Cover des Buches Verbrechen und Strafe (ISBN: 9783596521562)
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Rezension zu Verbrechen und Strafe von Fjodor M. Dostojewski

Böses tun, um Gutes zu erreichen?

von Ro_Ke vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Böses tun, um Gutes zu erreichen? Psychologisch interessante Auseinandersetzung mit Ethik, Moral und Religion. Nicht leicht aber lesenswert.

Rezension

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Ro_Kevor 6 Jahren

Klappentext:

Nicht »besser als eine Laus« erscheint dem Studenten Raskolnikow eine alte Wucherin, weshalb er glaubt, sie töten und ausrauben zu können. Sein Herz wehrt sich ebenso wie sein Unterbewusstsein gegen die geplante Tat, doch von sozialer Not gedrängt und gefangen in lebensfeindlichen Ideen, wird er zum Mörder. Nach dem Mord jedoch erkennt er, dass kalter Verstand und Nützlichkeitsdenken nicht alles im Leben sind. Das Delirium und die grenzenlose Einsamkeit, die dem Verbrechen folgen, lassen ihn erkennen, dass der Weg aus der Vereinsamung nur über Geständnis und Strafe führen kann. Auch wenn die »Reue« ihm eher fremd ist, die Liebe errettet ihn schließlich.


Meine Meinung:

"Glaubst du nicht, daß ein allerwinzigstes Verbrechen durch Tausende von guter Taten wettgemacht wird? Ein Leben als Preis für Tausende von Leben, die vor Verfall und Fäulnis gerettet werden – ein Tod gegen hundert Leben – das ist doch Arithmetik!“

Mir ist das Lesen dieses russischen Klassikers nicht unbedingt leicht gefallen, denn die Handlung wird hauptsächlich durch ewig lange innere Monologe bestimmt, die dazu noch in ihrer formalen Gestaltung eher die direkte Rede vermuten lassen, wodurch es für mich immer wieder zu verwirrten Unterbrechungen gekommen ist und nicht einmal der Ansatz eines angenehmen Leseflusses entstehen wollte.

Allerdings schafft es der Autor somit, dass man den Gedanken Raskolnikows bis ins tiefste Detail folgen darf und mir hat die Darstellung seiner inneren Zerrissenheit, bis hin zum Versagen gegenüber den eigens geschaffenen Moralvorstellungen sehr gut gefallen.

Auch die vielschichtigen/komplexen Nebenstränge sorgen durch deren Figuren für psychologisch interessante Wechselwirkungen auf Raskolnikows Charakterentwicklung, was für mich den größten Reiz dieser Lektüre ausgemacht hat.


Fazit:

Böses tun, um Gutes zu erreichen? Psychologisch interessante Auseinandersetzung mit Ethik, Moral und Religion. Nicht leicht aber lesenswert!

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