Ferdinand von Schirach

 4,2 Sterne bei 3.757 Bewertungen
Autor von Verbrechen, Schuld und weiteren Büchern.
Autorenbild von Ferdinand von Schirach (© Michael Mann)

Lebenslauf

Insiderwissen: Der Strafverteidiger und Schriftsteller Ferdinand von Schirach wurde 1964 in München geboren. Seit 1994 arbeitet er in Berlin als Anwalt und Strafverteidiger. Zu seinen Mandanten gehörten das frühere Politbüro-Mitglied Günter Schabowski, der ehemalige BND-Spion Norbert Juretzko, Industrielle, Prominente und Angehörige der Unterwelt. 2009 publizierte er seinen Debütband "Verbrechen", in dem er seine skurrilsten und unglaublichsten Fälle niederschrieb und welcher bereits verfilmt wurde. Seine Bücher wurden zu Millionenfach verkauften internationalen Bestsellern. Sie erschienen bisher in 40 Ländern

Neue Bücher

Cover des Buches Der stille Freund (ISBN: 9783630878126)

Der stille Freund

Erscheint am 27.08.2025 als Gebundenes Buch bei Luchterhand.
Cover des Buches Gott. Ein Theaterstück (ISBN: 9783150146965)

Gott. Ein Theaterstück

Erscheint am 03.09.2025 als Taschenbuch bei Reclam, Philipp.
Cover des Buches Der stille Freund (ISBN: 9783844554090)

Der stille Freund

Erscheint am 27.08.2025 als Hörbuch bei Der Hörverlag.

Alle Bücher von Ferdinand von Schirach

Cover des Buches Verbrechen (ISBN: 9783492053624)

Verbrechen

(762)
Erschienen am 01.08.2009
Cover des Buches Schuld (ISBN: 9783442714971)

Schuld

(572)
Erschienen am 13.02.2017
Cover des Buches Der Fall Collini - Filmausgabe (ISBN: 9783442718665)

Der Fall Collini - Filmausgabe

(557)
Erschienen am 08.04.2019
Cover des Buches Tabu (ISBN: 9783442714988)

Tabu

(263)
Erschienen am 13.02.2017
Cover des Buches Strafe (ISBN: 9783442770526)

Strafe

(228)
Erschienen am 11.10.2021
Cover des Buches Terror (ISBN: 9783442714964)

Terror

(210)
Erschienen am 12.09.2016
Cover des Buches Kaffee und Zigaretten (ISBN: 9783442719747)

Kaffee und Zigaretten

(177)
Erschienen am 13.04.2020
Cover des Buches Die Würde ist antastbar (ISBN: 9783442715008)

Die Würde ist antastbar

(162)
Erschienen am 13.02.2017

Neue Rezensionen zu Ferdinand von Schirach

Cover des Buches Regen (ISBN: 9783442774814)
Elite1304s avatar

Rezension zu "Regen" von Ferdinand von Schirach

Elite1304
Ein tiefgründiges Interview

Ich muss zugeben, das war mein erster Schirach. Das war vielleicht etwas unklug, da dieses Buch zweigeteilt ist und ein Part davon ein Interview enthält, in dem dem Autor viele persönliche Fragen gestellt werden, in denen es u. a. um seine vorherigen Werke geht.

Da ich diese nicht kenne, konnte ich keinen Bezug dazu nehmen. 

Jedoch ist mir eines sofort aufgefallen und zwar dieser außergewöhnliche Schreibstil. So etwas habe ich noch nie gelesen. Ich liebe die klugen Formulierungen und Denkansätze. Überhaupt beeindruckt mich seine Sicht auf die Dinge und es regt absolut zum Nachdenken an. Wie oft unterhält man sich mit jemandem und stellt fest, es gibt für die Menschen nur schwarz oder weiß, aber selten sticht jemand mit seiner Meinung aus der Menge heraus und das einfach nur, weil er sich zuerst Gedanken gemacht hat bevor er sich einer bereits bestehenden Sichtweise nur noch anschließt.

