Im Buch geht es keineswegs um Fische, wie der Titel vermutem ließ, sondern um ein deutlich ernsteres Thema. Florian Schwarz nimmt uns mit auf eine Zeitreise, er erzählt die Geschichte von August, der nach dem Tod seiner Mutter beschließt, sein beschauliches Leben gegen das Schlachtfeld zu tauschen und freiwillig in den ersten Weltkrieg zu ziehen. Recht naiv stürzt er sich in dieses Abenteuer und ist dennoch klug genug, zu durchschauen, was dieser Krieg mit der Welt und mit ihm macht. Ein Krieg, dessen Wirkung deutlich anders war, als alle Kriege vorher.
Dabei beleuchtet Florian Schwarz in Stichling den Blick des jungen August auf die Welt und den Krieg, er beschreibt das Unbeschreibliche und zwar bildhaft, schonungslos und mitreißend.
Dabei geht es gar nicht nur um den Schützengraben, den Krieg, sondern auch um Ängste, Bedürfnisse, Liebe und Bedeutsamkeit.
Bei einem Buch von 200 Seiten in der Rezension nicht zu viel zu schreiben, ist eine Kunst, darum will ich hier gar nicht mehr dazu sagen, als dass mir der Text eine sehr intensive Auseinandersetzung mit meinen eigenen Einstellungen und Überzeugungen ermöglicht hat. Die Sprache des Autors ist dabei unheimlich intensiv und hier wird ganz sicher keine hübsche kleine Weltkriegsgeschichte erzählt, die rein der Unterhaltung dient. Wer so etwas erwartet, der wird enttäuscht sein, wer aber eine emotionale und starke Auseinandersetzung mit der Unerbittlichkeit eines Krieges, mit der Vergeblichkeit der Hoffnung und der Beleuchtung der Aspekte von Einsamkeit, Angst, Kameradschaft und der Unabwendbarkeit des Todes in der Literatur bevorzugt, der wird hier fündig.
Lesen, Einlassen.... loslassen.