Cover des Buches Eichenweisen (ISBN: 9781505567526)
Rezension zu Eichenweisen von Felicity Green

Eichenweisen

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 9 Jahren

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 9 Jahren

Die Einleitung:
Ich entdecke nicht nur sehr gerne deutschsprachige Debütautorinnen und – autoren und ihre Bücher, sondern gerne auch mal unabhängige Autorinnen und Autoren.
Für Selfpublisher wird nicht so die Werbetrommel gerührt, wie für Autoren, die bei einem großen Verlag sind.
Das finde ich schade, denn auch unter den Selfpublishern gibt es richtige Schätze zu entdecken.
Auf „Blogg dein Buch“ gab es eine Aktion namens „Lovely Selfies – Die liebsten Selfpublisher unserer Blogger“.
Damit möchte „Blogg dein Buch“ nun auch Selfpublishern eine Chance geben, ihr Können unter Beweis zu stellen.
Es wurde dazu aufgerufen, Selfpublisher anzuschreiben, die an der Aktion Interesse haben könnten.
Für die Selfpublisher winkten vergünstigte Promogebühren und für drei Glückliche ein Platz unter den Top 3.
Zwanzig Autorinnen schickten ihre Werke ins Rennen und die Blogger konnten sich für eines der Bücher bewerben, um es zu lesen und anschließend zu rezensieren.
Ich finde die Aktion klasse und habe mich für das Buch „Eichenweisen – Das Geheimnis von Connemara“ von Felicity Green beworben, welches ich euch nun vorstellen möchte.

Die Autorin:
Felicity Green wurde in der Nähe von Hannover geboren und zog nach dem Abitur nach England.
In Canterbury studierte sie Literatur und Schauspiel.
Später tingelte Felicity mit diversen Theatergruppen durch England, Irland und Schottland, besuchte eine Schauspielschule in L.A. und trat in Indie-Filmen auf.
Nachdem sie ihre eigene One-Woman-Show für das Brighton Festival geschrieben hatte, packte sie die Schreibwut.
An der University of Sussex schloss sie einen MA in Kreativem Schreiben ab.
Die Liebe holte sie nach Deutschland zurück.
Mit ihrem Mann und Kater Rocks lebt sie an der Schweizer Grenze.
Zwei Jahre lang arbeitete Felicity Green bei Kleinverlagen in Zürich, bevor sie sich als freie Lektorin, Übersetzerin und Autorin selbstständig machte.
Wer mehr über die Autorin und ihre Werke wissen möchte, wird auf www. felicitygreen.com fündig.
Dort kann man sich auch für ihren „Leserclub“ anmelden, einen Newsletter, durch den man unter Anderem über ihre Bücher auf dem Laufenden bleibt.
Die Autorin freut sich auch über persönliches Feedback zum Beispiel über Facebook und Twitter.

Fakten zum Buch:
„Eichenweisen“ ist der Auftakt der spannenden Romantic-Fantasy – Reihe „Das Geheimnis von Connemara“.
Das Taschenbuch erschien im Dezember 2014 im Selbstverlag bei CreateSpace Independent Publishing Platform.
Es umfasst 320 Seiten und ist im Buchhandel für 9,95 Euro zu haben.
Im März 2015 erschien der zweite Band der Reihe mit dem Titel „Efeuranken“.
Der dritte Band, „Ebereschenzauber“ erscheint Ende dieses Jahres.
Eine Leseprobe zu „Eichenweisen“ findet ihr hier:
http://www.felicitygreen.com/wp-content/uploads/2014/12/Eichenweisen_Leseprobe.pdf

Der Klappentext:
„Als die achtzehnjährige Alice nach einem Unfall aus dem Koma aufwacht, spricht sie plötzlich eine andere Sprache.
Sie hat die Erinnerungen einer anderen Person aus einer anderen Zeit… und an eine verbotene Liebe.
Alice begibt sich in Irland auf die Suche nach Spuren von Ciara, dem Mädchen, das nun ein Teil von ihr ist und droht, ihre Persönlichkeit immer mehr einzunehmen.
In Connemara muss sie am eigenen Leibe erleben, dass keltische Mythen mehr als nur Märchen sind und dass das Geheimnis eines alten irischen Volkes auf mysteriöse Weise mit ihrem Schicksal verknüpft ist.
Welche Rolle spielt Dylan, Ciaras große Liebe, der ihren tragischen Tod auf dem Gewissen hat?
Er will Alice um jeden Preis beschützen, doch jetzt droht er auch ihr zur Gefahr zu werden.
Wird sie seinetwegen ihr Herz und ihr Leben verlieren?
Oder wird es Alice gelingen, Ciara Gerechtigkeit zu verschaffen, ohne dabei sich selbst aufzugeben?“

