Flurin Jecker

 3,1 Sterne bei 36 Bewertungen
Autor*in von Ultraviolett, Lanz und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Flurin Jecker, 1990 in Bern geboren, studierte Biologie und Literarisches Schreiben. 2017 erschien sein Debütroman »Lanz«, wofür er mehrfach ausgezeichnet wurde. Heute arbeitet er als Mentor und gibt Workshops in Literarischem Schreiben. Er ist Vater eines Kindes und lebt als freier Schriftsteller in Bern.

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Santa Tereza (ISBN: 9783312013609)

Santa Tereza

(3)
Neu erschienen am 25.02.2025 als Gebundenes Buch bei Nagel & Kimche.

Alle Bücher von Flurin Jecker

Cover des Buches Lanz (ISBN: 9783312013296)

Lanz

(15)
Erschienen am 20.02.2024
Cover des Buches Ultraviolett (ISBN: 9783709981368)

Ultraviolett

(17)
Erschienen am 29.07.2021
Cover des Buches Santa Tereza (ISBN: 9783312013609)

Santa Tereza

(3)
Erschienen am 25.02.2025
Cover des Buches Ultraviolett (ISBN: 9783312013616)

Ultraviolett

(1)
Erschienen am 20.08.2024

Neue Rezensionen zu Flurin Jecker

Cover des Buches Santa Tereza (ISBN: 9783312013609)
Johanna_Bes avatar

Rezension zu "Santa Tereza" von Flurin Jecker

Johanna_Be
Ein Taugenichst des 21. Jahrhunderts

Ein Taugenichts des 21. Jahrhunderts. Zeitweise mit Gitarre statt mit Geige wie bei Eichendorff. Aber ebenso naiv und ebenso untauglich für „normale“ Erwerbsarbeit wie der romantische Held. Anders als der zieht Flurin Jeckers Ich-Erzähler zunächst nicht aus, um sein Glück zu suchen. Er scheint mit seiner Tätigkeit als Friedhofswächter ganz zufrieden zu sein. Bis die dreizehnjährige Teresa auftaucht.

Nun könnte man meinen: Wenn ein lernschwacher vierunddreißigjähriger Friedhofswächter die Bekanntschaft eines dreizehnjährigen Mädchens macht, die auf den Friedhof kommt, um das Grab ihres toten Vaters zu besuchen und einen Joint zu rauchen, dann wäre dies der Beginn einer kitschigen Geschichte von einer lebenslangen Freundschaft zweier Außenseiter. Denkste.

Der Friedhofswächter hat, wie Eichendorffs Held, keinen Namen, nennt sich selbst Luchs und wird von anderen auch Traktor genannt. Nicht nett. Er passt nachts auf den Friedhof auf. Eine Arbeit, die auch eine Kamera erledigen könnte, wie er selbst meint. In der Schule hat man ihm eine Lernschwäche bescheinigt. Statt dem Unterricht zu folgen, hat er lieber von seinen Freunden, den Superhelden, geschrieben. Das Mädchen, das er auf dem Friedhof kennenlernt, ist wie er selbst seelisch beschädigt. Sie kann in ihm aber einen Funken entfachen, der sein Leben durcheinanderbringt. Schließlich bringt sie ihn dazu, sich eine Gitarre zu kaufen:

„Ich sagte, dass ich doch eine Gitarre kaufen möchte und zwar eine teure, weil es nicht mein Ziel war, an meiner Beerdigung Hunderternoten zum Schnäuzen verteilen zu können. […] Und darum hatte ich am Schluss eine Gitarre, von der man glauben konnte, sie hätten den halben Urwald dafür abgeholzt“.

Die Gitarre ist dann aber doch nicht das Richtige, obwohl er nach einem Youtube-Tutorial sofort „Horse with no Name“ (zwei Akkorde) spielen kann. Der nächste Ausbruchsversuch führt ihn nach Spanien, in  Erinnerung an beglückende Ferien in Spanien mit Mutter und Tante in seiner Jugend. Nach Santa Tereza, wieder mit Mutter und Tante. Diesmal sind die beiden allerdings schon verstorben, was der völlig absurden Konversation mit ihnen allerdings keinen Abbruch tut.

Jeckers Ich-Erzähler rekapituliert in einem scheinbar naiven Erzählton seine Kindheit und Jugend in einer ganz eigenen, vom Mündlichen geprägten, oft anstrengenden Sprache, der nicht immer ganz leicht zu folgen ist: mit Halbsätzen, Nebensatzreihungen, Gedankensprüngen, sehr viel indirekter Rede. Der Text ist gespickt mit grotesken und oft sehr lustigen Passagen, beispielsweise zu seinem Arbeitsversuch als Telefonagent bei einer Firma, die im Streaming-Zeitalter Video-Abos verkaufen will.

„[U]nd es war alles, alles gut!“, heißt es am Schluss bei Eichendorff. Hier nicht. Aber versöhnlich endet der Taugenichts im 21. Jahrhundert auch.

