Florian Weiß

 5 Sterne bei 6 Bewertungen

Lebenslauf

Florian Weiß, Jahrgang 1977, fühlt sich seit seiner Kindheit zum Meer und seinen Bewohnern hingezogen. Diese Leidenschaft zeigt sich deutlich in seinem Schaffen – seien es Malprojekte in indonesischen Fischerdörfern oder eine wissenschaftliche Arbeit über maritime Ressourcennutzung. Zurzeit liegt sein Fokus auf illustrativen Arbeiten über marine Organismen und deren Darstellung in unterschiedlichen Techniken. Florian Weiß lebt und arbeitet in Berlin.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Florian Weiß

Cover des Buches Logbuch (ISBN: 9783942795845)

Logbuch

 (5)
Erschienen am 29.07.2020
Cover des Buches Berge (ISBN: 9783948743215)

Berge

 (1)
Erschienen am 18.08.2022
Cover des Buches Ringel Seepferdchen (ISBN: 9783942795012)

Ringel Seepferdchen

 (0)
Erschienen am 01.10.2011

Neue Rezensionen zu Florian Weiß

Cover des Buches Berge (ISBN: 9783948743215)
aus-erlesens avatar

Rezension zu "Berge" von Lucia Jay von Seldeneck

Kunstgenuss undHöhenrausch
aus-erlesenvor 2 Jahren

Sie sind einfach da. Nur selten stehen sie im Weg. Erhaben der Blick nach Oben. Ein Augenschmaus, wenn man von ihnen herunterschaut. Berge. So profan der Titel dieses Buches anmuten mag, so intensiv zieht der Inhalt den Leser in seinen Bann. 

Gleich von Beginn an merkt man, dass es bei diesem Buch nicht um eine der üblichen Abhandlungen über das Gefühl der Erhabenheit handelt, sondern, dass sich Lucia Jay von Seldeneck von ganz anderer Seite dem Thema nähert. So viel sei verraten: Es geht immer weiter steil bergauf. 

Es sind kleine Geschichten rund um den einen Berg. Jedes Kapitel, jeder Berg, kann seine eigene Geschichte erzählen. Doch meist sind es die Bezwinger, die Eroberer, die dessen Geschichten erzählen oder schreiben. Sie sind die Helden, die dem Koloss die Jungfräulichkeit stahlen. Und deswegen sind sie Helden. Naja. 

Den Auftakt macht ein Berg, der eigentlich gar keiner ist. Kein Achttausender, nicht einmal einen Kilometer hoch, selbst an der Hundertergrenze kratzt dieses aufgeschüttete Denkmal nicht. Und dennoch hat er mehr für den Fortschritt getan als er es jemals für sich in Anspruch nehmen würde. Es geht um den Fliegeberg. Nie gehört? Berlin, Lichterfelde. Hier wurde ein Berg aufgeschüttet, weil ein Tüftler, ein Phantast, ein Unbeirrbarer seinen Traum – dem vom Fliegen – verwirklichen wollte. Otto Lilienthal. Als er den Neunundfünfzig Komma Vier Meter hohen Berg hinunterrannte, hob er kurze Zeit später richtig ab. Die Geburtsstunde der Fliegerei.

Die Reise geht rund um die Welt und immer höher hinauf. Manche kennt man, von vielen liest man das erste Mal. Während bei Otto Lilienthal die Arbeiter das Wort haben, die unzählige Male mit der Schubkarre sich den Berg hinaufquälen, so spricht in diesem Fall ein Baum. Er steht am Hang des Antiatlas in Marokko. Immerhin schon knapp zweieinhalbtausend Meter hoch. Was hier wächst, hat sich angepasst. Und bei einem Alter von mehr als 570 Millionen Jahren kann der Berg einiges erzählen. Erzählen lassen. Berge sprechen nicht.

