Das schmutzige Geld der Diktatoren
von Sikal
Kurzmeinung: Faszinierende Einblicke in eine Welt, die sich nur um Macht und Geldwäscherei dreht.
Rezension
Während die Menschen in diesen Ländern froh um ihr eigenes Überleben sind, haben Diktatoren wie Gaddafi & Co sämtliches Privat- und Staatsvermögen ins Ausland transferiert. Denkt man hier an die Cayman-Inseln und die Schweiz, liegt man nur teilweise richtig – als diskrete Destination steht diesen Machthabern auch Österreich immer wieder mal zur Verfügung. Ein Netzwerk an Finanz- und Wirtschaftsexperten steht im Hintergrund und verschleiert Verbindungen zwischen Politikern im In- und Ausland. „Blutgeld in Wien“ lässt erkennen, dass in dieser Geschäftspraktik keine Entgleisung geduldet wird. Welche Dimensionen hinter diesen Geschäften stehen, versucht der Autor aufzudecken.
Der Wirtschaftsjournalist Florian Horcicka hat hier mit einer präzisen Recherche ein Buch geschrieben, dass fassungslos macht und doch fasziniert, welche Machenschaften in Österreich an der Tagesordnung stehen. Er spannt einen Bogen über das Weltgeschehen, dessen Sachverhalte immer wieder über Länder wie Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Deutschland laufen und eine enge Verbindung zur Politik aufzeigen. Dass er bereits vor Veröffentlichung des Buches ein „zwielichtiges Angebot“ erhalten hat, zeigt um der Brisanz dieses Themas.
Die kurzen Kapitel lesen sich zwar schnell, doch mit nur mit der nötigen Konzentration – wie eben bei einem Sachbuch erforderlich. Die Fakten werden präzise formuliert und lassen das Expertenwissen des Autors erkennen. Vielleicht etwas verwirrend sind die vielen Namen für Nicht-Österreicher …
Der Schreibstil ist sehr angenehm, ohne unnötigen Ballast und beschert dem Leser bzw. der Leserin so manches Aha-Erlebnis. Welche Unsummen an Geld verschoben, versteckt oder reingewaschen werden, ist für uns Normalverbraucher unvorstellbar – doch ausgesprochen interessant.
Fazit: Empfehlenswerte Lektüre über das schmutzige Geld, das vor keiner Staatsgrenze halt macht.