Felicia Yap

 3,7 Sterne bei 41 Bewertungen

Lebenslauf

Felicia Yap wuchs in Kuala Lumpur auf, studierte Biochemie in London und erwarb ihren Doktor der Geschichte an der University of Cambridge. Sie arbeitete bereits als Biologin, Historikerin, Dozentin, Kritikerin und Journalistin, unter anderem für The Economist und Business Times. Sie lebt in London, wo sie vor kurzem ein Programm zu Kreativem Schreiben an der Faber Academy abschloss. Memory Game – Erinnern ist tödlich ist ihr Debüt.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Felicia Yap

Cover des Buches Memory Game - Erinnern ist tödlich (ISBN: 9783764531829)

Memory Game - Erinnern ist tödlich

 (41)
Erschienen am 25.09.2017

Neue Rezensionen zu Felicia Yap

Cover des Buches Memory Game - Erinnern ist tödlich (ISBN: 9783764531829)
_jamii_s avatar

Rezension zu "Memory Game - Erinnern ist tödlich" von Felicia Yap

Memory Game
_jamii_vor 2 Jahren

Wie findet man einen Mörder in einer Welt, in der es keine Erinnerungen gibt?

 In Claires Welt gibt es zwei Arten von Menschen: solche, die wie sie sind und sich nur an die Ereignisse des vorangegangenen Tages erinnern können, und solche wie ihren Ehemann Mark, deren Gedächtnis zwei Tage zurückreicht. Claire hat nur eine Verbindung zu ihrer Vergangenheit: ihr Tagebuch. Was sie nicht rechtzeitig aufschreibt, geht für immer verloren. Eines Morgens steht die Polizei vor Claires Tür. Die Leiche einer Frau wurde im Fluss gefunden. Nach Aussage der Beamten war sie Marks Geliebte und er wird des Mordes verdächtigt. Sagt die Polizei die Wahrheit? Kann Claire ihrem Ehemann vertrauen? Und vor allem: Kann sie sich selbst vertrauen?

Der Schreibstil ist manchmal interessant und packend, meist jedoch eher zäh. Manchmal ist mir die Sprache doch etwas zu übertrieben derb. Viele Sätze beginnen mit «in meinem Tagebuch steht…», was nicht wirklich für Abwechslung sorgt. 

Die Zwischentexte und -abschnitte sind zwar so halbwegs interessant, bringen für die Geschichte aber nicht wirklich Mehrwert, könnten daher auch einfach weggelassen werden…

Die Grundidee des Buches wäre der Hammer, die Umsetzung ist für mich aber äusserst fragwürdig. Wie kann eine Welt, in der alles was vor mehr als zwei Tagen passiert ist nur noch in Tagebüchern zu finden ist, so gleich sein wie unsere Welt? Wie kann man als Buchautor erfolgreich sein, das Zielpublikum wird ja wohl verschwindend gering sein. Wie kann die Gesellschaft so wunderbar funktionieren, wenn man ständig nachlesen muss, was vor mehr als zwei Tagen passiert ist?

Auch erschliesst sich mir nicht wirklich, wie man in so einer Welt Freundschaften, ja gar Liebesbeziehungen aufbauen und unterhalten kann? Gefühle lassen sich ja nicht niederschreiben und als «Fakten» auswendig lernen. Eine Beziehung zu jemandem aufbauen braucht Zeit, welche in dieser Form in dieser Welt ja nicht vorhanden sein dürfte. 

Die Geschichte ansonsten wäre eigentlich ganz interessant, die Tote wirft einige Fragen auf, und verstrickt Claire und ihren Mann in die Ermittlungen, so dass man bald nicht mehr weiss, wem man überhaupt noch trauen kann. 

Die Auflösung am Ende war für mich eher enttäuschend und irgendwie nicht wirklich restlos durchdacht bzw. plausibel. Für mich gibt es immer noch zu viele Ungereimtheiten. 

Schade, ich hatte mehr erwartet…

Cover des Buches Memory Game - Erinnern ist tödlich (ISBN: 9783764531829)
leipzigermamas avatar

Rezension zu "Memory Game - Erinnern ist tödlich" von Felicia Yap

Guter Einblick in die Beweggründe der 4 Protagonisten
leipzigermamavor 4 Jahren

Es fiel mir bis zum Ende schwer, diese Trennung von Fakten und Erinnerungen zu akzeptieren. Denn Erinnerungen werden nicht gespeichert und müssen in Tagebüchern festgehalten werden. Fakten sind auswenig gelernte Tatsachen aus dem Leben und sind jederzeit im Kopf verfügbar. Wie zum Beispiel der Name des Ehemannes oder das Hochzeitsdatum oder wie man sich bei seiner Frau wieder einkratzen kann.
Doch wie erkennt man eine andere Person wieder? Woher weiß ich, dass der Typ, der da neben mir im Bett liegt wirklich mein Mann ist? Ist das eine Erinnerung? Ein Fakt? Wie kann man sich an das Gesicht einer Person erinnern mit der man ein paar Mal aus war, wenn doch keine Erinnerungen gebildet werden.
Versteht ihr was ich meine?
Blendet man das aber aus und aktzeptiert einfach, dass die Welt in Memory Game einfach funktioniert, dann hat man mit diesem Buch tatsächlich ein sehr fesselndes in der Hand, welches auch zum Nachdenken anregt. Vor allem diese leicht philosophischen Einflüsse haben es mir angetan. Und einen kleinen Absatz daraus möchte ich euch nicht vorenthalten:


