Florian Schwinn

 4,3 Sterne bei 3 Bewertungen
Autor*in von Rettet den Boden!, Die Klima-Kuh und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Florian Schwinn (Jahrgang 1954) ist Journalist im Bereich Politik und Wissenschaft. Er hat für Print und Hörfunk gearbeitet, Radiofeature produziert und moderiert beim Hessischen Rundfunk die mehrfach ausgezeichnete Radiosendung "Der Tag". Seit vielen Jahren bearbeitet er Umweltthemen und kümmert sich um die Ausbeutung und den Schutz der natürlichen Ressourcen und unser zwiespältiges Verhältnis zu den "anderen" Tieren. 2017 erhielt er den Deutschen Umwelt-Medienpreis und 2018 den Eduard-Bernhard-Preis des BUND Hessen. Zuletzt erschienen im Westend Verlag "Rettet den Boden!" (2019).

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Florian Schwinn

Cover des Buches Rettet den Boden! (ISBN: 9783864892424)

Rettet den Boden!

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Erschienen am 04.06.2019
Cover des Buches Die Klima-Kuh (ISBN: 9783864894213)

Die Klima-Kuh

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Erschienen am 08.01.2024
Cover des Buches Tödliche Freundschaft (ISBN: 9783864893094)

Tödliche Freundschaft

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Erschienen am 15.03.2021

Neue Rezensionen zu Florian Schwinn

Cover des Buches Rettet den Boden! (ISBN: 9783864892424)
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Rezension zu "Rettet den Boden!" von Florian Schwinn

Was man über den Boden wissen sollte uvm.
Wedmavor 4 Jahren

Ein vernünftiges Buch über den Boden wollte ich schon immer mal lesen. Und hier wurde ich fündig. Für Details s. Inhaltsverzeichnis.

Mit viel Kenntnis der Materie, aber auch sehr zugänglich und anfängertauglich wurden die wichtigsten Dinge auf diesem Gebiet geschildert. Das Buch liest sich sehr angenehm, wie die Geschichten aus dem Leben.

So manches hat sich so eingeprägt, dass ich immer daran zurückdenke, obwohl die letzte Seite bereits vor einiges Monaten umgeblättert wurde.

Alle Inhalte sind hier interessant und kennenlernenswert, z.B. „Gärtners Spurensuche“, „Darauf stehen wir“ gleich am Anfang. Besonders aber prägte sich ein, wie der Autor sich mit dem eigenen Acker abrackerte, S. Kap. 1 „Schwemmland“.  Da erfährt man, was so alles auf einen zukommen kann, wenn man das eigene Land bestellt. Kap. 2 geht etwas tiefer darauf ein.

Kap. 3 fällt regelrecht schockierend aus, wenn man liest, wie der Tag einer Melkkuh aussieht. Da wurde exemplarisch ein Betrieb, der hunderte von Milchkühen zwecks der Milchproduktion exploitiert, beschrieben. Noch Paar erklärende Kommentare dazu, und man ist nachhaltig beeindruckt/ schockiert. Den Satz, dass die billige Milch meist von den kranken Kühen kommt, vergesse ich wahrscheinlich nie.

Kap. 4 erzählt noch viele andere spannende Dinge über den Boden, wie er zu einem herkömmlich geführten zum Ökolandwirtschaftlich betriebenen wird, wie langsam die Humusschicht wächst, wie viel Aufwand dies mit sich bringt uvm. Schön auch, dass man den Bauern kennenlernen durfte, der diese Wende vollzogen hatte, denn er konnte am besten erklären, wie er das geschafft, was ihn dazu bewogen, welche Tücken dieser Prozess in sich, wie er diese Probleme gemeistert hatte usw.

Auch wenn man nichts mit der Landwirtschaft zu tun hat, und gerade dann, ist dieses Buch eine sehr lesenswerte und aufschlussreiche Lektüre.

Die Fragen der Umwelt sind heute akuter denn je. Ein Grundverständnis dafür, weshalb die Ökolandwirtschaft eine nachhaltigere ist, wie diese konkret aussieht, erweitert den eigenen Horizont und trägt zur Allgemeinbildung bei. Schaden tut es mit Sicherheit nicht. Und man bekommt u.a. spannende Einblicke in das Leben eines Öko-Landwirtes.

Auch für Schüler und Studenten kann dieses Buch eine lohnenswerte Lektüre werden.

