Ferdinand Schmalz

 3,7 Sterne bei 18 Bewertungen

Lebenslauf

Ferdinand Schmalz, geboren 1985 in Graz, aufgewachsen in Admont in der Obersteiermark, erhielt gleich mit seinem ersten Theaterstück »am beispiel der butter« 2013 den Retzhofer Dramapreis und wurde zum Nachwuchsdramatiker des Jahres gewählt. Sein Stück »jedermann (stirbt)« wurde am Burgtheater uraufgeführt und mit dem Nestroy-Theaterpreis ausgezeichnet. 2017 nahm er an den Tagen der deutschsprachigen Literatur teil und gewann mit einem Auszug aus »Mein Lieblingstier heißt Winter« den Ingeborg-Bachmann-Preis. 2021 erschien sein gleichnamiger Debütroman, der auf der Longlist des Deutschen Buchpreises sowie auf der Shortlist des Österreichischen Buchpreises 2021 stand. Ferdinand Schmalz lebt in Wien. Auszeichnungen:  2020 Peter-Rosegger-Literaturpreis 2018 Nestroy-Theaterpreis in der Kategorie Bestes Stück für jedermann (stirbt) 2018 Ludwig-Mülheims-Theaterpreis 2017 Ingeborg-Bachmann-Preisträger mit dem Text MEIN LIEBLINGSTIER HEISST WINTER2017 Kasseler Förderpreis Komische Literatur 2014/2016/2017 Nominiert für den Mülheimer Dramatikpreis2015 Eröffnung der Autorentheatertage am Deutschen Theater in Berlin in einer Inszenierung des Wiener Burgtheaters mit DOSENFLEISCH 2014 Dramatik Stipendium der Stadt Wien 2014 Nachwuchsdramatiker in der Kritikerumfrage des Jahrbuchs von "Theater heute" 2013 2. Platz beim MDR-Literaturpreis für die Kurzprosa SCHLAMMLAND.GEWALT 2013 Retzhofer Dramapreis für AM BEISPIEL DER BUTTER

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Ferdinand Schmalz

Cover des Buches Mein Lieblingstier heißt Winter (ISBN: 9783596703470)

Mein Lieblingstier heißt Winter

 (18)
Erschienen am 28.06.2023
Cover des Buches leibstücke (ISBN: 9783596299331)

leibstücke

 (0)
Erschienen am 23.11.2017

Neue Rezensionen zu Ferdinand Schmalz

Cover des Buches Mein Lieblingstier heißt Winter (ISBN: 9783596703470)
SimoneFs avatar

Rezension zu "Mein Lieblingstier heißt Winter" von Ferdinand Schmalz

Gewöhnungsbedürftig
SimoneFvor 10 Monaten

Der Klappentext von "Mein Lieblingstier heißt Winter" hat mich neugierig gemacht. Leider wurde mir dann bereits auf den ersten Seiten klar, dass ich mit diesem Buch nicht warm werde, und das liegt vornehmlich am Schreibstil. Ferdinand Schmalz bedient sich einer Kunstsprache, die entfernt an eine süddeutsche Umgangssprache erinnern soll, und durch beabsichtigte Grammatikfehler und ungewöhnlichen Satzbau äußerst sperrig anmutet. Ich hatte zunächst gehofft, mich mit der Zeit daran zu gewöhnen, doch je weiter ich las, desto mehr nervte es mich. 


Hätte mir die merkwürdige Sprache nicht die Freude am Buch genommen, hätte mich die morbid-groteske Geschichte um den Tiefkühlwarenhändler Franz Schlicht durchaus in ihren Bann ziehen können. Unwillkürlich musste ich während der Lektüre an David Schalkos Serien "Der Aufschneider" und "Braunschlag" denken.


Wer David Schalko und Josef Hader mag und sich für dieses Buch interessiert, sollte unbedingt vorab die Leseprobe lesen. Meinen Geschmack hat es leider nicht getroffen. 

Cover des Buches Mein Lieblingstier heißt Winter (ISBN: 9783596703470)
sleepwalker1303s avatar

Rezension zu "Mein Lieblingstier heißt Winter" von Ferdinand Schmalz

Konnte dem Buch nichts abgewinnen
sleepwalker1303vor einem Jahr

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Damit kann ich getrost das Buch „Mein Lieblingstier heißt Winter“ von Ferdinand Schmalz für mich zusammenfassen. Denn ich hatte mir unter dem Buch etwas anderes vorgestellt und für die Charaktere im Buch läuft auch sehr viel völlig anders als geplant. Fest steht für mich aber, dass das Buch und ich nicht zusammenpassen.

Aber von vorn.

Doktor Schauer ist an Krebs erkrankt und er hat einen Plan: er möchte mit drei Schlaftabletten intus in seiner eigenen Kühltruhe erfrieren. Nach seinem Freitod in „erhabener Entschlossenheit“ statt des langsamen Siechtums an der Krankheit soll der fahrende Tiefkühlwarenverkäufer Franz Schlicht seine Leiche „aussetzen“ und den Suizid zum Happening machen. Aber als Schlicht den toten gefrorenen Schauer abholen möchte, ist die Kühltruhe leer und der Suizident weg. Eine wilde Suche beginnt. 

