Cover des Buches Für immer und Sushi? (ISBN: 9783945298701)
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Rezension zu Für immer und Sushi? von Fiona Kawazoe

Leben und Lieben in Japan

von AnneMayaJannika vor 8 Jahren

Kurzmeinung: kurzweiliger, wunderbarer Einblick in das japanische Leben

Rezension

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AnneMayaJannikavor 8 Jahren

Cover:
Wunderschönes zartes rosa. Zwei Kirschblütenbäume, die ihre Zweige einander entgegenrecken. Zwei Vöglein, die einander etwas zu zwischern. Ein japanisches Haus, die Berge hinter Tokyo Und als Hintergrund noch ein rosa Herz aus Blüten.


Zum Buch:
Vanessa verläßt Hals über Kopf Deutschland, um eine Stelle als Babysitterin in Tokyo an zu nehmen.
Die Kinder, Zwillinge im Alter von drei Jahren, sind maßlos verwöhnt und total überfordert. Vanessa ist auch überfordert mit der Situation. Ihre Auftraggeberin nutzt sie schamlos aus, so dass sie sich gezwungen sieht, eine eigene Wohnung zu suchen. sie kommt bei Saki unter, die ein Zimmer vermietet. Außerdem sucht sie jemanden, der ihren Blog über interkulturelles Leben ins englisch übersetzt denn saki kann japanisch und deutsch. Trotz Vanessa nüchterner (deutschen) Art und Sakis flippiger (japanischer), freunden sich die beiden an. Als dritter stößt Sakis alter schulfreund Takuya dazu. Doch irgendwann läuft Vanessa Arbeitsvisum ab und es stellt sich die Frage, nach Hause fliegen oder bleiben?


Meine Meinung:
Vom Cover her dachte ich, mehr Bonbon geht nicht. Das wird bestimmt mega schnulzig.
Aber ich wurde überrascht, denn Vanessas anstrengender Alltag mit den Zwillingen, der Druck zu versagen und die neue Umgebung. All das hatte nichts bonbonhaftes oder irgendwas von Liebesroman.
Fiona Kawazoe skizziert wunderbar das Leben in Japan. Das Lieben und das Leiden in Form des interkulturellen Blogs von Saki. Vanessas Zerrissenheit, was sie hier (in Japan) eigentlich macht und wie es weiter gehen soll. Die Frage nach dem Sinn des Lebens. Ihr steht der Sinn nach Gesellschaft und trotzem wird es ihr manchmal zu viel. Gerade die unausgesprochenen Schwierigkeiten zwischen allen Beteiligten drückt ein wenig die Stimmung, aber es macht es real. Das Leben ist nicht immer Bonbon und (unvorbereitet) ins Ausland zu gehen ist keine Dauerparty, sondern meistens harte Arbeit.

Ein Liebesroman im klassischen Sinn ist es für mich auch nicht gewesen, mehr ist es eine Liebeserklärung an Japan und das Leben dort. Vanessa lernt alles kennen, aber man fragt sich zwischendrin, ob es ihr auch gefällt, ob sie sich "so ein Leben" vorstellen kann.
Vanessas wirkliche Herzschmerz-Angelegenheiten muten eher wie die einer 14jährigen an, die jemanden kennen lernt, der ihre Hand nimmt - ob das was bedeutet?
Sie weiß ja noch nicht mal, zu wem sie sich hingezogen fühlt: zum arbeitswütigen, geradlinigen Takuya oder zum flippigen Shota. Deshalb wirkt das Ende auch ein wenig überstürzt. Plötzlich liebt sie, plötzlich bleibt sie und dann ist auf einmal alles gut?

Ich habe mich gefragt, was der Titel bedeuten soll. Ich muss gestehen, das ich am Anfang immer "für immer Sushi?" gelesen habe, was für mich dem Sinn nach bedeutete und was auch sehr gut passte. Aber das steht da ja nun einmal nicht. Außerdem ist aufgefallen, das zwar viel gegessen, gekocht und fertig gekauft wird, aber Sushi war nicht dabei! Vielleicht war es das, was fehlte. Wenn ich an Japan denke fällt mir als erstes Sushi ein, obwohl es natürlich so viel mehr gibt. Also, ich bin zu keinem Ergebnis gekommen, was ich mit dem Titel machen soll.

Fazit:
Ein sehr schönes Buch über die japanische Lebensweise und Kultur, teilweise etwas anstrengend zu lesen, aber für den Strand im Sommer gerade richtig.

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