London, Ende 19. Jahrhundert. Der Hauptheld Adrian Mayfield verliert seinen Job als Ladengehilfe und gerät an einen Kunden des Ladens- Augustus Trops, der Adrian als Modell haben will und beginnt den 16-Jährigen zu malen. Mit ihm öffnen sich für Adrian die Toren in die Welt der Londoner High-Society und er lernt den purpurnen Hofstaat um Oscar Wilde kennen, ebenso Künstler wie Beardsley, Beerbohm und Rothenstein. Zudem muss er sich selbst eingestehen doch an Männern interessiert zu sein und der Umgang mit Wilde und Trops sorgen dafür, dass er immer tiefer in einen Umkreis rutscht, der aus ihm einen anderen Menschen macht. Er beginnt nicht nur das feine Leben zu genießen und sich nortfalls selbst zu verkaufen, er findet auch in dem ruhigen Maler Vincent Farley einen Seelengefährten und Freund. Doch gerade diese Freundschaft droht ihm zu entgleiten, als Vincent herausfindet, dass Adrian mit Frauen nichts anfangen kann... Ich muss sagen, ich liebte diese Epoche schon immer und ein homoerotischer Roman, über den jungen Adrian, der erwachsen wird und sich selbst erst kennenlernt ist allein schon ein Grund für mich dieses Buch zu lesen... aber es vermittelt soviel mehr. Die Sprache ist phantastisch und die Personen sind so lebendig, dass sie fast aus den Seiten steigen. Ich weiß, dass es einen zweiten Band gibt (es soll ja eine Trilogie werden), endet der erste Band doch wirklich mittendrin und ich fiebere der Fortsetzung entgegen... hoffentlich kommt die bald. Ich musste 500 Seiten warten, bis Adrian endlich kapiert hat in wen er sich verliebt hat (und bis diese Person es geschnallt hat, dauerte es genauso lang), deshalb hoffe ich, es geht bald weiter. Wer mal was wirklich Gutes lesen will, sollte zugreifen. Die Autorin gewann nicht umsonst mit dem Buch jede Menge Preise. Ein wenig explizit ist es sogar an einigen Stellen, so dass es mir in der Jugendbuchabteilung etwas fehl am Platze vorkam, aber Fans homoerotischer Literatur werden es lieben. Sehr zu empfehlen.