Florian Illies

 3,7 Sterne bei 915 Bewertungen
Autor von 1913, Generation Golf und weiteren Büchern.
Autorenbild von Florian Illies (©Mathias Bothor)

Lebenslauf

Mit Eleganz und Leichtigkeit verwandelt Florian Illies vergangene Epochen in lebendige Gegenwart. Er zieht überraschende Querverbindungen zwischen den Protagonisten und verknüpft Szenen und Momentaufnahmen zu mitreißenden Panoramen. Sein Welterfolg »1913. Der Sommer des Jahrhunderts«, mit dem Illies ein neues Genre begründete, führte monatelang die SPIEGEL-Bestsellerliste an. Illies, geboren 1971, studierte Kunstgeschichte in Bonn und Oxford. Er war Feuilletonchef der »Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung« und der »ZEIT«, Verleger des Rowohlt Verlages, leitete das Auktionshaus Grisebach und gründete die Kunstzeitschrift »Monopol«. Heute ist Florian Illies Mitherausgeber der »ZEIT« und freier Schriftsteller. Er lebt in Berlin. Quelle: S. Fischer Verlage

Alle Bücher von Florian Illies

Cover des Buches 1913 (ISBN: 9783596520534)

1913

 (287)
Erschienen am 19.02.2015
Cover des Buches Generation Golf (ISBN: 9783596150656)

Generation Golf

 (257)
Erschienen am 01.06.2001
Cover des Buches Anleitung zum Unschuldigsein (ISBN: 9783104037028)

Anleitung zum Unschuldigsein

 (83)
Erschienen am 30.09.2015
Cover des Buches Liebe in Zeiten des Hasses (ISBN: 9783596523511)

Liebe in Zeiten des Hasses

 (68)
Erschienen am 30.08.2023
Cover des Buches Generation Golf zwei (ISBN: 9783896673077)

Generation Golf zwei

 (62)
Erschienen am 01.03.2006
Cover des Buches Ortsgespräch (ISBN: 9783453405332)

Ortsgespräch

 (43)
Erschienen am 09.01.2008
Cover des Buches Zauber der Stille (ISBN: 9783103972528)

Zauber der Stille

 (27)
Erschienen am 25.10.2023

Videos zum Autor

Neue Rezensionen zu Florian Illies

Cover des Buches Zauber der Stille (ISBN: 9783103972528)
Chris_Hartmanns avatar

Rezension zu "Zauber der Stille" von Florian Illies

Illies erklärt den morbiden Zauber der Romantik
Chris_Hartmannvor 17 Tagen

Das Thema Tod – er verlor vorzeitig Bruder, Schwester, Vater, eines seiner Kinder sowie einen engen Künstlerfreund – zieht sich wie ein roter Faden durch das Leben und die Gemälde des Malers Caspar David Friedrich (*1774 Greifswald– 1840 Dresden), den ich nicht zu meinen Lieblingsmalern zählen würde. Allerdings gelingt es Florian Illies in seinem Buch Zauber der Stille, bei Fischer erschienen, dass ich dem Maler der Romantik meine gesteigerte Aufmerksamkeit schenke. Dass er mir den Mann mit dem Hang zur Melancholie näher bringt. Da ich die vorigen Bücher 1913 und Liebe in Zeiten des Hasses verschlungen habe, widme ich mich auch diesem Werk aus der Feder Illies und noch einigen Nachforschungen. Das Buch liest sich wie ein literarisches Kaleidoskop. Die Ereignisse sind nach Themen zusammengestellt und nicht chronologisch geordnet.

Der Tod seiner Schwester und der des Vaters treffen Friedrich schwer. Unter dem Eindruck des Schmerzes entstehen die Bilder: Der Mönch am Meer und Abtei im Eichwald. Heinrich von Kleist bespricht die beiden Bilder wohlwollend und macht so diese einem breiteren Publikum bekannt. Illies nennt das Bild Mönch am Meer das kühnste Bild Friedrichs überhaupt. Nach vielen Monaten Arbeit hat Friedrich es auf das Wesentliche reduziert. Man sieht viel Meer und noch mehr Himmel und winzig klein eine Gestalt. Damit will der streng gläubige Friedrich sein Zweifeln an Gott und die Hilflosigkeit des Menschen künstlerisch darstellen. Der Autor sieht in dem Bild gar den Anfang der abstrakten Malerei.