Der erste Teil des Buches ist eine Erzählung, in der er vom Gericht kommt und als Schöffe abgelehnt wurde. Damit beginnt es, aber dieses Ereignis erinnert ihn an so viel anderes in der Welt, dass er darauf aufbauend Bezug nimmt. Dieses Buch ist tatsächlich keine erdachte Geschichte mit tiefsinnigen Figuren, die Traumatisches erlebten oder mit einem Spannungsbogen, der die Nerven beinahe zerreißt. Das Buch ist ein Monolog. Es beinhaltet auch nur knapp 105 - 110 Seiten. Dafür ist zugegebenermaßen ganz schön teuer. Das kann man hier als Kritikpunkt ruhig anmerken. Denn es ist von der Fülle her mehr ein Heft als ein Buch. Es ist ein Monolog. Das muss man wissen beovr man es kauft und man muss es mögen. Ich mag es.

Im ersten Part redet er von der Geburt Aphrodites, über das Wetter, über die Erfahrung als Schöffe, über seine erste Liebe, Schreibblockaden, warum die Menschen reisen und wohin es sie verschlägt. Ein Thema baut aufs andere auf und er kombiniert Tatsachen mit seiner eigenen Meinung.

Der zweite Teil ist ein sehr persönliches Interview. Ich mochte es total. Es war sehr ehrlich, sehr klug und er nennt Personen, die ihn im positivsten beeinflussten (Epiktet, Seneca uvm). Wer bezieht sich heute noch auf längst verstorbene kluge Köpfe, Philosophen, Dichter usw.? Viele Fragen werden gestellt, über die der Leser dann selbst nachdenkt: Wie lange im Leben sind wir durchgängig glücklich? Warum fürchten die Menschen den Tod? Wie gelangt man aus einem Gedankenkarussell? Ist es schlimm, wenn man nie mehr so glücklich war wie in Teenagerjahren zur Zeit seiner ersten Liebe?

Ich mochte auch den Satz "Draußen ist es nur von drinnen schön."  

Tolles Buch, toller Schreibstil. Ich möchte mehr von Schirach lesen.

Cover des Buches Regen (ISBN: 9783442774814)
cozyreadingdayss avatar

Rezension zu "Regen" von Ferdinand von Schirach

cozyreadingdays
Schönes, kurzes Buch

„Regen“ von Ferdinand von Schirach ist ein sehr schmales Buch, es hat gerade mal 108 Seiten, das man gut in einem Rutsch durchlesen kann.
Die Schrift ist groß, die Zeilenabstände großzügig, sodass man sehr schnell durch die beiden Teile des Buches kommt. Der erste Teil ist ein Theatermonolog, der zweite ein Interview, das Ferdinand von Schirach im September 2022 mit Sven Michaelsen für das SZ-Magazin geführt hat.

Mir hat dieses kleine Buch wieder richtig gut gefallen.
Ich habe schon viele Bücher von ihm gelesen und auch Filme und Serien gesehen, bei denen er mitgewirkt hat und jedes Mal bin ich aufs Neue begeistert.
Ferdinand von Schirach hat einfach einen ganz besonderen Schreibstil, den ich so bei niemand anderem kenne. Seine Texte regen zum Nachdenken an. Man nimmt immer etwas für sich selbst daraus mit und das mag ich sehr an seinen Büchern.

Sicherlich ist „Regen“ nicht sein bestes Buch, aber ich bin trotzdem froh, dass ich es gelesen habe.

Cover des Buches Schuld (ISBN: 9783442714971)
L

Rezension zu "Schuld" von Ferdinand von Schirach

leniisbooks
Still. Präzise. Unvergesslich.

Ferdinand von Schirach beweist mit Schuld einmal mehr, dass große Wirkung nicht laute Worte braucht. Sein Erzählstil ist kühl, präzise, fast protokollartig – und gerade deshalb so eindringlich. Die emotionale Zurückhaltung wirkt nicht distanziert, sondern schafft Raum für Reflexion. Leser:innen sind gezwungen, selbst Position zu beziehen, statt einer moralischen Leitlinie zu folgen. Schirach manipuliert nicht – er konfrontiert.

