Rezension zu "Auf deinem Mond ein Feigenbaum" von Felix Söring
Inhalt
Jan und Carmela führen eine deutsch-italienische Ehe. Ihr größter Schatz ist ihre gemeinsame Tochter Matilda. Doch dann erkrankt Carmela unheilbar an Krebs und verstirbt. Für Vater und Tochter bricht die Welt zusammen. Doch anstatt gemeinsam diese Krise zu bewältigen, bewegen sie sich auseinander und finden nicht mehr in den normalen Alltag zurück. Nach einigen Monaten bekommen sie einen Brief aus der Toskana - von Carmela.
Nun beginnt eine alles verändernde Abenteuerreise.
Meine Meinung
Bereits ab der ersten Seite faszinierte mich der einzigartige Schreibstil. Felix Söring bewegt sich auf sprachlich hohem Niveau und verwendet viele Fremdwörter. Obwohl ich das eine oder andere googeln musste (auch wenn sich der Sinn aus dem Satz ergab), war dieses Wortspiel für mich ein absoluter Lesegenuss! Sein Schreibstil ist weiters sehr bildgewaltig und intensiv. Absolute Aufmerksamkeit und bewusstes genießen sind notwendig.
Jan und Matilda sind die Haupt-Protagonisten. Durch ihre Erinnerungen lernen wir auch Carmela sehr genau kennen. Alle Personen sind einzigartig und werden realistisch und authentisch beschrieben. Selbst die Nebenfiguren sind lebensecht und standen mir bei ihrem jeweiligen Auftreten vor Augen.
Die Geschichte handelt nicht von einer typischen Abenteuerreise, auch wenn man einen Einblick in verschiedene italienische Orte bzw die italienische Kultur bekommt. Vielmehr spielen Mechanismen der Trauerverarbeitung und -bewältigung eine große Rolle. Jede Entwicklung der Charaktere in diesem Prozess ist nachvollziehbar.
Fazit
Ein absolut empfehlenswertes Buch, das noch lange in mir nachklingen wird! Für mich mein neues Lieblingsbuch!
Sprachlich einzigartig, emotional sehr berührend und mit einer sehr intensiven Geschichte in die man zunehmend vollständig eintaucht. Ich bin zutiefst beeindruckt und begeistert von diesem literarischen Meisterwerk.