Die Gestaltung des Buches:
Das Cover des Buches ist grau.
Auf der Oberseite steht der Name der Autorin in leuchtend grünen Großbuchstaben.
Im Zentrum des Covers sieht man links und rechts jeweils einen windschiefen, knorrigen Baum mit vielen Ästen, aus dem ein eisblaues Auge herausblickt, was auf mich wie die
Silhouette eines nicht menschlichen Gesichts wirkt.
Darunter steht in großen leuchtend grünen Buchstaben der Titel des Buches „Eichenweisen“ und darunter in weißen Buchstaben der Untertitel.
Toll finde ich, dass gleich auf dem Cover schon ersichtlich wird,
dass es sich bei dem Buch um den ersten Teil einer Reihe handelt.
Wie oft habe ich schon zu einem Buch gegriffen, nichtsahnend, dass ich damit schon wieder eine neue Reihe beginne…
Ich empfinde die Gestaltung des Covers als sehr stimmig.
Es wirkt düster und geheimnisvoll.
Ich stelle mir vor, dass das Gesicht auf dem Cover zu einem bestimmten Feenwesen aus dem Buch gehören könnte, welches mit ebensolchen eisblauen Augen beschrieben wird.
Die irischen Ornamente auf dem Cover passen sehr gut zum Inhalt des Buches, welches sich unter anderem mit irischen Sagen beschäftigt.
Das Cover des Buches hat einen hohen Wiedererkennungswert, da es ähnlich wie die anderen Bände der Reihe gestaltet wurde.
Ihnen allen gemeinsam ist, dass sie bis auf die Farbwahl ähnlich aufgebaut wurden.
So erkennt man schnell, dass die Bücher Teil der gleichen Reihe sind.

Die Geschichte und meine Meinung dazu:
Die achtzehnjährige Alice Lohmann wacht nach einem Unfall aus dem Koma wieder auf und versucht sich erst einmal zu orientieren.
Wo ist sie und was ist mit ihr passiert?
Erleichtert stellt sie fest, dass ihre Eltern bei ihr im Krankenhaus sind.
Alles könnte in bester Ordnung sein, sie lebt und scheint körperlich unversehrt sein, doch dann machen ihre Eltern den Mund auf und Alice versteht kein Wort.
Auch sie selbst spricht plötzlich eine fremde Sprache und es verstört sie zutiefst, dass sie nicht weiß, warum.
Ich stelle es mir furchtbar vor, mich plötzlich nicht mehr mitteilen zu können und meine geliebten Menschen nicht zu verstehen.
Ich kann Alice Gefühle und Gedanken sehr gut nachempfinden.
Ihre Eltern und die behandelnden Ärzte stehen vor einem Rätsel, bis plötzlich Gesprächsfetzen einer ihr bekannten Sprache zu Alice vordringen.
Endlich jemand, der Licht ins Dunkel bringen und Alice sagen könnte, was mit ihr passiert ist.
Doch so einfach ist es nicht.
Alice kann ihre Muttersprache Deutsch nach dem Koma nun weder sprechen noch verstehen und spricht stattdessen einen alten irischen Dialekt fließend.
Wie kann das sein, wo sie doch niemals in Irland war und im Alltag nie mit dieser Sprache in Berührung kam?
Ihre Eltern sind verzweifelt und ihr Umfeld reagiert voller Unverständnis und Zweifel.
Selbst ihre besten Freundinnen Melinda und Lisa verstehen nicht, was mit Alice passiert ist und so zieht sich Alice mehr und mehr zurück.
Ihren Eltern bereitet dies große Sorgen.
Während ihr Vater auf eine plausible wissenschaftliche Erklärung für alles hofft und einfach nur sein kleines Mädchen wiederhaben möchte, zieht ihre Mutter alles in Betracht, um ihr zu helfen.
Alice bleiben die Spannungen ihrer Eltern, die vor Alice Unfall eine harmonische Ehe führten, nicht verborgen und so wünscht sie sich nichts mehr, als dass alles wieder so wird wie vorher.
Währenddessen suchen sie jedoch immer wieder Träume und Erinnerungen an eine Fremde namens Ciara und deren große Liebe Dylan heim.
Sie ist nun nicht mehr dieselbe Alice wie vorher und das bleibt auch ihren angespannten Eltern nicht verborgen.
Alice sieht ihre Eltern und ihre Umgebung in Deutschland wie mit den Augen einer Fremden und sucht verzweifelt nach etwas Vertrauten, während sie sich immer mehr von ihren Eltern und ihren Freundinnen entfernt.
Sie ist wie besessen davon herauszufinden, was es mit Ciara und Dylan auf sich hat und bemerkt dabei gar nicht, wie sie sich selbst dabei aus den Augen verliert.
Was fühlt sie und was glaubt sie nur aufgrund ihrer Träume von Ciara zu fühlen?
Als sich ihr die Chance bietet, im Trinity College in Dublin ein neues Leben fernab von Menschen anzufangen, die von ihrem Unfall wissen und an ihrem Verstand zweifeln, ergreift sie diese, ohne Rücksicht auf Verluste.
In Irland angekommen geht sie dem Geheimnis von Ciara an der Seite ihrer Gastfamilie, den O`Tools und deren Tochter Bridget nach.
Handfeste Beweise und verwirrende Gespräche stellen ihr ganzes Weltbild und alles was sie bisher zu wissen glaubte komplett auf den Kopf.
Die Recherche vor Ort fördert eine unglaubliche Tragödie zu Tage.
Was ist wirklich mit Ciara geschehen und welche Rolle spielt Dlyan dabei, der plötzlich in Alice Umfeld auftaucht und sie nicht zu kennen scheint?
Alice Nachforschungen zu Ciara bleiben nicht unbemerkt und bringen sie in große Gefahr.
Wird sie rechtzeitig erkennen, wer Freund und wer Feind ist?

