Cover des Buches Nichts ist nur schwarz oder weiß (ISBN: 9783957201454)
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Rezension zu Nichts ist nur schwarz oder weiß von Felix Kapraun

Manchmal sind die Dinge anders als sie scheinen

von FlipFlopLady007 vor 8 Jahren

Rezension

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FlipFlopLady007vor 8 Jahren

Tom Little ist Polizist in einer Großstadt namens Dodgeville. Er hat einen wirklich harten Job, da die Stadt von mehreren Verbrecherbanden beherrscht wird, die sich zuletzt sogar zu einer großen Organisation zusammengeschlossen haben. Dennoch gibt Tom nicht auf und versucht die Organisation mit allen Mitteln zu zerschlagen. Als Tom von den Anführern der Organisation in eine Falle gelockt wird, scheint die Situation zunächst aussichtslos, doch wird Tom es vielleicht doch noch schaffen die Organisation zu zerstören und die Stadt aus ihren Fängen zu befreien?

Inhalt:

Entgegen meiner ursprünglichen Annahme aufgrund des Klappentextes geht es in diesem Buch weniger um Toms genialen Schachzug gegen die Verbrecherorganisation, sondern im Vordergrund stehen dabei Personen, die Tom bei seinem Feldzug unterstützen, ohne dass jemand etwas davon ahnt. Er hat es geschafft Bandenmitglieder auf seine Seite zu ziehen, die ihn bei der Vernichtung der Zerours (so heißt die Organisation) unterstützen. Ein großer Teil des Buches beschreibt den Lebensweg dieser Personen, der die Entscheidung sich gegen die eigene Organisation zu stellen, sehr deutlich macht. Gerade diese Geschichten der ehemaligen Verbrecher haben mich sehr gefesselt. Denn hier wird schnell klar, dass nichts nur schwarz oder weiß ist, bzw. die Dinge manchmal ganz anders sind, als sie aussehen.

Schreibstil:

Der Schreibstil hat mich, genau wie der Inhalt des Buches, unterschiedlich stark berührt. In den ersten Kapiteln, in denen es um Toms Pläne und die Falle der Verbrecherorganisation geht, hatte ich das Gefühl sehr weit vom Geschehen weg zu sein, alles wirkte für mich gestellt und irgendwie hatte ich das Gefühl nicht richtig in die Geschichte herein zu kommen. Dennoch habe ich das Lesen nicht aufhören können, da mich die Geschichte schon neugierig gemacht hat. Also habe ich weitergelesen. Als es dann um die Geschichten von Toms Verbündeten ging, hat sich aus meiner Sicht auch der Schreibstil verändert, denn plötzlich hatte ich das Gefühl mittendrin zu sein. Ich hatte dort das Gefühl richtig in der Geschichte angekommen zu sein und ab diesem Zeitpunkt hat mich das Buch total gefesselt. Ich konnte es kaum noch aus der Hand legen. Das Ende des Buches war dann wieder distanzierter und ich hatte das Gefühl, dass mir auch durch den Schreibstil gezeigt wurde, dass das Buch bald zu Ende ist und es Zeit ist wieder eine gewisse Distanz aufzubauen, um das Ende der Geschichte vorzubereiten. So nachdem Motto: „Verabschiede dich schon mal, das Buch ist gleich zu Ende.“ Beim Lesen war ich irritiert darüber, wenn ich im Nachhinein darüber nachdenke, könnte ich es auch als genialen Trick des Autors ansehen. Abgesehen von der Wechselnden Distanz liest sich das Buch jedoch gut und flüssig.

Charaktere:

Die Charaktere sind bei diesem Buch meiner Meinung nach das, was es ausmacht. Das Buch lebt von den Geschichten der drei Hauptfiguren, Tom dem Polizisten und seinen zwei Verbündeten bei der Organisation. Sie geben dem Buch seinen Charakter und wohl auch seinen Titel. Denn obwohl sie in einer Verbrecherorganisation sind, passen ihre Einstellung und ihre Träume absolut nicht zu ihrem „Beruf“. Ich finde dass die Figuren sehr realistisch dargestellt werden, es könnte sich bei diesem Buch auch um eine Biografie der beschriebenen Personen handeln.

Cover und Klappentext:

Der Klappentext des Buches zeigt wohl eine alltägliche Szene, wie sie die Zerours erleben. Ich finde das Bild drückt die Gewalt, mit der diese Organisation vorgeht, sehr gut aus. Dass das Gesicht des Mannes nicht zu erkennen ist, macht es irgendwie anonymer. Dass das Bild nicht gänzlich scharf zu erkennen ist und am Rand irgendwie leicht verwischt ist, macht es das Buch auf den ersten Blick interessant. Ich finde das Buch für einen Thriller lesenden Menschen also durchaus ansprechend.

Der Klappentext des Buches hat mich zunächst auf eine falsche Fährte gelockt, da ich dachte, dass es um Toms Kampf gegen die Verbrecher geht, was zwar auch der Fall ist, aber für mich eher nebensächlich. Im Mittelpunkt dieses Buches steht, wie der letzte Satz auch sagt, die Geschichte der drei Männer.

Fazit:

Obwohl ich zu Beginn des Buches aufgrund der distanzierten Erzählung ein wenig Sorge hatte, ob mir das Buch gefallen wird oder nicht, bin ich sehr froh es gelesen zu haben. Denn die Geschichte der Männer hat mich sehr gefesselt und auch berührt. Aus meiner Sicht ist es ein gelungenes Buch, das ich auf jeden Fall empfehlen kann.

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