Inhalt, gemäß
Verlagshomepage:
Platz 2 der hr2-Hörbuchbestenliste Oktober 2019.
E.M. Forsters »Die
Maschine steht still« als Hörspiel mit Achim Buch, Susanne Sachsse,
Rafael Stachowiak u. v. a.
Auf der Erde
herrscht das Chaos, das menschliche Leben wurde unter die
Erdoberfläche verlagert. Dort leben die Menschen in winzigen Waben,
interagieren nur noch über telematische Verbindungen und lassen ihre
Lebensfunktionen durch »Die Maschine« regulieren, die angebetet
wird wie eine Gottheit. Was niemand zu bemerken scheint: Das Summen
der Maschine scheint sich zu verflüchtigen …
Der Audio Verlag
veröffentlicht das Hörspiel zu E. M. Forsters »Die Maschine steht
still«, das bei den ARD-Hörspieltagen 2018 den Publikumspreis
gewann: Von Felix Kubin fulminant inszeniert und musikalisiert und
mit hochkarätiger Besetzung ist die NDR-Produktion ein Muss für
Sci-Fi-Fans und Liebhaber aufwendig produzierter Hörspiele!
»#0048 – alles
schläft, einsam wacht«
Bereits 1906 entwarf
E.M. Forster eine erschreckende Dystopie, die heute als überspitzte
Version unserer Realität erscheint: Reale Begegnungen gelten als
unhygienisch, Sonnenlicht wird gefürchtet und alltägliche
Bedürfnisse werden ausschließlich per Knopfdruck befriedigt. Von
Daseinsängsten und unnötigen Gedanken befreit die »narkoleptische
Pause«, eine täglich von der Maschine herbeigeführte künstliche
Ohnmacht, die eine seelische Regeneration bewirken soll. Doch der
maschinierten Welt steht eine Katastrophe bevor: Als der rebellische
Kuno erkennt, dass die Maschine bald stillstehen wird, wagt er das
Undenkbare.
Die NDR-Produktion
mit Achim Buch, Susanne Sachsse, Rafael Stachowiak u. v. a.
Achim Buch, Susanne
Sachsse, Rafael Stachowiak und viele andere erwecken E. M. Forsters
erschütterndes Zukunftsszenario in der Produktion des NDR vor einer
eindrucksvollen Soundkulisse von Felix Kubin zum Leben. Und machen
deutlich, dass »Die Maschine« längst Einzug in unsere Gegenwart
gefunden hat. Vom ersten Moment an tauchen die Hörer in eine Welt
ein, die es zu verhindert gilt. Ein brillant inszenierter
Denkanstoß.»Die Maschine steht still« ist bei DAV erhältlich und
umfasst 1 CD.
Anmerkung:
Der CD
ist ein Booklet beigelegt, welches man am besten bereits vor dem
Hören lesen sollte.
Wichtig: Dieses
enthält auch ein „Glossar zu den im Hörspiel genutzten
Interjektionen (= Ausrufewort, Empfindungswort) in Maschinensprache“.
Meine Meinung:
Die Vorlage aus dem
Jahre 1909 kenne ich nicht.
Es war eine dystopische Erzählung,
welche erst im Jahre 1971 erschien ist und 2016 ins Deutsche
übersetzt wurde.
Diese Adaptierung
als Hörspiel finde ich mit einer Laufzeit von ca. 1 ¼ Stunden doch
an der einen oder anderen Stelle als zu kurz gefasst.
Prinzipiell finde
ich dies ein sehr gut gesprochenes Hörbuch.
Jedoch fragte
ich mich, warum kann ein Hörspiel nicht einfach ein Hörspiel
sein.
Warum muss darin unbedingt ein Chor vorkommen?!
Mir hatte
dieses Hörspiel somit eher den Eindruck eines modernen Theaters
vermittelt.
Was meiner Meinung nach, der Sache nicht gut getan
hat. Also ich hätte jedenfalls gut darauf verzichten
können.
Bezeichnung gemäß dem Booklet als „Arien einer
retrofuturistischen Steampunk-Pop-Oper“.
Auszug aus dem
Booklet:
„Gänzlich anders als E.M. Forster lässt Kubin die
Maschine nicht nur summen, er verleiht ihr sogar Stimmen und lässt
sie eine Antwort auf ihre Konstrukteure, die Menschen, formulieren:
'Die Maschine als technologische Mutter muss an einem bestimmten
Punkt ihre Parasiten abwerfen, um sie wieder in einen erwachsenen
Zustand zu versetzten, sie zurück 'in die Welt' zu werfen.' - so
Kubin. Seine mit kühler Vernunft handelnde Maschine stellt in einem
ihrer Monologe fest, dass die Wabenbewohner an ihren unkontrolliert
wuchernden Archiven und der zunehmenden Regungslosigkeit ihrer Kultur
scheitern. Trotz der Leistungsfähigkeit der Technologie verstopfen
die Systeme an der Seichtigkeit und Masse der Informationen, die
Menschheit degeneriert sozial. Neben dieser systemkritischen
Betrachtung ist Kubins entschiedenstes Text-Update eine
Neuformatierung des Endes: Die Bewohner der unterirdischen Welt
werden im Hörspiel nicht in einem zerstörerischen Blutbad ertränkt,
sondern von der Maschine in einen endlosen Schlaf versetzt.“
Fazit: Thematisch
gut, aber man muss nicht alles Alte auf Modern aufarbeiten.