Rezension zu "Wasserstatuen" von Fleur Jaeggy
Ein grandioser, faszinierender Text. Voller Ambivalenzen, auch gerade in der Rezeption. Dunkel, ästhetisch, metaphorisch und doch eindringlich, reduziert und aufs Wesentliche verdichtet.
Hier scheint viel Düsternis und bildliche Metaphorik von Schriftstillelrinnen wie Ingeborg Bachmann, Unica Zürn oder Adalheid Duvanel durch.
Die Rätselhaftigkeit und Mehrdeutigkeit, Einsprengsel irritierender und absurder Elemente, sowie die durchzogen packende, dringliche Melancholie in der Sprache als Grundstimmung faszinieren.
Formal struktuiert in einem toll konzipierten Duellismus, lässt die Prosa den Leser mit einer immanenten Gedankenflut und mit der ein oder anderen Irritation zurück.
Vielen Leserinnen und Lesern wird es aber gar nicht zusagen und auf hartem Widerwillen und Unverständnis stoßen - was auch gut und richtig ist.
So darf und muss bedeutende Literatur sein.
Fleur Jaeggys Werk sollte wieder in Deutschland verlegt, bzw. überhaupt erst richtig verbreitet werden.