Leider habe ich mir viel mehr erhofft. Die Geschichte der Rowntrees und Quäker und auch York, ebenso wie die medizinische Versorgung und die Gesetzeslage wären so spannend gewesen. Schon die Kriegs- und Nachkriegszeit haben viel versprochen. Leider bleibt alles zu sehr im Hintergrund. Die Liebesgeschichte ist für mich zu melodramatisch und zu vorherrschend
Fiona McIntosh
Lebenslauf
Alle Bücher von Fiona McIntosh
Das Mädchen im roten Kleid
Die dunkle Gabe
Der Duft der verlorenen Träume
Der Schokoladensalon
Die Prophezeiung
Der letzte Pfad
Wenn der Lavendel wieder blüht
Herzen aus Gold
Neue Rezensionen zu Fiona McIntosh
Für Sophie gibt es nichts Schöneres, als aus den prallen Trauben edlen Champagner herzustellen. Ihr Glück wird durch die Hochzeit mit ihrem Herzensmenschen gekrönt und es scheint, als könnte diesem Glück nichts anhaben. Doch das Glück währt nicht lange, da Jerome an die Front einberufen wird und Sophie wieder auf sich selbst gestellt ist. Auch stellt sich die Frage, wie die Winzerin den dringend benötigten Zucker beschaffen soll, den sie für die Herstellung ihres Champagners benötigt. Das könnte die große Chance für Schwager Louis sein, der nicht nur die Finger nach dem Weingut ausstreckt...
Fiona McIntosh lässt mit ihren sehr plakativen Schilderungen nicht nur das Weingut aus den Seiten steigen, sondern sie führt die Schrecken und Gräuel des Krieges mit sehr eindringlichen Bildern für ihre Leser;innen vor das innere Auge. Während auf der einen Seite Sophie noch das Glück in vollen Zügen genießen kann, brodelt es bereits im Hexenkessel und die Geschosse fliegen den Leser:innen regelrecht um die Ohren.
Die Handlung wechselt immer wieder vom Kriegsschauplatz zurück auf das Weingut und dort ist es nicht weniger gefährlich. Zwar herrscht dort nicht der Krieg mit Waffen, aber was Schwager Louis betreibt, ist schon psychologische Kriegsführung, nur um seine selbstgesteckten Ziele zu erreichen Er ist ein Schmierlappen und ein Neider vor dem Herrn, seine Missgunst und sein übertriebenes Geltungsbedürfnis lassen ihn immer mehr zu einem unerträglichen Zeitgenossen werden. Seine wurstigen Finger gleichen den Armen einer Krake, die alles an sich reißen und nicht mehr hergeben. Seine Intrigen sind infam und abgrundtief böse.
Sophie hingegen ist wie Champagner, der im Glas perlt. Ihr helles Lachen ist sehr einnehmend, ihr ganzes Wesen ist bezaubernd und ich kann verstehen, dass sich Jerome sofort in sie verliebt. Sie macht aus ihrem Herzen keine Mördergrube und genau das macht sie noch sympathischer.
Zwischen Lügen, Intrigen und den schrecklichen Ereignissen des Krieges entspinnt sich eine sehr warmherzige Liebesgeschichte, die mich sehr berührt. McIntosh erzählt von gegebene Versprechen, die es einzuhalten gilt, von große Gefühlen ,die fast übermächtig werden und von Entscheidungen, die am Scheideweg des Lebens getroffen werden müssen.
Ein großartiger Roman, der das besondere und Einzigartige an der Beziehung zwischen Sophie und Jerome in wunderbaren Worten beschreibt, die Faszination des Neuen und Unbekannten einer verbotenen Liebe zum Vorschein bringt und der Erkenntnis, das Liebe stärker ist als alle Widrigkeiten.
Der Erste Weltkrieg ist gerade vorüber und in Europa wütet die Spanische Grippe. In einem Sanatorium wartet ein englischer Soldat auf die Rückkehrung seines Erinnerungsvermögens. Die Krankenschwestern geben ihm den Namen Jones und von ihnen weiss er, dass er wahrscheinlich während des Krieges in Flandern gekämpft hat.
Eines Tages trifft Jones auf die hübsche Schneiderstochter Eden Valentine. Die beiden fühlen sich zueinander hingezogen und Eden gibt Jones den Vornamen Tom. Obwohl Eden verlobt ist, nimmt sie Tom bei sich und ihrem Vater zu Hause auf.
Eines Tages holt die Vergangenheit Tom ein und reisst das junge Paar auseinander. Eden macht sich auf die Suche nach Toms wahrer Herkunft und auch bei Tom findet sich nach und nach sein Erinnerungsvermögen zurück.
Der Roman zog sich am Anfang etwas dahin. Nach und nach wurde die Geschichte interessanter und sie konnte mich richtig fesseln. Deine Spuren kennt der Wind von Fiona McIntosh ist eine leidenschaftliche und herzzerreissende Liebesgeschichte. Den Schreibstil der Autorin habe ich sehr gemocht, denn das Buch ist flüssig zu lesen. Die Sprache ist einfach gehalten, doch die Leidenschaft der Geschichte spürt man beim Lesen gut heraus.
Die Protagonisten sind authentisch und die beiden Hauptfiguren habe ich gleich in mein Herz geschlossen. Eden ist eine junge und sehr starke Persönlichkeit und hat ein Flair für Mode. Beim Auftreten weiss sie, wie sie sich am besten in Szene setzen kann. Tom wirkt trotz seines Erinnerungsverlusts selbstbewusst und gibt nie die Hoffnung auf. Er ist ein Mann, der weiss, was er im Leben möchte.
Die Umsetzung der Geschichte lässt mich ein wenig ratlos zurück. Ich kann nicht mit Sicherheit sagen, ob ein zweimaliger Erinnerungsverlust möglich ist. Es gibt in der Geschichte auch einige Stellen, bei denen man sich überlegt, ob die Handlungsfolge überhaupt möglich oder sinnvoll ist.
Die Liebesgeschichte stand bei mir aber im Vordergrund. Für mich war der Roman deshalb auch sehr lesenswert, weil die Gefühle von Wut, Trauer, Verzweiflung aber auch Leidenschaft und Liebe sehr gut zu spüren waren.
Ein Liebensroman für alle, die echte Gefühle aus dem Roman entnehmen und sich von der Geschichte mitreissen lassen möchten.
Gespräche aus der Community
Zusätzliche Informationen
Fiona McIntosh im Netz:
Welche Genres erwarten dich?
Community-Statistik
in 189 Bibliotheken
auf 41 Merkzettel
von 2 Leser*innen aktuell gelesen
von 3 Leser*innen gefolgt