Auch wenn die starken Traueremotionen in den intuitiv gemalt wirkenden Bildern Friedrichs vermehrt Niederschlag finden, hat Friedrich seine Bilder geometrisch konstruiert. Alles, was er in der Natur entdeckt, zeichnet er naturgetreu und verwendet es in seinen collagenartig zusammengesetzten Gemälden nur als gestalterisches Element. Als Napoleon anrückt, geht Friedrich in die Wälder und beginnt, akribisch Tannennadeln zu zeichnen, um die Ereignisse gedanklich mit dem Stift verarbeiten zu können. Trotz aller Zweifel sieht Friedrich in jedem Stein und Ast Gott. Deshalb existiert vielleicht neben der Schwermut auch immer wieder eine erstaunliche Leichtigkeit, die der Maler in den Bildern mit viel Himmel ausdrückt. Eine Verklärtheit wird dort sichtbar, die zu den düsteren Nebelbildern kaum passt.

Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt – dieses Goethe-Zitat kann die Gefühle von Menschen, die an bipolarer Störung erkrankt sind, beschreiben. Früher wurde die Krankheit als manisch-depressiv bezeichnet. Vielleicht ist Friedrich so einer, aber auch zudem ein guter Dokumentarist der Atmosphäre, die nach dem Jahr ohne Sommer herrschte, den Klimaforscher später auf den Ausbruch des Vulkans Tambor im heutigen Indonesien zurückführen. In dem aufgrund dessen kalten, trüben und nassen Folgejahr 1818 heiratet er die viel jüngere Line Bommer, die Tochter eines Blaufärbers. Im Sommer 1818 unternehmen die beiden ihre Hochzeitsreise mit dem Boot, die er bildlich verewigt und die mit diesem Gemälde auf dem Cover des Buches abgebildet ist.

Aufgeteilt ist das Buch in vier Bereiche, und zwar in die der Elemente: Feuer, Wasser, Erde, Luft. Es geht am Anfang um das Begeisterungsfeuer Friedrichs, das ihn als Maler antreibt. Und vor allem um die Liebe zum Wasser und den Booten, um die erste Bootstour mit seiner Frau Line, aber auch um den Unfall, bei dem der Bruder ihn, als er klein war, rettete und dabei selbst ertrank. Dieses Ereignis wird als eine Ursache für Friedrichs Depressionen benannt. Man nimmt heute verstärkt an, dass belastende Lebensereignisse, wie Trauerfälle, bei einer Veranlagung zu einer Depression führen können. Und der Vorfall wäre eine Erklärung von vielen für die düstere Stimmung und die Todessehnsucht auf einigen seiner Bilder.

Es bereitet sehr viel Vergnügen, das Buch zu lesen, auch weil der große Maler als verletzlicher Mensch beschrieben wird. Das erzeugt Nähe und Verständnis. Illies hat ein einfühlsames Porträt über Friedrich geschaffen. Der Leser lernt einen sensiblen Maler kennen, der sich oft unverstanden gefühlt haben muss, obwohl er als Pionier seiner Zeit weit voraus gewesen ist.

Cover des Buches Zauber der Stille (ISBN: 9783103972528)
D

Rezension zu "Zauber der Stille" von Florian Illies

So still?!
Dauerleserinvor 19 Tagen

Ich gehöre der sogenannten „Generation Golf“ an, weswegen mir auch das genau so betitelte Buch von Florian Illies und ähnliche Bücher aus dieser Epoche seines Schriftstellerdasein bekannt sind. 

„1913“ ist leider irgendwie an mir vorbeigegangen, und so ist nun „Zauber der Stille“ das erste sozusagen kunsthistorische Buch von Florian Illies, das ich lese.

Mit diesem kurzweiligen Buch ermöglicht uns Florian Illies Einblicke in das bewegte und dann doch so ruhige Leben des berühmten Malers Caspar David Friedrich.

Cover und Schreibstil:

Das Cover von „Zauber der Stille“ zeigt ein junges Paar (tatsächlich soll es den Künstler und seine Ehefrau Caroline darstellen). Es ist ein Werk des Künstlers und passt somit sehr gut zum Inhalt des Buches. 

Auch in „Zauber der Stille“ kommt Florian Illies‘ gewohnt ansprechende Schreibweise zum Tragen. Man kann das Buch eigentlich flüssig lesen. Bemerkenswert ist, dass das Buch in vier große Abschnitte eingeteilt ist, allerdings ist es nicht nach Lebensabschnitten unterteilt, wie man es bei einem Buch dieser Art erwarten würde, sondern nach den vier Elementen Feuer, Wasser, Erde und Luft. Dies führt dazu, dass das Caspar David Friedrichs Leben nicht chronologisch, sondern stets im Bezug zum jeweiligen Element erzählt wird. Hierdurch kommen Zeitsprünge zustande, die eine gewisse Unruhe in das Buch hineinbringen und unter Umstände den Lesefluss stören könnten.