„Was ist Liebe anderes als eine plötzliche Woge der Gewissheit? Was ist Liebe anderes als das Verlangen, diese erschreckende Magie aufs Neue zu erleben und sich daran zu erinnern, und wenn es nur das kaum merkliche Glitzern von Sternenstaub ist, den sie zurücklässt?“


An sich, würde ich Memory Game auch nicht in die Kategorie Thriller einordnen. Denn so viel Thriller steckt da wirklich nicht drin. Ja, es gibt eine Tote. Doch das Buch beschäftigt sich letztendlich viel mehr mit dem Leben der Hauptfiguren. Das was sie bewegt und wie sie zu dem wurden was sie heute sind. Vor allem mit ihren Tagebucheinträgen. Ohne viel Krimi oder angsteinflössende Szenen. Da wird die Aufklärung des Mordfalls bald zur Nebensache und Ehebruch rückt vielmehr in den Vordergrund.
Dennoch fand ich diesen Erzählstil – mit einem Wechsel der im Zentrum stehenden Hauptfiguren und Rückblenden durch lesen von Tagebucheinträgen – einfach fesselnd. Man wollte unbedingt mehr aus dem Tagebuch von Sophia erfahren. Doch auch diese Zitate und Zeitungsausschnitte zwischen den einzelnen Kapiteln lockerten das Buch weiter auf, gaben weitere Einblicke in diese Welt und sorgten dafür, dass man einfach weiterlesen musste.
Ich würde so gern mehr über diese ominösen Experimente an Monos erfahren. Oder ob Hans doch noch auffliegt. Oder ob die Autorin erbarmen hat und noch ein paar Dinge, die sich widersprechen noch mal näher erläutert.
Alles in allem ist es ein lesenswertes Buch mit poetischen Aspekten, aber definitiv kein Thriller.

Cover des Buches Memory Game - Erinnern ist tödlich (ISBN: 9783764531829)
glitzerfee22s avatar

Rezension zu "Memory Game - Erinnern ist tödlich" von Felicia Yap

Interessant aber mit Luft nach oben!
glitzerfee22vor 6 Jahren

Claire ist eine Mono und kann sich immer nur an die letzten 24 Stunden erinnern. Daher ist ihr Tagebuch eine wichtige Verbindung zur Vergangenheit. Was hier nicht notiert ist, ist aus dem Gedächtnis gelöscht. Als eines Morgens die Polizei bei ihr auftaucht, die die Leiche der angeblichen Geliebten ihres Ehemannes  gefunden hat, beginnt der Kampf um die Wahrheit und natürlich die Frage: „Wen kann sie trauen?“

Meine Meinung:
Der Klappentext zu „Memory Game – Erinnern ist tödlich“ hat mich gleich angesprochen. Schon allein der Gedanke, man kann sich wie Claire, als Mono nur einen Tag an etwas erinnern oder wie Mark, ihr Ehemann sogar zwei Tage, hat mich völlig fasziniert. Wie lebt man in einer solchen Welt? Was schreibt man tatsächlich in das Tagebuch, was zur Erinnerung hilft? Lässt man vielleicht doch einiges weg, um zu vergessen.  Fragen die ich während des Lesens öfter gehabt habe.

Mischehen, wie die von Claire und Mark sind eigentlich unüblich. Die Duos halten sich mit ihrem 48 Stunden Gedächtnis für was „Besseres“. Mark und Claire hingegen stehen zwar in der Öffentlichkeit, sind aber schon seit 20 Jahren ein Paar. Was nicht immer einfach für Beide ist, doch trotzdem bewältigen sie gemeinsam ihren Alltag.

Alles ändert sich, als die Polizei vor der Tür steht. Die Geliebte von Mark wird tot aufgefunden und natürlich stehen Claire und Mark im Visier der Ermittlungen. Die Gedankengänge fand ich sehr interessant und auch greifbar. Die Charaktere werden gut beschrieben und teilweise wusste man nicht, wer die Wahrheit sagt. Was ist Erinnerung und was nicht? Hier und da hätte ich mir ein wenig mehr Ausführung gewünscht. Denn irgendwie hat das gewisse Etwas gefehlt. Insgesamt war es schade, dass die Geschichte innerhalb eines Tages gespielt hat. Man hätte mehr rausholen können.

Claire vertraut ihrem Mann nicht mehr und schnüffelt ein wenig rum. Was vielerlei Fragen aufwirft. Die Geschichte hat nicht die typischen Spannungseffekte sondern glänzt eher mit Psychologischen Aspekten. Zwischendurch entstehen leider immer wieder Längen, die ein wenig den Lese-Spaß hemmen, doch insgesamt, fand ich die Geschichte interessant.

Das Ende fand ich wieder sehr gelungen und da konnte mich die Autorin fesseln. Der Epilog hingegen hätte nicht sein gemusst. Meine Meinung ist sehr durchwachsen. Der Anfang sowie der Schluss haben mir gut gefallen, der Mittelteil hingegen eher weniger. Die Veränderung des Gedächtnisses und die Welt, in denen Claire und Mark leben, hätte für meinen Geschmack noch mehr hinterfragt und durchleuchtet werden können.

Fazit:
„Memory Game – Erinnern ist tödlich“ von Felicia Yap ist ein Debüt mit noch Luft nach oben. Insgesamt fand ich die Geschichte interessant aber dennoch fehlte mir das gewisse Etwas. Die Grundidee war gut, doch mehr Hintergrundwissen und Spannungseffekte, hätten nicht geschadet.

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