Mein Fazit:
Mit „Eichenweisen - Das Geheimnis von Connemara“ ist Felicity Green ein gelungener Auftakt für eine aufregende Romantic-Fantasy- Reihe gelungen.
Ich fand es sehr spannend nach und nach zu erfahren, was sich hinter dem Titel verbirgt.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und sehr bildhaft.
Sie versteht es, langsam und durch unerwartete Wendungen Spannung aufbauen und hat mich damit sofort gefesselt.
Immer wieder wartete ich darauf, mehr über Dylan und über Ciaras Schicksal zu erfahren und wurde dabei so richtig auf die Folter gespannt.
Dadurch, dass die Geschichte aus der Ich-Perspektive erzählt wurde, hat Felicity Green mich mitten hinein in die Welt von Alice katapultiert.
Ich fand es sehr spannend gemeinsam mit Alice herauszufinden, was mit ihr nach dem Koma passiert ist und immer nur genauso viel darüber zu wissen, wie Alice selbst wusste.
Alice war eine interessante Protagonistin, voller Charakter und Mut.
Sie setzte alles daran herauszufinden, was es mit Ciara auf sich hat.
Alice Recherche warf viele Fragen auf:
Sind Alice Träume und Flashbacks Erinnerungen an ein früheres Leben oder steckt mehr dahinter?
Wer ist Dylan und welche Absichten verfolgt er mit Alice?
Die Autorin beschreibt sehr gut, wie Alice sich fühlt und mit all den neuen Informationen und Eindrücken umgeht.
So konnte ich hautnah miterleben, wie verstörend es für Alice war, plötzlich eine fremde Sprache zu sprechen und ihre eigenen Eltern nicht mehr zu verstehen.
Ihre Träume und Erinnerungen an Ciara und Dlyan und deren Liebe zueinander nahmen sie immer mehr für sich ein und ließen sie darüber die alte Alice, die sie vor dem Koma war vergessen.
Sie hatte keinen Kopf mehr für die oberflächlichen Themen, mit denen sich ihre Freundinnen beschäftigen und war zu sehr mit selbst beschäftigt, um zu erkennen, was ihre Veränderung bei ihren Eltern auslöste.
Ihr Charakter machte im Laufe der Geschichte eine spannende Wandlung durch, die ich sehr gut nachvollziehen konnte.
Auch die Gefühle der Eltern und ihre Reaktionen konnte ich sehr gut verstehen.
Auf der einen Seite der liebende Vater, der lieber eine rationale Erklärung für alles will und am Liebsten alles wie zuvor haben möchte.
Und dann auf der anderen Seite die Mutter, die ihrer Tochter helfen und ihr Antworten geben will und enttäuscht darüber ist, dass diese sie mehr und mehr aus ihrem Leben ausschließt.
Schließlich dann noch die große räumliche Entfernung und die Gastfamilie, die für Alice in den Vordergrund rückt.
In Irland eröffnet sich eine ganz neue Welt für Alice, bei der sie zum Glück Hilfe von ihrer Gastfamilie den O`Tools und deren Tochter Bridget erhält.
Ihre bisher oberflächlichen Freundschaften werden belanglos und weichen einer tiefen, echteren Freundschaft zu der quirligen Bridget.
Bridget wuchs mir durch ihre offene, lebensfrohe Art schnell ans Herz.
Ihre Eltern, Seamus und Vera O`Tool fand ich auch sehr sympathisch, da sie Alice bei ihrer Suche nach Ciara vorbehaltlos unterstützten.
So stelle ich mir eine richtige Familie vor.
