Cover des Buches Vampir wegen dir (ISBN: 9783863960087)
Rezension zu Vampir wegen dir von Flynn Meaney

Rezension zu "Vampir wegen dir" von Flynn Meaney

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 12 Jahren

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 12 Jahren
(Rezension von DonnaGiovanni) Finbar stand schon immer im Schatten seines Zwillingsbruders. Sei es Aussehen, Sport oder gar Mädchen, in allem ist er das genaue Gegenteil. Doch das soll sich ändern: Sein Vater bekommt eine neue Arbeitsstelle und die Familie zieht um. Finbars Mutter meint es gut mit ihm und meldet ihn an der öffentlichen Schule an. So wie es der Zufall will, stellt er fest, dass Mädchen momentan total auf Vampire abfahren – da kommen ihm seine plötzliche Sonnenallergie und seine blassen Augen gerade recht. Im Zug wird er als Vampir erkannt und schon bald kann er sich gar nicht mehr vor Verehrern retten. Finbar lernt aber bald, dass es nicht darauf ankommt, was man ist, sondern wer man sein möchte und damit ist er nicht alleine. Die Idee hat auf mich eher lächerlich gewirkt, doch manchmal sind Bücher anders als ihr Klappentext. Denn die Idee ist viel besser, als sie wirkt. In diesem Buch geht es nicht wirklich um Vampire, sondern darum, wer man ist und wie man wahrgenommen wird. Die Autorin hat das Thema modern und witzig verpackt, indem sie den aktuellen Vampirhype ausnutzt, was ihr wirklich gut gelungen ist. In diesem recht dünnen Buch kommen viele unterschiedliche Charaktere auf einen zu, die mit viel Liebe gestaltet worden sind. An erster Stelle ist dort Finbar, ein durchschnittlicher Junge, der mit seiner Mutter Liebesfilme schaut und die Bibliothekarin besser kennt als die Mädchen an seiner Schule. Dann ist da noch sein Zwillingsbruder Luke, der Star an der katholischen High School. Er hat ADS und ist immer für seinen Bruder da, auch wenn es ihn anstrengt, sich länger auf etwas zu konzentrieren. Immer wieder versucht er, ihn mit auf Partys zu nehmen und hilft ihm, ein Vampir zu werden. Auch der Rest der Familie ist wirklich liebenswert, denn seine Mutter ist streng gläubig, hat einen Putzfimmel und wittert überall Gefahren – es ist zum Beispiel alles krebserregend, was einen Stecker hat. Sein Vater dagegen ist ein unglaublicher Technikfreak, obwohl er nicht viel Ahnung davon hat. Dann gibt es noch viele Mädchen, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Celine ist Französin, Jenny liebt Fantasybücher, Ashley liebt Klatsch und Kate ist wie Finbar neu an der Schule. Es gibt einfach viele Charaktere, die ihre eigene Persönlichkeit und Geschichte haben, was bewundernswert ist auf diesen wenigen Seiten. Besonders die kleinen Geschichten zu jeder Person machen sie umso lebendinger. Flynn Meaney hat einen angenehmen Schreibstil und macht das Buch zu einer einfachen Lektüre. Doch kommt auch der Witz nicht zu kurz, denn hier und da muss man einfach lachen, was zuletzt auch an ihren Charakteren liegt. Zum Beispiel ist da die Geschichte, wie sich die Eltern kennenlernen oder gar Finbars Gedankengänge. Doch leider ist es recht schwer am Anfang mitzukommen, da sie sich sehr schnell verliert und man nicht weiß, worum es denn eigentlich geht. Doch das legt sich hinterher mit der Geschichte. Nur manchmal scheint es so, als könnte die Autorin sich nicht entscheiden, ob sie sich mit den Vampiren befassen will oder den Leser mit Finn auf die Reise zu seiner Identität schicken will. Das tut der Geschichte nicht gut und stört ein wenig. Man hätte beides einbringen können und gleichzeitig den roten Faden bewahren können, doch ist es hier leider, leider misslungen. Die Autorin hat sich für Finbar mit Vampiren auseinandergesetzt, das merkt man deutlich, dennoch dreht sich das Buch nicht darum. Es geht einfach darum, dass man sich ändern kann, wenn man möchte und die Frage, ob das wirklich nötig ist. Zwischenzeitig rückt der Vampir nämlich ganz in den Hintergrund und die großen Gefühle treten hervor, sei es die erste Liebe oder gar die erste Party und vor allem auch Freundschaft. Das Buch bietet mehr als nur Vampire und das wird durch das peinliche Cover, leider, falsch dargestellt. „Vampir wegen dir“ ist ein kurzweiliges Buch, das mehr bietet als es verspricht; trotzdem hat es kleine Fehler und kann nicht vollkommen überzeugen. Zwar bietet das Buch wundervolle Charaktere und eine tolle Idee, doch wird leider weder der Titel noch das Cover dem Buch gerecht. Jeder sollte für sich selber am besten abwägen, ob es etwas für ihn ist, denn man muss es nicht gelesen haben. Wer es trotzdem tun möchte, der wird keine Enttäuschung erwarten müssen.
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