach der Gesundheit, wenn überhaupt, erst danach? Und das sind nur die Punkte die direkt ersichtlich sind, die selbst mir, als Frau die cis ist, auffallen. Felicia geht noch einen Schritt weiter, und hätte noch gerne zwei drei nehmen dürfen. Sie zeigt auf welche Bezeichnungen bzw. Begrifflichkeiten falsch genutzt werden, welche Sätze und Normen Menschen ausschließen.

Dies ist jedoch nur ein Teil des großen Ganzen. Zunächst gibt es ein Glossar, das für mich sehr hilfreich war, da mir verschiedene Kürzel bis dahin unbekannt waren (Asche auf mein Haupt). Und Felicia hat einen gelungenen Weg gefunden, sachliche Informationen mit eigenen Erfahrungen zu verbinden. So trocken deutsche Gesetze sind, so intensiv waren die Hintergrundinformationen! Dieses Buch ist ein Anfang, um mit Vorurteilen aufzuräumen, um einen Einblick zu geben, um Verständnis zu erzeugen. Man könnte fast vergessen, dass wir im 21. Jahrhundert leben und Respekt und Toleranz hoch im Kurs stehen sollten. Dann sehen wir aber Cissexismus, Feminismus welcher eine bestimmte Gruppe Frauen ausschließt, Politische Parteien die ein (deutsches) 30er-Jahre-Denken an den Tag legen.
Eben deshalb fände ich es so wichtig, das Felicias Buch ein Teil im Lehrplan einnehmen würde! Es ist nur ein Anfang, aber es wäre ein (kleiner) Schritt in die richtige Richtung.

"Eine trans Frau ist kein Mann, der eine Frau spielt. Eine trans Frau ist eine Frau, die es ertragen muss(te) einen Mann zu spielen."
(Seite 109)

Wegen uns, wegen unserer Gesellschaft! Wegen dem Bild was wir von Mann und Frau haben und somit alle anderen ausschließen. Wie sehr Menschen die trans sind unter den Gesetzen leiden, täglich zwischenmenschliche Kämpfe austragen und Hass ertragen müssen zeigt Felicia hier auf.
Ebenso enthält dieses Buch viel Wissen zu den verschiedenen Gesetzen und zu dem harten Weg der geschlechtlichen Transition – wieder was gelernt, denn ein anderes und geläufigeres Wort ist nicht akzeptabel als Beschreibung, da ansonsten der geschlechtliche Biologismus anerkannt werden würde.

Dieses Buch besteht aus vielen Kapiteln die am Ende ein Gesamtbild ergeben und mich auf viele Punkte aufmerksam machten. Ich habe mir gar nicht viele Notizen beim Lesen gemacht, sondern ganz viel direkt im Buch markiert – ein Buch das ich nicht zum letzten Mal gelesen haben werde. Ein Buch das mich sensibilisiert. Für wen dieses Buch geschrieben ist, vermag ich nicht zu sagen. Ich denke, nicht alle finden darin neue Informationen, erhalten aber einen Einblick in den Alltag einer Frau die trans ist. Wer selbst diese Erfahrungen machte oder machen musste, findet in den Zeilen eine Schwester. Wer erst beginnt sich mit dem eigenen Denken, den eigenen Vorurteilen oder Transgender auseinanderzusetzen, sollte definitiv mal einen Blick hineinwerfen.

Eine Zweitauflage ist für den Herbst 2019 geplant! Spätestens da, solltet Ihr zu diesem Buch greifen, denn zum einen ist es kein trockenes Sachbuch und zum anderen regt es zur Selbstreflexion an und hält für Laien wie mich, einiges an Informationen bereit!

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