'Aber Menschen, die so einen irrationalen Unsinn glauben, die glauben ihn eben. Und Glaube lässt sich nicht weg argumentieren. Wenn man für rationale Argumente wäre, dann würde man das Irrationale ja nicht glauben. Aber Wissen und Glaube, Rationalität und Irrationalität, das alles spielt keine relevante Rolle. Was wichtig ist, ist die Faszination.' (Track 116)
Der Astronom und Scienceblogger Florian Freistetter erzählt in seinem Hörbuch ‚Sternengeschichten. Die Geheimnisse des Universums‘ von Sternen und Planeten, Mond und Sonnensystem, Kuipergürtel und Kometen, Geburt und Tod von Sternen, Milchstraße und Andromedagalaxie, Frauen in der Astronomie und Physik, Planetarium, Astrologie und Feiertagen sowie vom Ende von allem.
Ich kannte den Podcast ‚Sternengeschichten‘ von Freistetter vor dem Hören des Hörbuchs nicht, aber ich beschäftige mich schon mein ganzes Leben mit dem Universum, war deshalb sehr interessiert an diesem Hörbuch, das Best-of-Inhalte des Podcasts enthält.
Freistetters Erzähl- und Lesestil fand ich anfangs recht gewöhnungsbedürftig. Er erzählt recht atemlos, und zu Beginn empfand ich dies als zu bemüht staunend. Im Verlauf habe ich mich aber schnell eingehört und fand, dass sein Erzählstil langes Lauschen ermöglicht und er den Hörer mit seiner Faszination für das Universum anstecken kann.
Obwohl ich mich schon sehr ausführlich mit Astronomie und Astrophysik beschäftigt habe, habe ich hier sehr viel gelernt und tatsächlich Neues erfahren. Freistetter geht in seinen Ausführungen oft sehr ins Detail, schafft es dabei jedes Mal, Inhalte so verständlich zu vermitteln, dass man jederzeit gut folgen kann.
Freistetter vermittelt auch viel Alltagswissen, z.B. über Winter- und Sommersonnenwende und Equinox. Beim Hören habe ich auch Dinge gelernt, die ich vorher noch nie gehört habe, die aber so plausibel sind, dass ich erstaunt bin, dass ich sie erst durch Freistetters Erklärungen einordnen konnte.
Gefallen hat mir auch Freistetters rationales und wissenschaftliches Herangehen an die Thematik, was sich natürlich durch sein Astronomiestudium erklärt. Schön fand ich auch, dass er bestimmte Phänomene und Überzeugungen von Menschen mithilfe der Psychologie erklärt.
Ich kann dieses Hörbuch voll und ganz empfehlen. Hier wird man nicht nur perfekt unterhalten, sondern erfährt viele spannende, staunenswerte und interessante Details über das Universum.
Florian Freistetter
Lebenslauf
Neue Bücher
Sternengeschichten: Die Geheimnisse des Universums
Alle Bücher von Florian Freistetter
Der Komet im Cocktailglas
Newton. Wie ein Arschloch das Universum neu erfand
Der Astronomieverführer
Asteroid Now
Die Neuentdeckung des Himmels
Krawumm!
Warum landen Asteroiden immer in Kratern?
Eine Geschichte der Welt in 100 Mikroorganismen
Auf eine galaktische Reise mit...
Florian Freistetter ist ein österreichischer Experte auf dem Gebiet der Astronomie. Von der Wissenschaft der Gestirne war der erfolgreiche Blogger und Autor immer schon fasziniert. Als Buchautor beschäftigt er sich mit Themen wie Zusammenstoßen von Atomkernen, Weltuntergangstheorien, den Einfluss des Kosmos auf unser Leben, außerirdischem Leben oder Isaac Newtons Charaktereigenschaften. In seinem Blog erfreut er monatlich rund 400.000 Leser mit Artikeln über Wissenschaft, Astronomie und Pseudowissenschaft. Wir haben den mehrfach preisgekrönten Autor getroffen und mit ihm über die Astronomie eines Glases Bier, Extrembergsteigen und das sommerliche England gesprochen.
Hallo Florian, was ist dein Lieblingsgetränk?
Ich halte sehr gerne Vorträge, in denen ich erkläre, wie viel ganz konkrete Astronomie man in einem Glas Bier finden kann. Und nach dem Vortrag trinke ich das Bier dann auch sehr gerne...
Was ist das schönste Feedback, das du von Lesern erhalten hast?
Am allermeisten freue ich mich, wenn mir junge Leserinnen und Leser erzählen, dass sie sich aufgrund meiner Geschichten über das Universum zu einem Studium der Astronomie entschieden haben.
Gibt es ein anderes Genre, das dich als Autor/in reizt?
