Rezension zu "Offene Herzen, offene Türen" von Florian Koßmann
Das Buch "Offene Herzen, offene Türen" ist der Reisebericht des Autors Florian Koßmann, der den Eifel Camino von Andernach nach Koblenz gelaufen ist.
Das Buch ist liebevoll gestaltet. Neben Zitaten und Illustrationen sind auch farbige Fotos des Autors zu finden. Die einzelnen Kapitel sind nach Reisetagen, Wegabschnitten und Begegnungen sortiert.
Wer hier einen Ratgeber erwartet, wie man sich auf eine Pilgerreise vorbereitet, ist an der falschen Adresse. Zwar sind auch einige Tipps zu finden, wie zum Beispiel wie das Übernachten während einer solchen Reise abläuft und was alles überflüssig im Rucksack sein kann, aber ansonsten ist das Buch eher ein Bericht als ein Ratgeber.
Die Erlebnisse und Freude des Autors haben mich sehr gerührt. So viel Gastfreundschaft, wie er erlebt hat, habe ich bisher nur in Hawaii und Kanada während meiner Weltreise erfahren. Für mich war es daher schön zu wissen, dass es auch im Nachbarstädtchen so hilfsbereit zugehen kann. Florian hat viele Begegnungen gehabt, die er irgendwann nicht mehr als reine Zufälle abtun konnte. Dabei ging es jedoch nicht in eine göttliche Richtung, wie man bei Pilgerreisen vielleicht erwarten könnte, sondern eher mit dem Gedanken an das Schicksal einher. Einige Erlebnisse haben mich wirklich zum Schmunzeln gebracht.
Das Buch ist flüssig zu lesen. An manchen Stellen waren die Beschreibungen der Personen etwas dürftig. So kann ich mir unter einer "hübschen Bedienung" nicht viel vorstellen, ohne den persönlichen Geschmack des Autors zu kennen. Die Landschaftsbeschreibungen wurden durch die Farbfotos unterstützt, aber darauf liegt auch nicht der Fokus. Die Begegnungen und ungelebten Träume der Menschen sind präsenter im Kopf geblieben. Ich hoffe, dass der Autor es nicht nur durch seine Reise, sondern auch durch sein Buch schafft, Menschen dazu zu motivieren, ihre Sorgen fallenzulassen und eine Pilgerreise einfach zu probieren.