Rezension zu "Zwischenschritte" von Nataša Dragnić
Nachdem ich vor ein paar Jahren bereits „Jeden Tag, jede Stunde“ und „Immer wieder das Meer“ von Nataša Dragnić gelesen habe, hatte ich nun die Möglichkeit, ihren neuesten Roman zu lesen. Zwischenschritte spielt in Dijon, wo unsere Protagonistin Brigitte auf den leidenschaftlichen Buchhändler Christian trifft. Während Brigitte um ihren verstorbenen Sohn trauert, kämpft Christian mit der Trennung von seiner Frau. Nach und nach lassen sie ihre inneren Schutzmauern fallen und kommen sich näher. Überwinden sie gemeinsam die Hürden und finden zueinander?
Nataša Dragnić hat einen ganz besonderen Schreibstil, den ich schon vor langer Zeit lieben gelernt habe. Emotional, poetisch und doch klar und ohne Schnick-Schnack. Ihre Beschreibungen der Schauplätze lösen sofort Fernweh aus und laden zum Träumen ein. Sie spielt mit den Worten und zaubert somit eindrucksvolle Geschichten, die im Gedächtnis bleiben.
Schwierigkeiten hatte ich anfangs mit unserer Protagonistin Brigitte. Sie ist eine starke Frau, die zunächst nichts und niemanden an sich ran lässt und alles dafür tut, um die Kontrolle zu bewahren. Nachdem ich mich zu Beginn über ihre kalte Fassade geärgert habe, lernte ich im Laufe der Geschichte, dass dies ihre besondere Art von Selbstschutz ist. Christian hingegen ist in meinen Augen das Gegenteil von Brigitte. Er wirkt traurig, verletzt und in sich gekehrt. Man möchte ihn am liebsten in die Arme nehmen und ihm erklären, dass alles gut wird.
Ein wundervolles Buch über das Leben, Lieben und Loslassen.
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