Die kunstvolle Gestaltung – wie es sich gehört, wenn der herausgebende Verlag Kunstanstifter heißt – ist der Gipfel der Buchkunst. Florian Weiß illustriert eindrucksvoll die Texte der Autorin. Detaillierte Schraffuren, sparsamer Einsatz von Farben – so wie man sich ein Tagebuch eines Abenteurers vorstellt. Handschriftliche Notizen am Ende des Kapitels sind für Faktensammler ein willkommener Abschluss einer jeden Geschichte. Ob man nun selbst die Berge für sich selbst entdeckt und von nun an erst hinaufkraxelt, den Ausblick genießt und beim Abstieg diese Geschichten noch einmal Revue passieren lässt oder es ganz einfach bei der Lektüre belässt, entscheidet ganz allein man selbst. Lust auf Mehr macht dieses Buch auf alle Fälle.

Cover des Buches Logbuch (ISBN: 9783942795845)
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Rezension zu "Logbuch" von Lucia Jay von Seldeneck

27 kurze Geschichten wecken Abenteuerlust und Fernweh
EmmyLvor 3 Jahren

Perce hat sich als blinder Passagier auf die „Endurance“ geschlichen. Er wollte unbedingt an der Expedition zur Überquerung der Antarktis teilnehmen. Expeditionsleiter Sir Ernest Shackleton erteilte ihm die Erlaubnis, auch nach seiner Entdeckung an Bord zu bleiben. Nun ist das Schiff schon seit Monaten vom Eis eingeschlossen, trotzdem fühlt sich Perce so gut wie noch nie. Besonders beeindruckt ist er von den Sonnenaufgängen, welche alles Weiß in ein strahlendes Rosa tauchen. Dieses und ähnliche Abenteuer auf legendären Schiffen wie der „Nautilus“ oder dem „Fliegenden Holländer“ ergeben ein spannendes Potpourri aus Geschichten. Das Buch beginnt mit einer Story über den möglichen Fund von Wrackteilen der „Arche“ und endet mit der „Avontuur“, einem Segelschiff welches Kaffee, Kakao und Rum emissionsfrei nach Deutschland transportiert. 

Ausdrucksstarke Illustrationen und kurze Steckbriefe zum Schiff ergänzen die Mischung aus historischen Fakten und erfundenem Geschehen perfekt. Für die Bilder kam eine besondere Zeichentechnik zum Einsatz. Sie setzen sich aus zahlreichen kleinen Punkten zusammen. Passend zum maritimen Thema wurden sie für den Druck blau eingefärbt. Jede Illustration ist ein kleines Kunstwerk und hält einen besonderen Moment fest.

Die 27 kurzen Geschichten in diesem Buch handeln von legendären Schiffen aus allen Teilen der Welt. Nicht jedes dieser berühmten Schiffe war tatsächlich auf dem Wasser unterwegs. Reporterin Katherine wird Zeugin, wie Regiseur Werner Herzog für den Film „Fitzcarraldo“ die „Molly Aida“ über einen Berg im peruanischen Urwald ziehen lässt und der Architekt des Empire State Buildings hat während eines Telefonats mit seiner Mutter die Idee auf dem Dach des Gebäudes einen Anlegemast für Luftschiffe zu installieren. Ob diese oder die anderen Geschichten tatsächlich so stattgefunden haben, ist irrelevant, denn die lebendigen, anschaulichen und realistischen Darstellungen vermitteln den Lesern das Gefühl, an etwas großartigem teilzuhaben. In den abwechslungsreichen Kurzgeschichten werden alte Legenden und Seemannsgarn aus völlig neuen Perspektiven beleuchtet. Das Buch entführt seine Leser auf eine maritime Zeitreise in ferne Gewässer, zu gefährlichen Abenteuern und großartigen Entdeckungen. Jede Geschichte weckt die Abenteuerlust und das Fernweh, denn es gibt immer noch viel zu entdecken und zu erforschen. 

Wir haben die Kurzgeschichten mit Kindern- und Jugendlichen am Lagerfeuer während eines Segelcamps gelesen. Im Anschluss wurde über die Schiffe sehr angeregt diskutiert, weitere Informationen gesucht bzw. ausgetauscht und von den jüngeren Teilnehmern bestimmte Situationen nachgespielt. Dieses Werk ist sehr zu empfehlen.

