Rezension zu "Willkommen im kleinen Grandhotel" von Felicity Pickford
»Schon griff sie nach ihrem Smartphone, nur um im nächsten Moment festzustellen, dass Richard nicht zu viel versprochen hatte – respektive: nicht zu wenig. Denn was es hier nicht gab, war eine wie auch immer geartete Verbindung ins Internet. Dafür schien es eine Art Verbindung ins Leben zu geben. Denn lebendig, und zwar auf ganz besondere Weise, fühlte Charlotte sich. Es war, als würde etwas in ihr aufblühen, das im Londoner Alltag mit seinem Tempo und seinen Sorgen verschüttet worden war.«
Charlotte glaubt an einen Scherz oder einen fiesen Werbegag, als sie eine fein geschriebene Einladung in ein Grandhotel in ihrem Briefkasten findet. Die begabte junge Kinderbuchillustratorin kommt mehr schlecht als recht durchs Leben, das Quäntchen Glück, einen ordentlichen Vertrag eines großen Verlags zu erhalten, hat sich noch nicht eingestellt. Und nun soll sie plötzlich Ehrengast sein und sich in einem 5-Sterne-Haus während der Weihnachtsfeiertage verwöhnen lassen? Das kann nie im Leben seriös sein! Letztlich siegt jedoch die Neugier und Charlotte macht sich auf zur Isle of Skye, wo sie in traumhafter Kulisse von dem Zauber des kleinen Grandhotels überrascht wird. Dieser Ort ist voller Geheimnisse und einigen davon wird Charlotte während ihres Aufenthalts auf die Spur kommen.
Bücher dieser Art lese ich meist nur in der Vorweihnachtszeit, dann lasse ich mich aber auch herzlich gern richtig in die Geschichte versinken – und das gelang hier wunderbar und auf Anhieb. Das Buch steckt voller sympathischer Charaktere, Stimmung, Atmosphäre und die Beschreibungen der Landschaft verschafften mir ein warmes Wohlgefühl im Bauch. Natürlich steht Charlotte im Verlauf der Handlung vor ein paar Problemen, aber am Ende ist alles schlicht weihnachtlich schön.
Fazit: Wunderbar weihnachtlicher Wohlfühlroman, ins kleine Grandhotel möchte ich gern zurückkehren.