Weitere lesenswerte Bücher des Verlages, die das Thema Boden und Umwelt für breites Publikum prima aufbereitet haben:

Das Gift und wir, Forster/Schümann (Hrsg.)

Von der Freiheit, den richtigen Wein zu machen, R. Echensperger

Zieht Euch warm an, es wird heiß! S. Plöger

 

 

 

Cover des Buches Rettet den Boden! (ISBN: 9783864892424)
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Rezension zu "Rettet den Boden!" von Florian Schwinn

Engagiert und leidenschaftlich
WinfriedStanzickvor 5 Jahren


 

Alle reden über das Klima. Es geht in der aktuellen, stellenweise ins Katastrophische abgleitenden Debatte in der Öffentlichkeit und zunehmend in der Politik um die unterschiedlichsten Maßnahmen, um das bei der Pariser Klimakonferenz verabredete Ziel der Begrenzung der Erderwärmung zu erreichen.

 

Obwohl immer auch dabei hingewiesen wird auf den enormen Anteil, den die Landwirtschaft durch die moderne Weise ihrer Nahrungsmittelproduktion und des Anbaus an der Veränderung des Klimas hat, ist die Grundlage aller Landwirtschaft, eben auch der biologischen, der Boden und seine Humusschicht, bisher viel zu wenig beachtet worden.

 

Der erfahrene und mit etlichen Umweltpreisen für seine engagierte journalistische Arbeit ausgezeichnete Journalist Florian Schwinn zeigt in seinem hier beim Westend Verlag erschienenen Buch, dass wir dem „Boden unter unseren Füßen“ viel mehr Aufmerksamkeit widmen müssen, denn er ist die Grundlage für alles Leben. Wir leben von dem, was der Boden bereitstellt.

 

Schwinn zeigt sehr verständlich und aufschlussreich, welches unglaubliche Leben in nur einer Handvoll Erde es gibt. Da leben mehr Organismen als es Menschen auf der Erde gibt. Mikroorganismen und Regenwürmer, Asseln, Fadenwürmer, Springschwänze uvm sind die biologischen Arbeiter, die dem Menschen zu einem ertragreichen Boden verhelfen. Haben die Bauern in früheren Zeiten noch dafür gesorgt, dass sich der Humus aufbauen kann (ein Millimeter braucht dreihundert Jahre!), beutet die moderne Landwirtschaft diesen Boden nur noch aus. Die Gülle, die als Dünger ausgebracht wird, reicht nicht, um wirklich Humus aufzubauen, sondern vergiftet den Boden und das Wasser zusehends.

 

Florian Schwinn zeigt engagiert und leidenschaftlich, dass mit dem Aufbau von nur vier Promille Humus mehr pro Jahr auf allen landwirtschaftlichen Flächen der weltweite Kohlendioxidausstoß im Boden gespeichert werden könnte. Eine solche weltweite Vier-Promille-Initiative hatte Gastgeber Frankreich bei der Pariser Konferenz vergeblich vorgeschlagen. Obwohl ich mich ausführlich täglich über verschiedene Pressemedien über die Klimadebatte informiere, war mit diese Tatsache bisher nicht bekannt.

 

Florian Schwinn fordert, diese Bodeninitiative wieder aufzunehmen. Ein sofortiges Umdenken sei nötig im Umgang mit unseren Böden. Nur so kann unsere wichtigste Lebensgrundlage gerettet werden. Gleichzeitig könnte so ein wirklich entscheidender Beitrag geleistet werden zum Klimaschutz und zum Erhalt der Artenvielfalt.

 

Mit einer Humuswende, wie er sie vorschlägt, könnte die Landwirtschaft vom Klimazerstörer zum Klimaretter werden. Leider ist diese dringend nötige und „grund“ legende Wende bisher in der zunehmend aufgeheizten Umweltdebatte um Ausstiegsdaten, SUVs und Flugscham noch nicht in den Blick geraten. Übrigens: ist die Humusschicht erst einmal zerstört, ist auf diesen Flächen auch über Jahrhunderte kein ökologischer Landbau mehr möglich.

 

Vielleicht hilft eine grüne Regierungsbeteiligung nach der nächsten Wahl, die uns wohl schneller bevorsteht, als manche denken, der Humuswende den nötigen politischen Schub zu geben und ihre Umsetzung einzuleiten.

 

Dieses Buch stellt den Boden als das zentrale Element für die Kohlenstoffbindung endlich in den Mittelpunkt.

 

 

 

 

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