Ihre eigene Familie und sich selbst verliert Alice im Verlauf der Geschichte ziemlich aus den Augen, was die Autorin sehr aufwühlend beschrieben hat.
Sie entführte mich an zahlreiche real existierende Schauplätze in Irland, wie die das Trinity College in Dublin, Roundstone und die Ha’penny Bridge.
Mit ihren tollen Beschreibungen davon weckte sie meine Reiselust und ich kam nicht umhin die Schauplätze zu googeln, um mir ein Bild davon machen zu können.
Für Leser, die schon einmal in Irland Urlaub gemacht haben oder dort gelebt haben, hat das Buch sicher einen hohen Wiedererkennungswert.
Mit ihrer Geschichte gab die Autorin nicht nur einen Einblick in die Landschaft Irlands, sondern ließ mich auch immer wieder in die Welt der irischen Sagen und Mythen hineintauchen.
Dadurch machte sie mir Lust darauf, mich wieder intensiver damit zu beschäftigen.
Was mir am Fantasyteil der Geschichte sehr gut gefallen hat, ist das die Hintergründe sehr gut recherchiert wurden.
Ich habe mich in meiner Jugend viel mit Themen wie Druidentum, dem Hexentum und Märchen und Sagen beschäftigt.
Die Autorin greift diese Themen in ihrem Buch etwas auf.
Ich empfinde ihre Informationen dazu sehr stimmig.
Sie geht unter Anderem näher auf das Thema Druidentum ein und beschreibt die alte irische Schrift Ogham, deren Buchstaben mit Bäumen korrespondieren und für Orakel verwendet wurden.
Dadurch macht sie diese Themen auch für Leser zugänglich, die sich nicht damit auskennen.
„Eichenweisen“ beschäftigt sich nicht nur mit irischen Sagen und Märchen, sondern auch mit ganz weltlichen Themen wie Liebe, Erwachsenwerden und Freundschaft.
Die Liebesgeschichte in „Eichenweisen“ ist kompliziert und unterschwellig, was mir sehr gut gefällt.
Am Beispiel von Alice wird sehr gut beschrieben, welche Veränderungen mit der Pubertät und der Volljährigkeit im Leben eines jungen Mädchens auftreten können.
Vor ihrem Unfall hatte sie konkrete Zukunftspläne und eine klare Vorstellung, welchen Beruf sie einmal ergreifen würde.
Nach dem Unfall nabelt sich von ihrem bisherigen Umfeld ab, entfremdet sich von ihren Eltern und sogar von sich selbst, um sich dann schließlich mühevoll wiederzufinden.
Inmitten all der Menschen, die damit nicht zurechtkommen, wie ihr Charakter sich verändert und die zum Teil sogar an ihrem Geisteszustand zweifeln, versucht sie der Sache auf den Grund zu gehen.
In Irland begegnet Alice zahlreichen interessanten Charakteren, die teilweise etwas undurchsichtig bleiben, was die Geschichte umso spannender macht.
Nicht jeder scheint ihr wohlgesonnen und ebenso wie ihr fiel es mir schwer zu entscheiden, wem sie vertrauen konnte und wem nicht.
Durch unerwartete Wendungen und Geheimnisse wurde die Geschichte immer temporeicher und endete schließlich mit einem Epilog, der eine aufregende Fortsetzung verheißt und mich furchtbar neugierig darauf macht, wie die Geschichte weitergeht.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich bin schon sehr gespannt auf die anderen Werke der Autorin!

Viel Spaß beim Lesen!

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