Cover des Buches Logbuch (ISBN: 9783942795845)
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Rezension zu "Logbuch" von Lucia Jay von Seldeneck

Abenteuer der Meere mit realen Eckdaten - klasse Grafiken
Gwhynwhyfarvor 3 Jahren

«Sie spricht nicht viel, die alte Leya. Ihre weißen Haare, die in dicken Strähnen unter der schmutzigen Haube bis auf die Schultern fallen, sind meistens das Einzige, was man von ihr sieht, wenn sie im Dunklen ihrer Hütte steht und die Dochte in flüssiges Wachs taucht.»


Was ist das für eine Art von Buch? Starke Kunst! Geschichten zu berühmten Schiffen und ein wenig mehr – historischer Hintergrund, aber eben Abenteuergeschichten. Sachhinweis zum Schiffstyp, Maßen, Masten, Antrieb, Verbleib, Jahreszahlen und Besonderheit. Die Kurzgeschichten in diesem Buch handeln von bedeutenden Schiffen aus aller Herren Länder. Sie erzählen von der ewigen Sehnsucht des Reisens, von der Härte des Meeres, von Eroberern und Entdeckern, von Versagern, von schlechten Konstrukteuren oder überragenden Leistungen. Es sind die Abenteuer der Meere. Lucia Jay erzählt uns in kleinen Dosen spannendes über diese Schiffe. Die Protagonisten stehen nicht immer an Bord, machen beobachten von außen, und die alte Leya sagt voraus, dass dieses Schiff, die «Vasa», sinken wird – bevor es den Hafen verlässt. Sie wird recht behalten. Das prächtige Schiff von König Gustav Adolf II. sollte während des Dreißigjährigen Krieges die Polen in die Knie zwingen. Es sinkt noch im Hafen wegen Schlamperei in der Konstruktion.


Die «Endurance» wurde vom ewigen Eis eingeschlossen. Ein US-Anwalt fürchtet um seine Reputation, sucht händeringend nach einem Übersetzer, denn er verteidigt 1839 Verteidiger die überlebenden Sklaven, die während einer Meuterei auf der «Amistad» Teile der Besatzung getötet hatten. Abenteuer! Die «Nautilus» von Kaptain Nemo und der «Fliegende Holländer», das schaurige Geisterschiff, haben Platz neben der «Santa Maria» oder der Einhandsegler «Sray», mit der Joshua Slocum 1895-1898 als Erster die Welt umsegelte. Der kubanische Alte namens Gregorio soll die Inspiration für Hemingways Fischerboot-Novelle «Der alte Mann und das Meer» gewesen sein. Und wir erfahren von der Legende, nach der alle Fischerboote auf dem Comer See «Lucia» benannt werden. Heyerdahls «Kon-Tiki» und eine Geschichte um die ersten Surfbretter, die bereits 4000 bis 3000 vor Christus von den Polynesiern benutzt wurden, kommt vor. Siebenundzwanzig legendäre Schiffe mit kurzweiligen Geschichten über Matrosen, Schmuggler, Piraten Kapitäne, Landratten: auf Surfbrettern, Segelschiffen, Steamern, Luxuslinern, bis hin zu Flugschiffen und Gagarins Weltall-Wostok haben hier Platz.


«Beim Zeichnen (da hat man viel Zeit zum Nachdenken ...) kam dann irgendwann die Idee, daß dieses ganze Schraffieren, Überkreuzen und Ausfransenlassen das detaillierte Zeichnen im Grunde erschwert und warum denn eigentlich das Zeichnen mit Punkten auf anderen Materialien wie Haut oder Metall nicht auf das Medium Papier übertragbar sein sollte. Und so entstand dann nach ein wenig Probiererei aus einem Fönmotor und ein bisschen Zeugs aus Metall eine Maschine zum Punktezeichnen. Und sie läuft bis heute, erstaunlich! Und es macht Spaß, irgendwie geht es leichter von der Hand als das Zeichnen mit Strichen.»

(Website Florian Weiß)

https://literaturblog-sabine-ibing.blogspot.com/p/logbuch-schiffe-die-legenden-wurden-von.html

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