Ich bin ein großer Freund von sprachlichen Experimenten. Ich bin auch ein großer Freund ungewöhnlich geschriebener Bücher. Aber das Buch hat meinen Toleranzrahmen gesprengt und ich konnte mit dem Stil des Autors nicht warmwerden. Manche Aspekte und Passagen haben mich wirklich begeistert, seine bildhafte Sprache und die Tatsache, dass die Namen der Charaktere pointiert und unglaublich gut gewählt sind, hat mich beeindruckt. Philosophische und morbide Fragen, schwierige Themen wie Suizid, gelungene literarische Bezüge und Querverweise – es hätte so gut sein können. Aber in der Masse hat mich das Buch eher erschlagen und ich hätte es beinahe aufgegeben, nachdem ich manche der wild zusammengeschachtelten Sätze viermal oder öfter lesen musste. So kam für mich kein Lesefluss zustande und keine Lesefreude auf. Leider, ich hätte das Buch sehr gerne gemocht.

Daher vergebe ich drei Sterne.


Cover des Buches Mein Lieblingstier heißt Winter (ISBN: 9783103974003)
Erzaehlwas_Saschas avatar

Rezension zu "Mein Lieblingstier heißt Winter" von Ferdinand Schmalz

Kriminalgeschichte mit Sprachduktus des Sprechtheaters
Erzaehlwas_Saschavor 2 Jahren

„Mein Lieblingstier heißt Winter“ von Ferdinand Schmalz bei S. Fischer, ist eine Kriminalgeschichte, die Sprachverliebtheit ausstrahlt. Der Tiefkühlkostvertreter Franz Schlicht soll einem ungewöhnlichen Kundenwunsch nachkommen. Gewünscht ist, dass er den gefrorenen Körper eines Kunden transportiert. Doch als er diesen Wunsch erfüllen will, fehlt die gefrorene Leiche und er begibt sich auf die Suche. Dabei stößt er auf eine Tatortreinigerin, die Tochter des vermeintlichen Kunden und einen Ministerialrat, der heimlich Nazischmuck sammelt. Schon diese Zusammenstellung zeigt, dass diese Kriminalgeschichte skurril daherkommt und sich über jedwede Genregrenze hinwegsetzt. Schmalz wählt einem Stil, der einem Sprechtheater gleicht. Der Roman ist reich an Metaphern und sprachlicher Dichte und blickt so durch die Seitenfenster einer Gesellschaft.

Durchaus mysteriös und verwirrend wirkt die Ausgangssituation dieses Romans. Ein Tiefkühlkostvertreter wird als Experte für die Möglichkeit des Transports einer gefrorenen Leiche angesehen. Dies setzt den Ton des Romans. Ich habe durchaus gerne solch skurrilen Texte und die im Roman vorgestellten Figuren sind wirklich eine schöne Auswahl. Doch die Stilistik des Romans kann mich nicht überzeugen. Die vorgestellten Figuren sind allesamt spannend, jedoch trägt die Sprache nicht über den gesamten Roman hinweg. Wir haben es mit einem kunstvollen Roman zu tun. Man spürt den versierten Dramatiker Ferdinand Schmalz in der sprachlichen Gestaltung. Aber ich sehe die Verbindung des sprachlichen Tons zu der erzählten Handlung nicht durchgehend. Mir gefällt die Tatortreinigerin und ihre Einstellung zu den Geschehnissen um sie herum. Die Figur des Ministerialbeamten ist spannend, da der Roman auch dessen strukturelle Verbindungen thematisiert, aber ich bekomme die Hauptfigur darin dann nicht unter. Für mich drückt sich der Versuch auf, dass ein buntes Leben durch skurrile Figuren dem Tod gegenüber gestellt werden soll. Jedoch gelingen aus meiner Sicht nicht alle Querverbindungen. Gefallen hat mir der mitschwingende Humor, der durchaus auch Bösartigkeiten zeigt und damit natürlich auch dem Thema Tod seine bleischwere Ernsthaftigkeit nimmt. Bestimmte sprachliche Finessen zeugen ebenso von der hohen Qualität, die durchaus in diesem Text schlummert. 

Diese Lektüre hat bei mir sowohl positive Lesemomente beschert, als auch gewisse anstrengende Phasen gebracht. Die Geschichte ist mit einer spannender Ausgangssituation versehen, auch die darin vorkommenden Figuren wecken mein Interesse. Der Sprachduktus erinnert mich an einigen Stellen allerdings zu stark ans Sprechtheater. Als Hörbuch funktioniert dieser Text aus meiner Sicht sicherlich wunderbar. Beim Lesen trägt dieser Duktus aber nicht über den gesamten Text hinweg. Somit verschwimmen die sprachlichen Finessen an einigen Stellen und können so die Gesamtkomposition nicht in allen Szenen stützen. Eine Lektüre mit humorvollen Elementen, die jedoch konzentriertes Lesen erfordert. 

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