Cover des Buches Das schmutzige Geld der Diktatoren (ISBN: 9783218009669)
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Rezension zu Das schmutzige Geld der Diktatoren von Florian Horcicka

Österreich - ein unglaublich heißes Pflaster

von Deengla vor 9 Jahren

Rezension

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Deenglavor 9 Jahren

Kurzmeinung

Faszinierend und erschütternd sind die in diesem Buch genannten Machenschaften. Absolut lesenswert, doch Vorsicht: Weltbild kann ins Wanken geraten.

Inhalt

Der Autor ist Wirtschaftsjournalist und beleuchtet in diesem Buch, wie Diktaktoren aus aller Welt unglaubliche Summen von Geldern einfach verschwinden bzw. rein waschen können und welche Rolle durchaus bekannte Anwälte, Politiker und Unternehmen dabei spielen. Hauptfokus liegt dabei auf Österreich, doch auch Schweiz und Deutschland werden erwähnt. Zahlreiche Beispiele aus der jüngsten Vergangenheit scheinen unglaublich. Gaddafi, die Kims aus Nordkorea, Putin und Co - wer mehr wissen möchte, liegt hier richtig.

Meine ausführlichere Meinung

Vorneweg: das Buch lässt sich - trotz der Faktendichte und einer zumindest mir doch großen Zahl unbekannter Namen - wirklich sehr gut lesen. In einzelnen Kapiteln werden jeweils bestimmte Länder bzw. Persönlichkeiten behandelt, die mir mal mehr, mal weniger bekannt waren.

Der Schwerpunkt liegt eindeutig auf Österreich, was bei einem österreichischen Autor bzw. Verlag ja auch völlig legitim ist. Zudem ist es tatsächlich so, wie ich in diesem Buch lernen durfte, dass Österreich eine ziemlich wichtige, extreme Rolle innerhalb der EU für dunkle Geschäfte einnimmt. Ich habe interessante und für mich völlig neue Dinge erfahren. Die Lektüre hat sich also absolut gelohnt.

Etwas schade finde ich es, dass man manches Mal doch ziemlich mit Namen fast erschlagen wurde. Hier hätte ich mir gewünscht, die Informationen etwas anders aufzubereiten bzw. diese durch Diagramme oder ähnliches zu verdeutlichen, was zugegebenermaßen aber sicherlich nur vereinzelt möglich ist. Ein Schlagwortverzeichnis zu den wichtigsten Namen, Unternehmen, Ländern hätte ich ebenfalls als sehr hilfreich empfunden, da ich dieses Buch sicherlich noch öfter zur Hand nehmen werde. Denn in geballter Form alles an einem Stück zu lesen ist doch ein ziemlicher Informationoverload für mich gewesen.

Besonders hervorheben möchte ich auch, mit welchen hochrangigen Persönlichkeiten der Autor für die Recherche des Buches sprechen konnte und dass er - laut eigener Aussage - alle Vorgehen, die im Buch geschildert sind, mit entsprechenden Dokumenten belegen kann. Kein Wunder, dass ihm im Vorfeld der Veröffentlichung gedroht wurde - denn dies ist eine höchstbrisante Lektüre!

Fazit

Die feine Wiener Gesellschaft hat mächtig dunkle Flecken auf seiner weißen Weste. Doch auch Deutschland und die Schweiz stecken oft tief im Dreck. Für mich besonders unglaublich, auf welchen offiziellen Wegen bzw. auf welchen hohen Ebenen Diktatoren ihre Blutgelder anlegen und reinwaschen können und wie viele Leute durch Unfälle ihr Leben lassen müssen. Gruselig. Aber absolut lesenswert!

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