Rezension zu "Momente der Starre" von France Carol
Es ist an und für sich eine gute Geschichte mit einer wichtigen Thematik. Auch spannend und gut aufgebaut.
Es geht um einen Schicksalsschlag, der alles auf den Kopf stellt. Ein geplatztes Aneurysma.
Um die Reflexion des bisherigen Lebens, um die Stärke, sich wieder zurück ins Leben zu kämpfen... Ohne jedoch in alte Muster zu verfallen.
Um Neubewertung. Und um Veränderungen. Auch des Selbst.
Um unerwiderte Liebe. Um Fokussierung und Loslassen. Und um die Akzeptanz, dass das, trotz großartiger Partner / Menschen nicht zwangsläufig gelingt.
Aber dass der Typ mit seinem übergriffigen Verhalten einfach davon kommt und quasi vom Betroffenen sogar noch gedanklich später das "OK" erhält (es wird zum Wunsch des Patienten, er vermisst es), ist mir echt übel aufgestoßen.
Es wird nichtmal zwischen den beiden irgendwann im Verlauf der Geschichte thematisiert. Geschweige denn als das eingeordnet, was es war (nämlich ganz und gar nicht "OK." oder wünschenswert).
Er wird auch noch als extrem aufopferungsvoll und im Endeffekt die große Liebe gefeiert ... Nnnnope...
So konnte ich auch die Beziehung, die sich zwischen den beiden entwickelt - und die erfrischende (wenn auch zum Teil wieder übergriffige) Art - nicht wirklich genießen.