Cover des Buches Das Geheimnis der Cellistin (ISBN: 9783492300131)
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Rezension zu Das Geheimnis der Cellistin von François Lelord

Anschaulicher und lehrreicher Streifzug durch die Psychiatrie

von Zachanassian vor 10 Jahren

Rezension

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Zachanassianvor 10 Jahren
Lelord widmet sich neun häufigen Krankheitsbildern aus der Psychiatrie, indem er Krankengeschichten erzählt aus seiner Zeit als praktizierender Psychiater vor etwa 20 Jahren. Er beschreibt anschaulich und einfühlsam die Leiden seiner Patienten und die Wege der meist erfolgreichen Behandlung. Einen Schwerpunkt bilden Verfahren der kognitiven Verhaltenstherapie, die leicht verständlich erklärt und in ihren einzelnen Etappen geschildert werden, bis die Patienten wieder "Alltagstauglichkeit" erreicht haben. Zum Abschluss jedes Kapitels vergleicht der Autor die von ihm durchgeführte Therapie mit dem aktuellen Stand der Wissenschaft. "Das Geheimnis der Cellistin" besteht in einer phobischen Störung, einer unrealistischen Angst in erster Linie vor Menschenansammlungen. Danach behandelt Lelord zwei Facetten depressiver Erkrankungen, einen Patienten mit manisch-depressiver oder bipolarer Störung und den Fall eines Geschäftsmannes mit Depressionen, der auch als "Burn-out" firmieren könnte. Besonders ergreifend ist die Geschichte von Luc, einem autistischen Kind, die nicht nur dessen Schicksal, sondern auch die Qualen der Eltern eindrucksvoll vor Augen führt. Es folgen noch Fallbeispiele einer jungen Frau, die an einer Mischung aus Angst- und Zwangsstörung erkrankt ist, eines schizophrenen Jugendlichen, einer magersüchtigen Sekretärin, eines unter Panikattacken leidenden Jungunternehmers und eines gestressten Managers.
An Hand dieser Fälle vermittelt Lelord nicht nur Einsichten in die Psychiatrie, sondern auch alltagspsychologisches Know-how. Zum Beispiel erörtert er, wie man sich gegen tyrannische Mitmenschen wehrt und wie konstruktive Kritik geübt werden sollte.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, einzig manche Diskussion über alternative Therapiemöglichkeiten war mir zu langatmig.
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