Rezension zu Erniedrigte und Beleidigte von Fjodor M. Dostojewski
Rezension zu "Erniedrigte und Beleidigte" von Fjodor M. Dostojewski
von rkuehne
Rezension
rkuehnevor 12 Jahren
Man muss ja auch mal die Klassiker lesen, sagen die Leute, die großen Meister, die Erfinder der Literatur, das müsse man einfach auch kennen, denn das von heute, das ist ja eigentlich nur deren Brut und Ernte. Ja, so sagen sie manchmal, die Experten, und dann macht man das und lässt sich von irgendwas beeinflussen und nimmt sich nen ollen Dostojewski und erhofft sich, nun was Besonderes zu lesen. Hat nicht geklappt. „Erniedrigte und Beleidigte“ ist, wie witzigerweise auch im Nachwort erwähnt, nicht unbedingt Dostojewskis größter Wurf. Die Zeichnung der Gesellschaft des St. Petersburg des 19. Jahrhunderts ist stellenweise zwar interessant, manchmal auch ein wenig ergreifend, aber über weite Strecken auch langatmig, verwirrend und schlichtweg uninteressant. Einige Personen und Passagen waren in der Tat liebevoll und herzlich gezeichnet und beschrieben, aber im Großen und Ganzen war das Buch dann eigentlich doch verzichtbar.