Rezension zu "Der Zeitverkäufer" von Fernando Trías de Bes
Ein ganz normaler Typ in einem ganz normalen Land führt mit seiner Familie ein ganz normales Leben. All das kostet Geld und dafür muss der normale Typ die nächsten vierzig Jahre arbeiten. Aber was nützt ihm das, wenn er wegen der vielen Arbeit keine Zeit für schöne Dinge hat und das Leben so gar keinen Spaß macht? Also macht er sich selbständig und verkauft ab sofort das, was eben keiner hat, was jeder braucht und was eigentlich schon in Massen vorhanden ist: Zeit!
Fünf Minuten Zeit sind ab sofort in den Geschäften erhältlich und die Bürger greifen kräftig zu, Zeit kann man nämlich gar nicht genug haben!
Die Geschichte erinnert stark an "Momo", denn auch schon vor dreissig Jahren ging Michael Ende dem steten Fehlen der Zeit auf den Grund. In dem 159-Seiten starken Roman ging der Ökonomieprofessor Trías de Bes das Problem aber einmal anders an und lässt seinen Hauptdarsteller die Zeit verkaufen und scheint damit anfangs alle Probleme zu lösen, wenn dies nicht auch eine Idee der Schildbürger gewesen sein könnte...
Mit einer netten Erzählung wird dem Leser in Kürze (der Autor verwendet deswegen so wenig Worte und soviele Abkürzungen wie möglich) klar gemacht: Nutze die Zeit möglichst sinnvoll, denn nachkaufen kann man sie nur in Romanen wie diesem!