Rezension zu "Dachau 1933 - 1945" von Florian Göttler
Das Buch ist eine Mischung aus geschichtlichen Fakten, die der Autor aus Zeitungsberichten zusammengesucht hat und der fiktiven Geschichte eines zugereisten Künstlers und einer hiesigen Künstlerin In der Kleinstadt mit dem Konzentrationslager.
Jetzt ist es mir als Dachauer nicht schwer gefallen, die Persönlichkeiten und die Örtlichkeiten zuzuordnen und alles zu kennen hilft natürlich beim Eintauchen in das Buch. Aber auch ohne Ortskenntnis ist die Geschichte der beiden Künstler in den “ruhigen” ersten Jahren des Dritten Reichs und die damit verbundenen manchmal dramatischen aber manchmal auch keinen, unangenehmen Umwälzungen interessant, spannend und mitreißend. Man hat immer das Gefühl, dass das Dritte Reich ein permanenter Ausnahmezustand war. Aber natürlich hatten die Menschen einen Alltag und was in der Politik passiert, warb oft nur Nebensache. Sehr interessant und erschütternd das zu realisieren und man versteht ein bisschen mehr, wie das System funktioniert hat. Gerade am Beispiel Dachaus, mit dem ersten Konzentrationslager, und der dadurch besonderen Rolle im System der Nazis, kann man besonders gut erkennen, wie Verdrängung und Weggucken funktioniert haben. Tolles Buch. Kompliment an den Autor!