Ich hätte Lust mal eine Alternativweltgeschichte zu schreiben, in der ein berühmter Wissenschaftler die Hauptrolle spielt – allerdings ganz und gar nicht so, wie man es anhand seiner offiziellen Biografie erwarten würde.
Wann kommen dir die besten Ideen?
Ideen kommen mir eigentlich immer. Am häufigsten aber beim Spazierengehen.
Welche Musik hörst du gerne beim Schreiben?
Meistens gar keine; normale Musik lenkt mich zu sehr ab. Manchmal höre ich allerdings Beethoven. Und den Soundtrack von „Doctor Who“.
Hast du ein Lieblingswort?
Ich bin ein großer Fan von „weswegen“. Noch lieber allerdings mag ich das Semikolon (was zwar kein Wort ist – aber was wären Wörter ohne Satzzeichen!)
Welchen anderen Job würdest du gerne für einen Tag ausüben?
Ein Tag lang ist meistens zu kurz, um einen Job wirklich kennenzulernen. Aber ich würde gern mal Extrembergsteiger sein (vorausgesetzt, ich bekomme auch die physischen Fähigkeiten für diesen einen Tag geschenkt und muss das wirklich nicht länger als einen Tag machen).
Wie prokrastinierst du am liebsten?
Prokrastinieren tue ich seltsamerweise kaum; dafür gibt es zu viele Geschichten zu erzählen. Aber wenn, dann stöbere ich gern online nach interessanten Biografien.
Welche Nervennahrung hilft dir beim Schreibprozess?
Da habe ich keine speziellen Rezepte. Ein Kaffee vielleicht oder zwischendurch mal ein wenig Müsli.
Hast du für uns einen Tip für eine gute Serie?
Fernsehserie? „Veep“ ist großartig – und wenn es um Bücher geht, dann sollte jeder unbedingt mal die „Clovenhoof“-Bücher von Heide Goody und Iain Grant lesen.
Welches Buch verschenkst du gerne?
Das Buch, das die beschenkte Person unbedingt lesen will, obwohl sie noch gar nicht weiß, dass sie das will.
Wohin sollen wir unbedingt einmal reisen und welches Buch soll uns auf dieser Reise begleiten?
Durch ein sommerliches England (ich weiß, ist schwer zu machen...) und bei der Lektüre von „Und sie fliegt doch: Eine kurze Geschichte der Hummel“ von Dave Goulson über Blumenwiesen schlendern. Es ist höchst erstaunlich, wie faszinierend diese Insekten sein können!
Welches Tier wärst du?
Als Menschenaffe der Unterordnung der Trockennasenprimaten bin ich eigentlich ganz zufrieden; vielen Dank.
Gibt es etwas, was du gerne können würdest?
Ich würde wirklich, wirklich gerne ein Musikinstrument beherrschen.
Wofür hast du eine Schwäche oder heimliche Leidenschaft?
Peinlichen Powermetal
Und zu guter Letzt: Welche Figur aus einer Buchwelt würdest du gerne treffen? Und was würdet ihr unternehmen?
Ich glaube, es wäre ziemlich cool mit Dr. Liet Kynes über die Dünen von Arrakis zu wandern und von ihm alles über planetare Ökologie und Terraforming zu lernen.
Neue Rezensionen zu Florian Freistetter
... berichten in beiden Autoren in kurzen, kurzweiligen und gut zu verstehenden Kapiteln quer durch die unglaubliche, manchmal auch kuriose Welt der Mikroorganismen, darunter natürlich auch einige bekannte Kandidaten und vielleicht manch einer, der noch bekannt werden wird. Ich fand das Buch sehr lehrreich, auch weil es die Welt der Mikroorganismen aus unterschiedlichen Blickwinkeln, dem medizinischen, dem technologischen usw. bedeutet und verdeutlicht, dass es nicht nur "böse" Mikroorganismen gibt, sondern dass wir auch sehr von ihnen profitieren.
9,71 in CAWPILE
ich liebte die kurzen, aber spannend und sorgfältig recherchierten Kapitel über die diversen Mikroorganismen, und werde mir auf jeden Fall noch mehr Bücher von den Autoren einverleiben. Bin gespannt ob einige dieser Mikroorganismen unser Leben in Zukunft noch gravierend verändert, liefert auf jeden Fall viel Stoff zum Nachdenken.
Gespräche aus der Community
Zusätzliche Informationen
Florian Freistetter wurde am 28. Juli 1977 in Krems an der Donau (Österreich) geboren.
Florian Freistetter im Netz:
Community-Statistik
in 70 Bibliotheken
auf 15 Merkzettel
von 4 Leser*innen aktuell gelesen
von 12 Leser*innen gefolgt