Cover des Buches Der Gentleman (ISBN: 9783351036737)
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Rezension zu Der Gentleman von Forrest Leo

Humorvoller Schreibstil, wenig Handlung

von mondy vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Leider wird mehr über Abenteuer geredet und nachgedacht als wirklich umgesetzt. Mir persönlich hat das nicht gereicht.

Rezension

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mondyvor 7 Jahren

Aus dem Amerikanischen von Cornelius Reiber

Meine Meinung
Anfangs hat mir das Buch sehr gut gefallen. Der Schreibstil (locker, mit einem Hauch Ironie) und die Erzählweise (viele Fußnoten, die die Handlung kommentieren) sind zwar nichts Neues, dennoch wurde ich gut unterhalten. Der Protagonist Lionel Savage ist sehr von sich überzeugt und das zeigt er sowohl dem geneigten Leser als auch allen, die sich in seine Nähe wagen. Im wahren Leben fände ich so eine Person äußerst anstrengend und nervig, von und über ihn zu lesen war jedoch recht amüsant. Seine Erzählungen werden zudem immer wieder durch die Kommentare des "Verlegers" ergänzt, die so manche Übertreibung wieder ins rechte Licht rücken. Das ein oder andere Grinsen konnte ich mir beim Lesen daher nicht verkneifen.

Leider trägt dieser Effekt nicht durch das ganze Buch, zumal die Handlung meiner Meinung nach eher dürftig ist. Der Dichter Lionel Savage bringt seit seiner Heirat keine Zeile mehr aufs Papier und macht dafür seine Frau Vivien verantwortlich. Als er eines Tages Freundschaft mit dem Teufel schließt, verschwindet Vivien plötzlich und auf einmal wird Lionel klar, wie sehr er seine Frau liebt. Zusammen mit allerlei illustren Gestalten versucht er nun, Vivien aus der Hölle zu befreien. Doch wo befindet sich die Hölle eigentlich? Bis hierher lockt der Klappentext den Leser und ich hatte mich auf eine spannende, witzige Suche nach der Hölle gefreut. Nachdem ich mich aber 50 Seiten vor Schluss immer noch in London befand, verstrickt in sich ständig im Kreis drehenden Gesprächen, habe ich die Hoffnung darauf aufgegeben. Das Ende war dann auch eher langweilig und wenig einfallsreich.

Schade, denn Ansätze für "ein großes Stück Abenteuerliteratur" (wie es so schön auf dem Umschlag heißt) wären durchaus da gewesen, an exzentrischen Charakteren und waghalsigen Überlegungen hat es auch nicht gemangelt. Nur leider wird mehr über Abenteuer geredet und nachgedacht als wirklich umgesetzt. Mir persönlich hat das nicht gereicht, zumal ich mir durch die Ankündigungen des Verlags und die Aufmachung des Buches mehr erwartet hatte.

Leider konnte das Buch mich nicht durchgängig überzeugen. Die Ansätze sind da und der Schreibstil ist durchaus lustig, aber das Ende war einfach nur enttäuschend. Ich vergebe deshalb 3 Sterne.
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