Rezension zu "DIE LETZTE KRYPTA (Die Abenteuer von Ulises Vidal 1)" von Fernando Gamboa
*In diesem Augenblick, während ich das Fundstück zwischen meiner Taucherausrüstung verbarg, konnte ich nicht ahnen, welche Abenteuer und Gefahren mir durch diese Entscheidung bevorstanden.*
Als der Taucher Ulises Vidal auf ein altes Relikt stoßt, ist ihm noch nicht klar, welches Abenteuer auf ihn wartet. Ein Professor aus seiner Heimat identifiziert das Objekt als dem Templerorden zugehörig – doch was hat ein solches Relikt vor der Küste Amerikas zu suchen? Der legendäre Schatz der Templer ruft nicht nur ihn und den Professor auf den Plan. Auch ein amerikanischer Schatzsucher mit seinem Team werden involviert. Mit dabei ist auch die Unterwasserarchäologin Casie, die Ulises und den Professor auf ihre unglaubliche Schatzjagd begleitet, selbst als alles vergeblich scheint.
Der Schatz der Templer dient so manchem Abenteuerroman als Thema – auch hier wird das Thema aufgegriffen und eigenen Spuren und Theorien nachgegangen. Typisch für das Abenteuer sind so manche Rückschläge, samt einer Schnitzeljagd durch Wüsten und Dschungel, die immer neue Puzzlestücke zu Tage bringen. In mancherlei Hinsicht erinnert das Buch an ähnliche Geschichten: die Größe des Schatzes, bei dem Gold mehr zählt als archäologische Funde; Schatzsucher, die durch den Professor und Casie einen wissenschaftlichen Touch erhalten; tödliche Gefahren und immer neue Spuren, die rund um die Welt führen.
Der Beginn der Geschichte hat mir gut gefallen. Sie liest sich leicht dahin. Selbst Ulises fand ich da noch sympathisch. Das änderte sich aber mit der Zeit. Immer mehr zeigte er eine launische Seite an sich, ist mitunter aufbrausend und sehr unhöflich zu den Menschen, denen er begegnet. Da er die Geschichte selbst erzählt fiel das mehr ins Gewicht. Seine kindischen Schlagabtausche mit dem Professor aber auch mit Casie sind mir mit der Zeit nur noch auf die Nerven gegangen. Trotzdem wollte ich noch erfahren ob und wie sie den Schatz finden – und natürlich, wie erklärt wird, dass das nicht offiziell bekannt ist. Es wurde zum Ende hin noch einmal spannender – wenn auch mit einem Hauch von Klischee. Die letztendliche Entdeckung mit all ihren Konsequenzen, was es mit den Templerorden wirklich auf sich hatte, hatte dann doch zu viel von einer Verschwörungstheorie an sich.
Fazit: Meine anfängliche Begeisterung ging bald unter. Mit den Hauptcharakteren konnte ich immer weniger anfangen. Obwohl ich mir von dem Abenteuerroman nicht erwartet hatte, dass er extrem von seinem Genre abweicht hätte ich mir doch weniger typische Szenen gewünscht.