Rezension zu "Das Mädchen aus den Wäldern" von Fina Sturm
Sie kam mit einer Behinderung auf die Welt und wurde von der Welt ausgestoßen, nachdem man ihr die Mutter nahm. Sie wuchs im Stall einer Bauernfamilie auf und wurde jahrelang von ihrem Umfeld missbilligt und missachtet. Als ein tragischer Unfall passiert, beschuldigt man Reeva dafür, diese Tat begangen zu haben. Aufgehetzt und aus dem Dorf verjagt begegnet Reeva der alten Enva, die sie unter ihre Fittiche nimmt und ihr alles beibringt, was sie je im Leben benutzen würde. Reeva wächst zu einem jungen Mädchen heran und zieht seit jeher mit Enva durch das Land um den Menschen gutmöglichst zu helfen. Mittlerweile erlernt sie das Handwerk einer Heilerin, die man zu jenen Zeiten noch viel mehr missachtet und der Hexerei bezichtigt. Doch irgendwann spürt sie, dass auch gute Zeiten kommen und die Menschen langsam vertrauen fassen, was auch ihr stetig hilft, sich besser zu fühlen.
Als Enva wenig später tragisch ums Leben kommt, ist Reeva auf sich allein gestellt. Doch sie gibt sich stark und macht sich auf die Suche nach Menschen, die sie brauchen.
Als sie glaubt, es würde langsam aufwärts gehen, gewährt man ihr einen Besuch beim Prinzen des Landes. Jener Vertraute des Prinzen, in dem Reeva bereits einen guten Freund gefunden hat, glaubt an ihre Fähigkeit Menschen zu heilen. Die Hoffnung scheint ohnehin bereits verloren, als Reeva sich dem annimmt und alles daran setzt, den Prinzen gesund zu machen. Doch ahnt sie nicht, welche Welle das breit treten wird und was für Gefahren noch alle dahinter stecken und visuell auf sie eindämmern.
Ein schöner fantasievoller Kurzroman für zwischendurch mit einer Protagonistin, die in Selbstzweifeln badet, aber nie die Hoffnung verliert. Stellenweise fand ich es zwar kurzweilig nervig, dass sie so wenig an sich selbst glaubte. Doch insgeheim erkennt man, dass sie aufgrund jener Erfahrungen trotzdem alles daran setzt, sich vor anderen und vor allem vor sich selbst zu beweisen. Sie gewinnt mit der Zeit an Intuition, Reife und Stärke und beweist damit was es heißt sich durchzuboxen, egal wie schwer es auch sein mag. Ein guter Roman zum Thema "Das Leben geht weiter!"
Ich fand es leicht zu lesen. Mir hat es jedenfalls gefallen. Vom Ende war ich jedoch sehr überrascht. Aber .... lest selbst. Würde es jedenfalls weiter empfehlen.