An vielen Stellen im Buch spürt man beim Lesen deutlich, wie gut Florian Illies recherchiert hat. Auch komplizierte Dinge werden verständlich erklärt; lehrreich, aber nicht belehrend.

Fazit und Leseempfehlung:

Wahrscheinlich kennt jeder das eine oder andere Bild von Caspar David Friedrich. Aber die wenigsten werden Details über sein Leben wissen. Diese Lücke kann man mit „Zauber der Stille“ auf unterhaltsame Weise schließen, wenn man sich auf Florian Illies‘ besondere Herangehensweise an dieses Thema einlässt.

Dabei wird auch vor schwierigen Themen nicht halt gemacht. Zu erwähnen wäre hier zum Beispiel der frühe Tod der Mutter und mehrerer Geschwister, aber auch die Armut, unter der Caspar David Friedrich mit seiner Familie litt.

Das Buch ist vollgepackt mit jeder Menge Informationen und Anekdoten, und auch die Begegnungen des Künstlers mit diversen ZeitgenossInnen werden beschrieben. Noch dazu bekommt man an vielen Stellen im Buch Einblicke in Caspar David Friedrichs Gedankenwelt, so dass ich endlich Einiges, was ich mich schon immer gefragt habe, für mich klären konnte, zum Beispiel, warum der Künstler Menschen stets von hinten malte. Überhaupt hatte Caspar David Friedrich ein schwieriges Verhältnis zu Menschen, und so heißt es im Buch auch:

„Ach, die Menschen (…), sie sind mir so fremd. Und die Frauen erst.“ (Buch, S. 20)

Wie ich es erwartet habe, sind im Buch vier bedeutende Gemälde von Caspar David Friedrich abgedruckt, es hätten aber gerne noch mehr Bilder sein dürfen.

Alles in allem war dieses Buch für mich eine ganz wunderbare Unterhaltung, ein vorsichtiges Herantasten an diesen außergewöhnlichen Künstler, der so viel zu sagen gehabt hätte und der doch immer wieder aus dem Fokus geriet und dann wieder regelrecht ausgegraben wurde. Insbesondere Caspar David Friedrichs besondere Vorgehensweise beim Malen ist beachtenswert und interessant.agt habe, für mich beantworten konnte.

Nach der Lektüre dieses Buches, kann ich allerdings nachvollziehen, warum es „in der Szene“ kontrovers diskutiert wird. Echte Kunstkenner werden nämlich nicht viel Neues lernen, der interessierte Laie kann unter Umständen nicht alles direkt nachvollziehen.

Wer sich auf lockere Weise mit dem Leben und Schaffung eines der berühmtesten Maler Deutschlands beschäftigen möchte, liegt mit „Zauber der Stille“ meiner Meinung nach genau richtig. 5 Sterne von mir.

Die Dauerleserin

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Cover des Buches Zauber der Stille (ISBN: 9783103972528)
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Rezension zu "Zauber der Stille" von Florian Illies

Kaleidoskop
Renate1964vor einem Monat

Zum 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich beschäftigt sich Florian Ilies auf ganz ungewöhnliche, aber gerade für den Maler genau passende Weise, mit ihm. Er teilt ein nach den vier Elementen und innerhalb dieser in Episoden, nicht chronologisch. Die Sprache ist gewohnt leicht und flüssig. So lernt man den Maler oft durch Gefühle kennen aber auch das was sie in Betrachtern auslösten

Gespräche aus der Community

Bestsellerautor Florian Illies entführt uns mit seinem neuen Buch in die dramatischen Jahre zwischen 1929 und 1939. Auf einzigartige Weise lässt er uns in diese von Hass geprägte Zeit eintauchen – und zwar an der Seite der größten Liebespaare der Kulturgeschichte. So rasen etwa F. Scott und Zelda Fitzgerald auf den Abgrund ihrer Ehe zu, Marlene Dietrich verliebt sich in Hollywood täglich neu und Berthold Brecht und Helene Weigel fliehen ins Exil. Denn manchmal ist
gerade die Liebe die einzig mögliche Antwort auf Hass ...

585 BeiträgeVerlosung beendet
berkas avatar
Letzter Beitrag von  berkavor 2 Jahren

Im auch sonst hörenswerten Bücher-Podcast des NDR 'Eat Read Sleep' war in der letzten Ausgabe 2021 Florian Illies zu Gast und wurde zu unserem Buch befragt:

https://www.ardaudiothek.de/episode/eat-read-sleep-buecher-fuer-dich/51-mince-pies-mit-florian-illies/ndr-kultur/96032424/


Zusätzliche Informationen

Florian Illies wurde am 04. Mai 1971 in Schiltz (Deutschland) geboren.

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