Für Traumwandler, Glückssucherinnen und Freunde des absurden Humors!

Cover des Buches Santa Tereza (ISBN: 9783312013609)
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Rezension zu "Santa Tereza" von Flurin Jecker

yellowdog
Die Welt des Luchs

Der Roman Santa Tereza wird ganz von dem Icherzähler, einem Friedhofswärter, beherrscht. Er ist ein Sonderling und lebt ziemlich in seiner eigenen Welt.

Als er einer 13jährigen Feuer für einen Joint gibt, gerät er in Verdacht, Hasch verkauft zu haben. Das stimmt aber nicht und das Mädchen stellt es klar. Der Beginn einer Freundschaft.

Doch so richtig kann sie als Figur nicht wirken, außer in der Wahrnehmung von Luchs.

Daher gibt es auch keine anderen Figuren, die in dem Buch mehr zum tragen kommen. Das ist konsequent, aber vielleicht doch auch bedauerlich.

Seine Erzählstimme ist so prägend wie eindimensional.

Man bleibt daher auch ratlos zurück.

Davon abgesehen ist es ein raffiniert gemachter Roman.

Cover des Buches Ultraviolett (ISBN: 9783312013616)
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Rezension zu "Ultraviolett" von Flurin Jecker

ENI
Freundschaft, innere Geister, Drogennebel

Ich hatte keine Erwartungen an diese Lektüre als ich das Buch in die Hände nahm. Ich wusste tatsächlich nicht auf was ich mich einlassen würde denn ich las im Vorfeld keinen Klappentext und auch keine Zusammenfassung. Ultravioloett ist das zweite Buch von Flurin Jecker, welchem ich mich annahm kurz nachdem ich sein Erstlingswerk beendet hatte.

Der Verein „Bern liest ein Buch“ schlägt für dieses Jahr Jeckers drittes Buch „Santa Tereza“ vor, welches im Februar erscheinen wird. Viele Menschen werden somit dieses Buch lesen und sich auf unterschiedliche Weise darüber austauschen können. Ich werde auch mitdiskutieren wollen und nutzte im Vorfeld die Chance den Autoren schon kennenlernen zu können.

Zurück zu Ultraviolett. Hauptprotagonist Held zog aus der Schweiz nach Berlin. Dieser Umzug war eine Flucht vor seinen inneren Geistern. In Berlin lernt er seinen Kumpel Eule kennen. Während ihrer gemeinsamen Zeit ziehen sie durch die Nächte, tanzen zu Technomusik und konsumieren Drogen. Eule verlässt Held, um in Lappland den Weihnachtsmann zu besuchen und Held bleibt alleine im Berliner Nachleben zurück. Er verdient etwas Geld indem er eine Kolumne für ein Techno-Magazin schreibt. An einem Abend lernt er auf einer Party Mira kennen in die er wich verliebt und die somit eine Veränderung in seinem Leben bewirkt.

Ich hatte Mühe mich in dieses Buch einzufinden. Das mag am jugendlichen Erzählstil liegen, den ich zuerst einmal verstehen musste. Als ich mich mit dem Schreibstil zurechtkam wurde mir diese  Geschichte nicht verständlicher. Ich kann nicht nachvollziehen wie man sich unter „Pillen“ fühlt und sehe darin keinen Problemlösungsansatz. Held ist verzweifelt. Ich konnte nicht in Gänze nachvollziehen woher diese Verzweiflung kam. Es gibt einen Erklärungsansatz im Buch, welcher mir nicht ausreichte, diese Tragweite erklärbar zu machen. Zudem liessen mich die Hauptfiguren kalt. Ich konnte keine wirkliche Beziehung zu ihnen aufbauen. Die inneren Monologe und die Unterhaltungen zwischen den Personen empfand ich oft merkwürdig.


„… mein Versprechen, dem Knirps ein guter Vater zu sein.“ S. 127


 Schlussendlich überzeugte mich auch der Ansatz „Mira als Heilbringerin“ nicht.

Das Buch bietet viel Inhalt für Diskussionen und aus diesem Grund habe ich die Hoffnung, dass Bern liest ein Buch die richtige Lektüre ausgewählt hat.

Gespräche aus der Community

Jemand bringt dich aus dem Takt – aber hörst du deshalb auf zu tanzen?

Leserunde mit Autor 

110 BeiträgeVerlosung beendet
Simply_Another_Bookaholics avatar
Letzter Beitrag von  Simply_Another_Bookaholicvor 3 Jahren

Hallo zusammen,


danke erstmal für das Rezensionsexemplar!
Hier sind meine Rezensionen zu finden:


https://www.lovelybooks.de/autor/Flurin-Jecker/Ultraviolett-2936206437-w/rezension/3479837259/

http://www.lesejury.de/rezensionen/deeplink/536085/Product

https://wasliestdu.de/rezension/tanz-durch-die-techno-nacht


Außerdem gibts das Ganze im Laufe der nächsten Tage noch unter simply_another_bookaholic auf unserer lieblings Bilderplattform Instagram :)


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