Rezension zu "Rettet den Boden!" von Florian Schwinn
Ein vernünftiges Buch über den Boden wollte ich schon immer mal lesen. Und hier wurde ich fündig. Für Details s. Inhaltsverzeichnis.
Mit viel Kenntnis der Materie, aber auch sehr zugänglich und anfängertauglich wurden die wichtigsten Dinge auf diesem Gebiet geschildert. Das Buch liest sich sehr angenehm, wie die Geschichten aus dem Leben.
So manches hat sich so eingeprägt, dass ich immer daran zurückdenke, obwohl die letzte Seite bereits vor einiges Monaten umgeblättert wurde.
Alle Inhalte sind hier interessant und kennenlernenswert, z.B. „Gärtners Spurensuche“, „Darauf stehen wir“ gleich am Anfang. Besonders aber prägte sich ein, wie der Autor sich mit dem eigenen Acker abrackerte, S. Kap. 1 „Schwemmland“. Da erfährt man, was so alles auf einen zukommen kann, wenn man das eigene Land bestellt. Kap. 2 geht etwas tiefer darauf ein.
Kap. 3 fällt regelrecht schockierend aus, wenn man liest, wie der Tag einer Melkkuh aussieht. Da wurde exemplarisch ein Betrieb, der hunderte von Milchkühen zwecks der Milchproduktion exploitiert, beschrieben. Noch Paar erklärende Kommentare dazu, und man ist nachhaltig beeindruckt/ schockiert. Den Satz, dass die billige Milch meist von den kranken Kühen kommt, vergesse ich wahrscheinlich nie.
Kap. 4 erzählt noch viele andere spannende Dinge über den Boden, wie er zu einem herkömmlich geführten zum Ökolandwirtschaftlich betriebenen wird, wie langsam die Humusschicht wächst, wie viel Aufwand dies mit sich bringt uvm. Schön auch, dass man den Bauern kennenlernen durfte, der diese Wende vollzogen hatte, denn er konnte am besten erklären, wie er das geschafft, was ihn dazu bewogen, welche Tücken dieser Prozess in sich, wie er diese Probleme gemeistert hatte usw.
Auch wenn man nichts mit der Landwirtschaft zu tun hat, und gerade dann, ist dieses Buch eine sehr lesenswerte und aufschlussreiche Lektüre.
Die Fragen der Umwelt sind heute akuter denn je. Ein Grundverständnis dafür, weshalb die Ökolandwirtschaft eine nachhaltigere ist, wie diese konkret aussieht, erweitert den eigenen Horizont und trägt zur Allgemeinbildung bei. Schaden tut es mit Sicherheit nicht. Und man bekommt u.a. spannende Einblicke in das Leben eines Öko-Landwirtes.
Auch für Schüler und Studenten kann dieses Buch eine lohnenswerte Lektüre werden.
Weitere lesenswerte Bücher des Verlages, die das Thema Boden und Umwelt für breites Publikum prima aufbereitet haben:
Das Gift und wir, Forster/Schümann (Hrsg.)
Von der Freiheit, den richtigen Wein zu machen, R. Echensperger
Zieht Euch warm an, es wird heiß! S. Plöger