Rezension zu "Marie Curie" von Frances A. Østerfelt
Marie Curie ist eine aussergewöhnliche Persönlichkeit. Doch obwohl sie mich schon immer faszinierte, habe ich mich noch nie genauer mit ihr auseinandergesetzt. Eigentlich wusste ich nur, dass sie als erste Frau den Nobelpreis erhielt, dies zudem als einzige Person in zwei verschiedenen wissenschaftlichen Kategorien, erst in Physik und später in Chemie.
Doch was hat ihre Kindheit geprägt? Was war sie für ein Mensch? Wie kam sie nach Paris? Und wofür genau hat sie den Nobelpreis gewonnen?
Das und noch viel mehr erfährt man in dieser kunstvollen Comic-Biografie.
Die dänische Drehbuchautorin Frances A. Østerfelt interessierte sich schon lange für das Leben und Schaffen von Marie Curie. Gemeinsam mit der Professorin Anja C. Andersen wird ihre Idee einer Comic-Biographie Tatsache. Für die Illustrationen wurde die Warschauer Illustratorin Anna Blasczczyk hinzugezogen.
Zu Beginn des Buches gibt es ein Vorwort der beiden Autorinnen, in dem man einige Fakten zu Marie Curie und die Beweggründe zum Buch bekommt. Danach wird das Werk in Lebensabschnitte, in fünf Kapitel und Epilog unterteilt. Es startet im Winter 1867 in Warschau mit der Geburt von Maria Skłodowska. Früh zeigt sich, dass Marie ein besonderes Kind ist, aber zu der damaligen Zeit ist Bildung für Mädchen nicht an der Tagesordnung. Durch die Krankheit ihrer Mutter ist Marie viel mit ihrem Vater, einem Physiklehrer, zusammen und teilt mit ihm die Begeisterung für die Wissenschaft.
Die politische Lage in Polen ist sehr schwierig und Marie muss einige Schicksalsschläge verarbeiten, bis sie nach Paris auswandern und dort endlich studieren kann.
In der von Männern dominierte Welt der Wissenschaft muss sich Marie beweisen und schneidet am Ende als Beste von allen Physikstudenten ab - für die Männerwelt unvorstellbar. Während ihrer Doktorarbeit lernt sie ihren zukünftigen Mann Pierre Curie kennen und gemeinsam untersuchen sie die Strahlung von Uranverbindungen. Im Rahmen dieser Forschung entdeckt sie gemeinsam mit ihrem Ehemann die chemischen Elemente Polonium und Radium.
Mir hat diese Comic-Biografie ausserordentlich gut gefallen. In kurzer Zeit erfährt man viel über Marie Curie. Der Schreibstil ist einfach gehalten und inhaltlich geht es nicht zu sehr in die Tiefe, so dass schon Jüngere oder Laien wie ich etwas davon haben.
Es gibt nicht viele Dialoge, dafür sind die Texte mit Tagebucheinträgen und Briefen angereichert.
Die Illustrationen sind etwas ganz Besonderes. Sie sind im Stil einer Collage gehalten, zum Teil wurden sogar Fotos mit einbezogen.
Viel wird hier zwischen den Zeilen erzählt und so bekommt man beim genauen Betrachten der Illustrationen zusätzliche Informationen.
Fazit:
"Marie Curie: Ein Licht im Dunkeln" ist eine kunstvolle, faszinierende Comic-Biografie über eine aussergewöhnliche Frau. Die Texte sind einfach und verständlich gehalten, so dass schon Kinder ab etwa 12 Jahren sich mit der Nobelpreisträgerin auseinander setzen können.
Mir hat diese Graphic Novel ausgesprochen gut gefallen und ich kann sie nur weiterempfehlen.