Cover des Buches Wer einmal stirbt, dem glaubt man nicht (ISBN: 9783843712194)
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Rezension zu Wer einmal stirbt, dem glaubt man nicht von Fenna Williams

Wo sind die Geister?

von Karin_Kehrer vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Skurril, ein wenig zu viel an Figuren und Schauplätzen!

Rezension

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Karin_Kehrervor 6 Jahren
Dona Holstein ist eine ganz besondere Ermittlerin: Sie kümmert sich mit ihren Mitarbeitern -zu denen auch eine Anzahl tierischer gehört – um Fälle, in denen selbst die Polizei machtlos ist. In ihrem neuen Fall geht es um eine Erbengemeinschaft, die durch eine Reihe von Todesfällen immer mehr dezimiert wird. Hier ist gute Kombinationsgabe und Spürsinn gefragt, um das komplizierte Geflecht von Schuld und Unschuld zu durchschauen.

Ehrlich gesagt, so richtig konnte ich mich mit dem ersten Fall von Dona Holstein und ihrem eigenwilligen Team nicht anfreunden. Zwar hat mir die Idee an sich – weil skurril und ausgefallen – grundsätzlich zugesagt, aber mir scheint, die Autorin wollte hier einfach zu viel.
Auch muss ich kritisieren, dass der Klappentext – aufgrund dessen ich das Buch eigentlich gekauft habe – etwas völlig anderes suggeriert: Es geht weder um Geister noch um sonstige paranormale Vorgänge. Ich finde es immer schade, wenn man als Leser da so in die Irre geführt wird!
Der erste Blick auf die umfangreiche Personenliste hätte mich beinahe abgeschreckt. Und tatsächlich kommen in der Geschichte so viele Figuren vor, dass man ab und zu einfach den Überblick verliert, wer hier wer ist. Alleine Donas Team besteht aus 15 (!) menschlichen und 10 (!) tierischen Ermittlern. Nicht alle haben allerdings eine wichtige Rolle und vielleicht hätte man da auf die eine oder andere Nebenfigur getrost verzichten können.
Bei diesem Wust an Charakteren und auch Schauplätzen (Wales, Brügge, Hamburg) ist es nicht verwunderlich, wenn die eigentliche Ermittlungsarbeit ziemlich im Hintergrund bleibt. So ganz war ich nicht von der Kompetenz des Teams überzeugt! Auch gibt es so manche Ungereimtheit und skurrile Verflechtung, die mir nicht ganz klar war. Über Humor lässt sich bekanntlich streiten, es gab durchaus witzige Wortmeldungen, anderes war mir wieder zu konstruiert. Den Trick, die Autorin als Biographin auftreten zu lassen, kann man mögen, muss man aber nicht.
Nebenbei werden Infos über die Schauplätze eingestreut, die zwar interessant sind, aber manchmal etwas bemüht wirken.
Eine Überraschung ist der Mörder am Ende, wenn man sich durch den ganzen Wust an Verdächtigen gekämpft hat, dann doch noch.

Alles in allem ein Krimi der etwas anderen Art, der mir aber zu überladen mit Figuren und Schauplätzen war. Wer eine Geistergeschichte erwartet, wird enttäuscht sein!


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