Die Rezepte des am 08.11.2024 im Christian Verlag erschienenen sehr modern und unkonventionell gestalteten Buches mit der ISBN: 978-3-95961-915-8 sind sowohl traditionell als auch modern und wurden von der in Paris lebenden Foodstylistin und Autorin Floriane Dumen, die aber ursprünglich aus dem Elsass stammt und in Rixheim und Wittenheim aufwuchs und sich von alten Rezeptbüchern inspirieren ließ, liebevoll zusammengetragen und ausgesucht. Es sind typische Rezepte, die sie von ihrer Mutter her kennt oder die aus dem Restaurant L'Agneau d'or ihrer Großeltern in Mulhouse oder aus weiteren Restaurants ihrer Heimat stammen. Auf 240 Seiten stehen 55 Rezepte der Elsässer Tischkultur und Geschichten und Porträts der Leute, die diese prägen und ermöglichen.
Dieses Buch ist die Übersetzung und Erweiterung von dem am 28.09.2023 erschienenen Buches „Hopla manger alsacien“ bei Éditions First, Paris mit der ISBN 978-2-412-09069-5.
Was versprechen der Verlag bzw. die Autorin?
Sie will den Leser auf „eine köstliche kulinarische Entdeckungsfahrt durchs Elsass mitnehmen“. Und dabei die elsässische Küche auch mit einem unerfahrenen Publikum teilen. In ihrem Freundeskreis war die Brezel aus dem Elsass bekannt, die vielen anderen typischen herzhaften und süßen Gerichte und Gebäcke aber nicht. Sie möchte mit diesem „Teilen“ sowohl die traditionellen Rezepte bewahren als auch bei einigen Lesern den Wunsch erwecken, einmal übers Wochenende das Elsass zu entdecken und hinzufahren.
Mit den vielen Fotos, Porträts von Handwerkern, Illustrationen und typischen Rezepten, möchte sie die traditionelle elsässische Gastronomie („Winstub“) aus einer neuen Perspektive zeigen. Das Buch ist sowohl Kochbuch als auch ein lebendiger Reiseführer.
Aufbau des Buches
Der Bucheinband ist den vielen Fachwerkhäuser im Elsass nachempfunden und innen rot-weiß-kariert wie die typischen Tischdecken in den „Winstuben“.
Nach einem Vorwort der Autorin und dem Inhalt des Buches werden in der Einleitung das Restaurant ihrer Großeltern vorgestellt, die typische elsässische Winstub erklärt und lokale Spezialitäten sowie übliche regionale Lebensmittel aufgezählt.
Die Rezepte und Reportagen aus dem Handwerk stehen in den vier Kapiteln:
- Zum Teilen
- Hauptgerichte
- Süßes
- Für Festtage
Für die vier besonders typischen Gerichte – Flammekueche, Kouglof, Bretzel und Bredalas -
wird ihre Geschichte jeweils auf einer einfarbig unterlegten Sonderseite dargestellt.
Im Anschluss an die Rezeptkapitel stehen auf einer Doppelseite 13 Begriffe der elsässischen Tischkultur übersetzt und erklärt, die liebsten Anlaufstellen, Register und Rezeptübersicht, Informationen über die Autorin und die Mitwirkenden und abschließen die Danksagung und das Impressum.
Alle Rezepte sind übersichtlich aufgebaut: der Name als Überschrift, darunter ein paar kurze Informationen zur Herkunft, Geschichte und Zutaten. Dann dreispaltig die Zutaten und darunter durchnummeriert die einzelnen leicht verständlich aber trotzdem detailliert beschriebenen Arbeitsschritte. Jedem Rezept wurde ein ansprechendes ganzseitiges Foto spendiert.
In der letzten Zeile einer Seite steht zur leichten Orientierung der Kapitelname und die Seitenzahl.
An wen richtet sich das Buch?
Dieses Buch ist ein „Muss für jeden ernsthaften Liebhaber guten Essens“. Es ist für Hobbyköche und alle, die sich gerne auf eine deftige, bodenständige Länderküche mit einem französischen und auch schwäbischen Einfluss einlassen möchten – sei es nun eher traditionell oder modern – sehr gut geeignet. Es richtet sich an alle, die das Elsass kennen oder kennenlernen möchten.
Was hat mir besonders gefallen?
Hier lernt man eine Länderküche aus Sicht einer modernen Frau kennen, die gleichzeitig auch Traditionen bewahren möchte. Da ich vor knapp 30 Jahren im Elsass einmal Urlaub gemacht habe, rief mir das Buch leckere Erinnerungen wieder wach. Die Keramikform für den Gugelhupf von damals habe ich immer noch.
Die verschiedenen Flammkuchenvariationen habe ich sehr aufmerksam gelesen und freue mich darauf, sie in unserem Holzbackofen nach zu backen.
Auch das kleine Glossar zu Tischwörtern am Ende des Buches ist aus meiner Sicht hilfreich, es ist laut Autorin „eine Art Einführung, wenn Sie an den Tisch eines Elsässers eingeladen werden“.
Fazit:
Wer auf Entdeckungsreise gehen möchte, oder seinem letzten Elsassurlaub nachhängt, ist hier genau richtig. Von Sauerkraut, Flammekueche bis Kouglof - leckere 5*.