 

Besonders berührt hat mich die Geschichte einer misshandelten Frau – nicht durch drastische Darstellung, sondern durch das stille Grauen, das zwischen den Zeilen spürbar ist. Generell sind die Figuren in diesen Erzählungen vielschichtig. Kaum jemand ist klar Täter oder Opfer. Meist sind sie beides zugleich. Diese Ambivalenz ist unbequem, aber zutiefst menschlich – und wohl die stärkste Qualität des Buches.

 

Das Rechtssystem in Schuld erscheint bemüht, aber nicht allmächtig. Paragrafen stoßen an ihre Grenzen, wenn das Leben dazwischenkommt. Immer wieder zeigt Schirach, dass juristische Lösungen nicht immer moralische sind – und dass manchmal der Zufall über Schuld oder Unschuld entscheidet. Er wird in diesen Geschichten zum unsichtbaren Richter: mal grausam, mal seltsam gnädig.

 

Besonders beeindruckt hat mich, wie respektvoll Schirach mit sensiblen Themen wie Missbrauch, häuslicher Gewalt oder seelischem Verfall umgeht. Er beschönigt nichts, er dramatisiert nichts – und dennoch trifft jede Geschichte tief. Man spürt, dass der Autor selbst aus der juristischen Praxis kommt und das Grauen des Alltags nicht bloß beobachtet, sondern verstanden hat.

 

Schuld ist kein Buch, das Antworten gibt. Es stellt Fragen – leise, aber eindringlich. Es zwingt Leser:innen, sich mit ihrer eigenen Moral auseinanderzusetzen. Was bedeutet es, schuldig zu sein? Reicht eine Tat? Oder braucht es die Absicht dazu?

 

Die Lektüre hinterlässt kein Gefühl der Klarheit, sondern eines der Beklemmung, der Ratlosigkeit, der Fassungslosigkeit. Und genau das ist ihre Stärke.

 

Fazit: Schuld ist ein anspruchsvolles, unbequemes Buch. Für alle, die sich für Recht, Ethik und das menschliche Dilemma zwischen Gut und Böse interessieren – und bereit sind, in Grauzonen zu lesen. Keine leichte Kost. Aber eine notwendige.

Gespräche aus der Community

Ich habe gerade das angehängte Buch fertig und bin auch ganz angetan. Mit der Geschichte "Summertime" habe ich allerdings ein Problem. Es geht um eine nicht auf Sommerzeit umgestellte Uhr, das habe ich soweit verstanden. MEINTE ICH! ...bis ich dann den letzten Absatz las: "Schmied begriff die Sache mit der Zeit erst Monate nach seiner Pensionierung..." Was gibt es denn da NOCH zu verstehen? Was habe ich übersehen? Wurde Schmied gelinkt? Irgendwie stehe ich da jetzt auf dem Schlauch. Wer erklärt es mir?
Zum Thema
13 Beiträge
H
Letzter Beitrag von  HubHer

Mir geht es wie jajax1, ich bin auch ein später Leseeinsteiger und absoluter Fan von Schirach geworden. In kurzer Zeit habe ich jetzt viele seiner Bücher gelesen und bin zum ersten Mal beim Lesen „gestolpert“ und wusste zunächst auch nicht warum ich das Ende dieser Geschichte nicht verstanden habe. Nachdem ich jetzt die ganzen Kommentare gelesen habe, komme ich für mich nur zu dem einen Schluss. Es war ein Fehler des Autors mit der Sommer und Winterzeit. Wenn es im April gewesen wäre, wäre alles schlüssig und die Geschichte mit der Scheidung von Melanie Boheim zu Ende. Alles andere wirkt zu sehr konstruiert. Schierachs Geschichten sind sonst klar und präzise und es braucht nicht so viele Spekulationen, wie es gewesen sein könnte.

Zusätzliche Informationen

Ferdinand von Schirach im Netz:

Welche Genres erwarten dich?

Community-Statistik

in 3.169 Bibliotheken

auf 341 Merkzettel

von 74 Leser*innen aktuell gelesen

von 78 Leser*innen gefolgt

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks