"Lark Rise to Candleford" sind die autobiographischen Romane von Flora Thompson, die erstmals 1945 erschienen sind.
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Sie erzählen vom beschaulichen Landleben, das erst beginnt, von der Moderne "entdeckt" zu werden. Entsprechend schrullig sind mitunter die Streitigkeiten und Probleme unter den Dorfbewohnern bzw. ihren Nachbarn. Die Charaktere sind sehr individuell gestaltet, das englische Landleben wird mit all seinen Vor- wie Nachteilen dargestellt; ein wenig fühlt man sich in die Zeit vor die industrielle Revolution zurückversetzt, die erst sehr langsam und zögerlich auch den hintersten Landflecken Englands erreicht.
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Die vorliegende Ausgabe ist liebevoll bebildert, mit alten Zeichnungen und floralen Motiven - passend zum Thema. Insgesamt eine lohnendere Anschaffung als die unbebilderte Ausgabe bei Penguin Books. Aktuell hat der Romanzyklus eine Verfilmung durch die BBC erfahren; sehr nah am literarischen Original mitsamt bekannter und skurrilster englischer Gesichter. Sehens- und lesenswert!
Flora Thompson
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Landliebe
The Illustrated Lark Rise to Candleford
Lark Rise to Candleford
Neue Rezensionen zu Flora Thompson
Manche Bücher wachsen einem schon beim ersten Lesen richtig ans Herz. Bei diesem hier geschah es sogar schon im ersten Kapitel.
Lark Rise to Candleford ist ein autobiografischer Roman, der Name der Hauptfigur lautet dementsprechend Laura Johnson und die Namen der Handlungsorte sind fiktiv.
Die Autorin erzählt mit einer umwerfenden Liebe zum Detail in den drei Teilen zunächst von der Kindheit im Dörfchen Lark Rise (Teil eins), von den armen Familien der Farmarbeiter und deren Eigenheiten (um ab ca. 1880). Und von deren Plumpsklos im Garten. Von dem Moment an, bin ich dem Buch schon verfallen. Man erfährt vieles über Gebräuche, Dorffeste, die Schule, den sonntäglichen Kirchgang usw. Das könnte sehr langweilig sein, wäre Flora Thompson nicht so eine wunderbare Erzählerin mit feinem Humor.
Im zweiten Teil (Over to Candleford) ist Laura etwas älter und lernt die Kleinstadt Candleford kennen, in der Verwandte von ihr leben. Der dortige Lebensstandard ist ungewohnt (man muss das Wasser nicht aus einem Brunnen holen!) und bei ihrem Onkel Tom (einem recht wohlhabenden Schustermeister) findet Laura endlich schrankenlosen Zugang zu ihren geliebten Büchern, die zuhause in Lark Rise Mangelware waren.
Der dritte Teil (Candleford Green) beginnt mit dem Umzug der 14-jährigen Laura in einen dörflichen Vorort von Candleford, wo sie bei der Inhaberin des Postamts in Stellung geht. Dorcas Lane, die Post- ähm Postamtschefin ist eine für damalige Verhältnisse hochmoderne Frau. Sie führt nicht nur die Post, sondern auch den Schmiedebetrieb ihres Vaters fort, was in den 1890ern eher ungewöhnlich war.
Die Modernisierung die in England zu dieser Zeit einsetzt erfasst auch Candleford Green. Frauen fahren plötzlich Fahrrad (offenbar sehr zum Unmut der Ehemänner) und der neue Pastor predigt über aktuelle Themen. Der Oscar-Wilde-Skandal ist ein Thema, ebenso wie die höheren Löhne für Landarbeiter.
Wer sich in solchen Einzelheiten stundenlang verlieren kann (so wie ich), wird dieses Buch lieben. Wer das nicht kann und einen bis ins letzte ausgeplanten Plot braucht um bei der Stange zu bleiben, sollte lieber die Finger davon lassen.
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