Rezension zu Nulllinie von Felix A. Münter
Was ist ein Menschenleben wert?
von Barfbarf
Kurzmeinung: Ein Roadtrip durch dunkele Ecken Europas und düstere Kapitel der Gesellschaft.
Rezension
Barfbarfvor 6 Jahren
Diese Frage wirft Münter mit Nulllinie auf und kommt zu einer bitteren Antwort, bei der einem das Lachen im Hals steckenbleibt. Warum? Weil das, was der Autor in diesem Roman beschreibt eben nicht Fiktion ist. Auch wenn als Kulisse ein Thriller gewählt wurde und die Protgaonisten sowie die Handlung frei erfunden sind, ist der reale Bezug deutlich. Jeder, der Nachrichten schaut und sich auch nur ein Jota informiert, muss das erkennen.
Aus einer ernsten Thematik macht Münter einen Roadtrip durch Osteuropa, der dann in der Türkei endet. Die Stimmung des Buches hat mich fasziniert, denn sie ist düster und böse, hoffnungslos und trist. Genau angemessen für die Geschichte, die erzählt wird.
Über das Ende von Nulllinie lässt sich streiten. Ich habe mittlerweile Stimmen gehört, die es als unpassend empfinden. Ich bin anderer Meinung. Ich denke ein Ende wie Münter es gewählt hat passt gut zu der Geschichte die hier präsentiert wird. Am Ende muss das jeder für sich selbst entscheiden.
Meiner Meinung nach hat der Autor bewiesen, dass er auch dunklere Themen behandeln und anpacken kann und ihnen gewachsen ist. Meiner Meinung nach darf es gerne ähnliche Ausflüge in Zukunft geben.